Android 14: Beta 1 für Pixel-Smartphones ab dem 4a (5G) veröffentlicht
Google hat im Rahmen des Betaprogramms mit den ersten öffentlichen Tests für Android 14 begonnen und jetzt die Beta 1 veröffentlicht. Große Änderungen sollten nicht erwartet werden, der Suchmaschinenbetreiber legt bei der neuen OS-Version den Fokus vor allem auf optische Belange. Für ältere Apps wird sich dagegen einiges ändern.
Für zahlreiche Pixel-Geräte erhältlich
Android 14, das intern unter der Bezeichnung „Upside Down Cake“ („gestürzter Kuchen“) geführt wird, steht für testfreudige Nutzer ab einem Pixel 4 (5G) ab sofort bereit. Mittlerweile wird auch die Pixel-7-Reihe unterstützt, altere Geräte wie das Pixel 4 (Test) oder das Pixel 4a (Test) werden dagegen nicht mit der neuen OS-Version bedacht. Im Rahmen des öffentlichen Betaprogramms muss das Image nicht mehr manuell aufgespielt werden, da ab Beta 1 auch OTA-Updates nach der Registrierung möglich sind. Backups sind dennoch empfehlenswert, denn bei Verlassen des Betaprogramms werden alle Nutzerdaten auf dem Gerät gelöscht. Von der Beta kann jedoch ohne das Löschen der Daten zur finalen Version gewechselt werden, sobald diese verfügbar ist.
Für den weiteren Verlauf sind drei weitere Beta-Updates geplant, wobei die Test-Versionen im Juni und Juli nur der Stabilitätsverbesserung gelten. Die finale Version von Android 14 soll dann gewohnheitsgemäß im August oder September erscheinen.
Zur Installation von Apps setzt Google nun den mit Android 6 eingeführten API-Level 23 voraus. Applikationen, die also seit 2015 nicht mehr aktualisiert wurden, müssen bei Android 14 somit draußen bleiben. Mit Android 14 soll zudem der API-Level 34 eingeführt werden. Mit dem Abschneiden alter Zöpfe wollen die Entwickler die Sicherheit des Systems erhöhen: Mit jeder neuen Version der Schnittstelle wurde es für Angreifer schwerer, Schadsoftware auf das Gerät zu bringen. Immer mehr Mobilgeräte mit niedrigem Level wurden deshalb für Angreifer zum Ziel, was das neue OS verhindern will.
Eine App mehrfach auf dem Gerät
Bereits in der ersten Developer Preview eröffnete Google die Möglichkeit, dass eine App mehrfach auf dem Gerät vorhanden sein kann – das Klonen von Apps war bisher lediglich über Tools von Drittanbietern oder über ein anderes Profil möglich. Mit der neuen Funktion können nun unter anderem Apps mit verschiedenen Einstellungen oder an bestimmte Szenarien angepasst betrieben werden, wobei Entwickler die Möglichkeit erhalten, die neue Funktion zu unterbinden. Daher dürfte diese nicht bei allen Programmen zur Verfügung stehen.
Dass es immer mehr Smartphones mit mehr als einer SIM-Karte gibt, trägt auch Google Rechnung. In Android 14 soll die Unterstützung von mehreren Karten um eine Einstellung erweitert werden, über die das System automatisch zwischen diesen wechseln kann, um so jederzeit die bestmögliche Verbindung zu garantieren.
Einfachere Nutzung
Google führt aber nicht nur neue Funktionen ein, sondern erweitert bestehende. Die Entwickler haben den Teilen-Dialog einer Umstrukturierung unterzogen. Dieser ist mit der neuen Version kein Bestandteil des Android-Frameworks mehr, sondern wird künftig in einer eigenen App ausgelagert, die von Google wie andere Applikationen über den Play Store aktualisiert werden kann. So machen sich die Entwickler weiter unabhängig von den Update-Prozederen der Geräte-Hersteller.
