Windows 11: Microsoft testet individuelle Lautstärke pro App
In der Windows 11 Insider Preview Build 25309 testet Microsoft ein neues Menü für Einstellungen an der Lautstärke, die sich damit individuell pro App anstelle einer systemweiten Einstellung regulieren lässt. Insider können außerdem neue Einstellungen für die Touch-Tastatur und das Auto Color Management ausprobieren.
Build 25309 von Windows 11 wird experimentierfreudigen Insidern aus dem risikobehafteten Dev Channel angeboten. Die neuen Features schaltet Microsoft aber auch dort nicht sofort für alle Tester frei, da man erst Feedback sammeln möchte, bevor weitere Anwender damit versorgt werden.
Lautstärke pro App einstellen
Das neue Sound-Menü ist über die Schnelleinstellungen in der Taskleiste oder die Tastenkombination „WIN + CTRL + V“ erreichbar und bringt einen neuen Mixer zum Vorschein, bei dem jetzt die Lautstärke individuell pro App eingestellt werden kann. So lässt sich die Musikausgabe zum Beispiel mit voller Lautstärke betreiben, während dem Browser ein anderer Wert zugewiesen wird.
Darüber hinaus soll ein schnellerer Wechsel zwischen unterschiedlichen Audio-Geräten ermöglicht werden. In dem Menü bringt Microsoft jetzt auch verschiedene Optionen für Spatial Audio wie Windows Sonic für Kopfhörer oder Dolby Atmos und vergleichbare Technologien von DTS unter.
Verhalten der On-Screen-Tastatur steuern
Microsoft bringt mit Build 25309 neue Einstellungen für Touch-Tastaturen zurück, die zum Beispiel bei 2-in-1-Geräten wie der Surface-Produktreihe und vergleichbaren Geräten der Mitbewerber eine Rolle spielen. In Build 25188 gab es erstmals entsprechende Anpassungen, bevor sie in Build 25217 wieder entfernt wurden, und jetzt kehren sie unter „Settings“, „Time & language“, „Typing“ und „Touch keyboard“ zurück in das Betriebssystem.
Drei neue Einstellungen stehen zur Auswahl, die eine bisherige Checkbox ersetzen, die Anwendern bislang die Option gab, das Touch-Keyboard anzuzeigen, sobald keine physische Tastatur mehr verbunden war. „Niemals“ zeigt die On-Screen-Tastatur jetzt selbst bei abgezogener Tastatur niemals an, „Immer“ zeigt diese auch bei physischer Tastatur immer an und die dritte Option bringt diese wie zuvor nur ohne physische Tastatur zum Vorschein.
Auto Color Management für SDR-Displays
Das Windows 11 2022 Update brachte letzten Herbst unter anderem das Auto Color Management (ACM) für qualifizierende SDR-Displays mit. Insider können diese Einstellung jetzt unabhängig von den zuvor freigegebenen Monitoren aktivieren und das ACM nutzen.
Gewisse Hardware-Voraussetzungen müssen dennoch eingehalten werden. Dazu zählen ein Treiber, der mindestens WDDM 3.0 entspricht, eine AMD-GPU der RX-400- oder Radeon-Graphics-Serie aus den Ryzen-Prozessoren, eine iGPU aus Intel Alder Lake (12th Gen) oder eine diskrete Intel DG1 oder bei Nvidia eine GPU der GTX-10xx-Serie (Pascal) und neuer. Für den Monitor gibt es keine Mindestvoraussetzungen, selbst 8-Bit-sRGB-Panels werden unterstützt. Dennoch empfiehlt Microsoft die Nutzung von ACM-Geräten mit einer Farbraumabdeckung größer als sRGB sowie optional mit 10-Bit-Farbtiefe oder mehr.
Überarbeitete Hilfe für Sprachbedienung
Für die Nutzung von Windows 11 mit Sprachbefehlen etwa bei körperlich eingeschränkten Menschen gibt es eine neue Hilfeseite mit einer Übersicht der jeweiligen In-App-Befehle. Über eine neue Suche lassen sich die einzelnen Befehle finden, die Microsoft dort neuerdings im Detail beschreibt. Neue Dialekte für die englische Sprache stehen ebenfalls zur Auswahl. Darüber hinaus steht eine Reihe neuer Befehle für die Auswahl und das Bearbeiten von Text zur Verfügung.
Microsoft weist verstärkt auf eigene Dienste hin
Seit Build 25290 experimentiert Microsoft mit neuen Hinweisen am Profilbild im Startmenü, etwa für das Backup persönlicher Daten. Im aktuellen Build probiert Microsoft neue Formulierungen für denselben Hinweis aus und sammelt dazu Feedback von den Insidern. Ausgewählte Insider im Dev Channel bekommen zudem eine sogenannte „second-chance out of box experience“ (SCOOBE) angezeigt, also eine spätere Option für das Einstellen von Basisfunktionen wie Windows Hello, Microsoft 365 oder OneDrive. Die „out of box experience“ hatte es bislang nur bei der Ersteinrichtung des Betriebssystems gegeben, sodass hier durchaus von einer penetranteren Vorgehensweise Microsofts gesprochen werden kann, um Anwender zur Nutzung der eigenen, teils kostenpflichtigen Dienste zu bewegen.
Light Mode mit Dark Mode kombinieren
In der Taskleiste probiert Microsoft ein helleres Farbschema für die Suche aus, wenn Windows 11 selbst im Dark Mode, die Apps aber im Light Mode betrieben werden. Fortan wird dann auch die Suche der Taskleiste im Light Mode dargestellt. Den Dark und Light Mode berücksichtigen jetzt auch die ersten Widgets in der Taskleiste, darunter zum Start das Wetter-Widget. Manche Insider bekommen im Datei-Explorer zudem ein Pizza-Icon angezeigt, das signalisiert, dass die Windows-App-SDK-Version des Datei-Explorers genutzt wird, der funktional aber noch nichts verändert, jedoch von WinUI 2 auf WinUI 3 umgestellt wurde.
Vorschläge für Snap-Layouts erscheinen früher
Offenbar wissen zu wenige Anwender überhaupt etwas von den Snap-Layouts, mit deren Hilfe sich mehrere Anwendungen schnell in vordefinierter Unterteilung anpinnen lassen, sodass Microsoft in Build 25309 mit einer kürzeren Hover-Zeit über dem Minimieren/Maximieren-Fenster experimentiert, bis das entsprechende Menü automatisch angezeigt wird. Das Icon der genutzten Apps und eine kurze Beschreibung werden ebenfalls in das Menü einbezogen, das eine Reihe vorgeschlagener Snap-Layouts mitbringt.
Überarbeitet wurde auch die Engine für die Handschrifterkennung von vereinfachtem Chinesisch, die jetzt schneller und genauer erfolgen soll.