5G: Vodafone bringt VoNR und weitet Carrier Aggregation aus
Vodafone legt beim 5G-Ausbau mit einer Erweiterung der Zusammenlegung von Frequenzblöcken nach, der sogenannten Carrier Aggregation, und kommt damit jetzt auf 110 MHz Bandbreite. Zum Sommer soll erstmals auch das Telefonieren im 5G-Netz angeboten werden, das „Voice over New Radio“, das den Smartphone-Akku schonen soll.
Bei der Carrier Aggregation (CA) werden Frequenzen aus mehreren Frequenzblöcken zusammengelegt, um ein virtuelles Frequenzband mit einer höheren Kapazität zu erhalten. War es für Vodafone im 5G-Netz bislang möglich, die Frequenzen im High- und im Mid-Band bei 3,5 GHz (80 MHz) und 1,8 GHz (20 MHz) zusammenzulegen, um auf insgesamt 100 MHz Bandbreite zu kommen, wird jetzt an über 500 Standorten auch 3CA geboten, also das Zusammenlegen von drei Frequenzblöcken unterstützt. Die neue Frequenzbündelung soll nach und nach weiter im Netz ausgebaut werden.
3CA mit High-, Mid- und Low-Band
Neu hinzugekommen ist das Low-Band mit 10 MHz bei 700 MHz, sodass 5G mit 3CA jetzt auf insgesamt 110 MHz Bandbreite kommt. Das Frequenzband bei 700 MHz wird von Vodafone vor allem für die Flächenversorgung genutzt. Zu den ersten Smartphones, die die drei Bänder im 5G-Netz von Vodafone unterstützen, gehören die Galaxy-S23-Serie (Test) von Samsung und das Xiaomi 13. Alle genannten Smartphones setzen auf den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 mit Snapdragon-X70-Modem.
Das Telefonieren im 5G-Netz kommt
Für den Sommer steht bei Vodafone eine bislang noch nicht genutzte Technologie im 5G-Netz an: das Telefonieren über 5G. Die Telefonie wird bei allen Anbietern derzeit noch über das GSM- (2G) oder LTE-Netz (4G) abgewickelt, selbst wenn das Smartphone mit einem 5G-Netz verbunden ist. Bei „Voice over New Radio“, kurz „VoNR“, also dem Telefonieren über 5G, werden die Sprachsignale in Datenpakete verwandelt und mittels 5G übertragen. 5G-Telefonie soll den Smartphone-Akku schonen, erklärt Vodafone, den Verbindungsaufbau schneller machen und wie VoLTE für klarere Stimmen sorgen.
5G-Netzausbau geht voran
Darüber hinaus habe der Netzbetreiber Modernisierungsarbeiten an den Rechenzentren in Dortmund, Ratingen, München, Berlin und Frankfurt weitgehend abgeschlossen. Die Rechenzentren seien jetzt leistungsstärker und sollen kürzere Wege für Daten aus dem 5G-Netz ins Internet bieten. Die Datenverarbeitung finde jetzt zudem am Rand des Netzwerks statt (Edge-Computing), sodass sich durch beide Maßnahmen die Reaktionszeiten „deutlich“ verkürzen sollen.
Für den Netzausbau im Allgemeinen nennt Vodafone heute 119 neu errichtete LTE-Stationen und 26 neue 5G-Stationen seit Anfang Januar. In mehr als 500 bestehenden Stationen sei zudem neue LTE- oder 5G-Technik installiert worden. Insgesamt hat Vodafone nach eigenen Angaben 37.000 Antennen mit 5G ausgestattet, darunter 3.400 Stationen mit 5G+ und rund 10.000 Antennen mit 5G+. 5G+ ist bei Vodafone die Marketing-Bezeichnung für 5G Standalone (5G SA), das keine Einwahl mehr in das 4G-Netz benötigt und das auf den neuen 5G-Core im Kernnetz setzt.