Auch in der Gestaltung des Teilen-Dialogs hat sich etwas geändert: Die Anzeige ist in der neuen Version vertikal in vier Bereiche unterteilt, was zum einen die Übersicht wie auch die Nutzung verbessern soll. Oben wird der Inhalt angezeigt, welcher geteilt werden soll. Darunter befindet sich der eigentliche Funktionsbereich, der von der jeweiligen Applikation gefüllt wird und der verschiedene Aktionen beherbergen kann. Weiter folgen die jeweiligen Ziele, die in zwei Gruppen je nach Priorität aufgeteilt werden. Darüber hinaus bietet Android 14 die Möglichkeit, bei manchen Elementen zusätzliche Informationen wie Texte in Form von Meta-Beschreibungen oder Links zu entfernen.
Darüber hinaus wurden die Spracheinstellungen erweitert: Android 14 ermöglicht eine dynamische Anpassung, mit der unterstützte Apps mit einer anderen als der im System eingestellten Sprache angezeigt werden können. Zudem kann die generelle Textdarstellung besser den regionalen Anforderungen angepasst werden, was verschiedene Maßeinheiten einschließt.
Datenschutz und Barrierefreiheit
Änderungen gibt es auch in Sachen Datenschutz, auch wenn diese recht gering ausfallen, wobei die Verbesserungen hier nicht unterschätzt werden sollten. Google führt mit Android 14 das „accessibilityDataSensitive“-Attribut ein, welches Apps ermöglicht, die Sichtbarkeit bestimmter Ansichten nur auf Dienste zu beschränken, die die Barrierefreiheit unterstützen. Anderen Apps bleibt der Zugriff auf entsprechende Informationen verwehrt, für die Einhaltung der Vorgaben soll Play Protect sorgen.
Ebenso wurde die Schriftdarstellung angepasst. Neben der Anhebung der maximalen Skalierung auf 200 Prozent vergrößert diese Texte nicht mehr linear anhand einer fest eingestellten Größe, sondern passt sich den jeweiligen Gegebenheiten an. So werden Textteile, die bereits über eine ausreichend große Schriftdarstellung verfügen, in ihrer Größe belassen, kleinere Textbereiche werden dagegen angehoben. Das soll vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen des Sehvermögens helfen.
Um einen besseren Überblick über den eigenen Stromverbrauch zu erhalten, ist nun auch die Bildschirmzeit in den Akku-Statistiken zu finden.
Verbesserungen in der Darstellung
Auch an der grafischen Oberfläche hat Google geschraubt, wobei viele kleine Änderungen auf den ersten Blick nicht unbedingt auffallen dürften. Generell haben die Entwickler vor allem Mobilgeräte mit faltbaren Bildschirmen sowie Tablets im Auge. Dazu passt auch, dass die Entwickler in der ersten Developer Preview die Taskleiste um Textlabels für Icons erweitert haben. Ob diese Umsetzung auch den Einzug in die finale Android-Version halten wird oder ob es sich hierbei nur um einen Test für das anstehende Pixel-Tablet handelt, bleibt abzuwarten.
Darüber hinaus wurde der Zurück-Button prominenter platziert, um durch diesen die Gestensteuerung einfacher zu gestalten. Dieser passt sich wie viele andere Elemente der grafischen Benutzeroberfläche und den jeweils eingestellten Farben an.
Der Bereich für Datenschutz und Sicherheit wird dagegen ein wenig mehr verschachtelt. Die jeweiligen Einstellungen bleiben zwar erhalten, sind aber nicht mehr wie mit Android 13 eingeführt alle auf einen Blick zu erkennen. Google arbeitet in der neuen Darstellung wieder mit Untermenüs, was die Handhabung etwas umständlicher gestalten dürfte. Viel aufgeräumter präsentiert sich dagegen der Bereich für die Stromsparfunktionen, bei dem sich nun alle Einstellungen auf einer Seite befinden.