Asus ROG Ally: Handheld mit AMD Ryzen Z1 als Valve-Steam-Deck-Konkurrent
Bisher konnte es kein Handheld-PC mit dem Steam Deck kommerziell aufnehmen, obwohl es bereits Anfang 2022 veröffentlicht wurde. Asus hat nun unter seiner Gaming-Marke ROG einen neuen Handheld-PC namens „ROG Ally“ angekündigt. Der Preis ist offiziell noch unbekannt, Gerüchte sprechen von 699 US-Dollar.
Asus hat via Twitter bestätigt, dass die Ankündigung vom 1. April nicht als Aprilscherz gedacht war und der Handheld-PC wirklich kommen wird. Einen Preis nannte Asus noch nicht, er soll allerdings konkurrenzfähig zum Steam Deck sein – knapp 700 US-Dollar werden umgerechnet in Gerüchten benannt. Das Steam Deck ist 2022 veröffentlicht worden und in drei verschiedenen Varianten für 419 Euro bis 679 Euro erhältlich. Ein erster Trailer zeigt Asus' neuen Handheld-PC auf Basis von Windows 11:
Spezifikationen
Die Spezifikationen basieren auf den Informationen, die der YouTube-Kanal Dave2D in seinem Hands-On-Video veröffentlicht hat. Dave2D bekam von Asus einen Prototyp zur Verfügung gestellt und geht in seinem knapp neunminütigen Video auf das ROG Ally ein und vergleicht es mit dem Steam Deck.
Das ROG Ally verwendet ebenfalls eine APU von AMD. Sie soll aus einem Zen-4-Prozessor und einem RDNA-3-Grafikchip bestehen – für Notebooks hat AMD diese Kombination als „Phoenix“ alias Ryzen 7040 vorgestellt. Gekühlt wird der 608 g schwere Handheld-PC von zwei Lüftern, die laut Dave2D und dem Asus-Trailer beim Spielen nicht hörbar sein sollen.
Anders als beim Steam Deck verwendet das ROG Ally kein Display mit einem Seitenverhältnis von 16:10 mit 1.280 × 800 Pixeln und 60 Hz, sondern ein 16:9-Full-HD-Display mit 120 Hz. Als Helligkeit werden maximal 500 Nits angegeben – 100 Nits mehr als das Steam Deck. Zum internen Speicher gibt es noch keine Informationen. Ebenfalls ist nicht bekannt, ob es mehr als eine Variante oder unterschiedliche Farben geben wird.
| ROG Ally | Steam Deck | |
|---|---|---|
| Displaygröße | 7 Zoll | 7 Zoll |
| Auflösung | 1920 × 1080 px | 1280 × 800 px |
| Wiederholrate | 120 Hz | 60 Hz |
| Helligkeit | 500 Nits | 400 Nits |
| APU | Zen 4 + RDNA 3 (AMD Ryzen Z1 Series) | Zen 2 + RDNA 2 |
| Arbeitsspeicher | N.N. | 16 GB LPDDR5-5500 |
| Speicher | N.N. | 64 bis 512 GB |
| Anschlüsse | 3,5-mm-Klinke, Asus-Anschluss (USB-C + PCIe x8) | USB-C mit DisplayPort, 3,5-mm-Klinke |
| Slots | MicroSD | MicroSD |
| Abmessungen | 280 × 113 × 39 mm | 298 × 117× 49 mm |
| Gewicht | 608 g | 669 g |
| Preis | N.N. | ab 419 Euro |
Das ROG Ally besitzt zwei analoge Sticks, vier runde Daumentasten (A, B, X, Y), ein Steuerkreuz und insgesamt vier Schultertasten. Auf der Unterseite befinden sich zwei weitere Trigger, die auch teurere Gamepads für Konsolen, wie zum Beispiel der Xbox Elite Controller, verwenden und damit zwei Tasten weniger als auf der Unterseite des Steam Deck. Die vom Steam Deck bekannten beiden Touch-Flächen seitlich des Displays gibt es hingegen nicht. Auf der Oberseite gibt es einen microSD-Slot sowie eine 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer sowie Tasten für lauter und leiser, auch die proprietäre Schnittstelle des Herstellers, basierend auf PCIe 3.0 x8 und USB-C, an der auch eine externe Grafiklösung angeschlossen werden kann, ist mit dabei. Das ROG Ally ist 280 mm breit, 113 mm hoch und knapp 40 mm dick. Die ergonomisch geformten Griffe fallen deutlich flacher als am Steam Deck aus.
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Lautstärke-Messung von Dave2D (Bild: youtube.com)
Am Ende wird trotz der gesteigerten Ausstattung gegenüber dem Steam Deck der Preis die große Rolle spielen. Die bisherigen Modelle von Aya sind zum Teil viel zu teuer, bis zu 1.400 Euro kosten die leistungsstarken Handhelds. Zuletzt besann sich aber auch Aya und brachte neue, günstigere Modelle für rund 500 Euro auf den Markt. Das scheint der Weg zu sein, um wirklich mit dem Steam Deck als Platzhirsch konkurrieren zu können, daran wird auch Asus kaum vorbeikommen können.
Zum Wochenende schlägt der Hersteller noch einmal die Werbetrommel und verkündet einen zeitnahen Start. Weltweit sollen die Geräte erhältlich werden, heißt es in dem Tweet.
Wie Videocardz aus Lieferscheinen von Sendungen zwischen verschiedenen Asus-Standorten erfahren haben will, soll das Asus ROG Ally eine APU vom Typ AMD Ryzen 7040 „Phoenix“ nutzen. Genannt wird der AMD Ryzen 7 7840U, ein Zen-4-Prozessor mit 8 Kernen sowie der 12 CU starken RDNA-3-iGPU Radeon 780M.
| Serie | Klassen | Ansatz | Zen-Architektur/iGPU | Kerne |
|---|---|---|---|---|
| Ryzen 7x45 „Dragon Range“ | HX | Chiplet-I/O-Die | Zen 4 (5 nm)/RDNA 2 | 6 – 16 |
| Ryzen 7x40 „Phoenix“ | HS, U | APU (monolithisch) | Zen 4 (4 nm)/RDNA 3 | 6 – 8 |
| Ryzen 7x35 „Rembrandt-R“ | Zen 3+ (6 nm)/RDNA 2 | 4 – 8 | ||
| Ryzen 7x30 „Barcelo-R“ | U | Zen3 (7 nm)/Vega | 6 – 8 | |
| Ryzen 7x20 „Mendocino“ | Zen 2 (6 nm)/RDNA 2 | 2 – 4 |
Laut einem auf Twitter geteilten und von Twitter-Nutzer HXL gesicherten Schaubild, das mutmaßlich von Asus erstellt wurde, wird der Hersteller die APU nicht unter dem bekannten Schema, sondern als „Custom Chip“ unter dem Namen AMD Ryzen Z1 Series vermarkten.
Neben der verwendeten APU soll die Stückliste auch noch einen Hinweis auf zwei unterschiedliche Modelle des Asus ROG Ally geben: RC71L und RC71X. Was sie unterscheiden könnte, ist nicht bekannt.
Passend zu den letzten Gerüchten gibt es nun auch einen ersten Eintrag in der Datenbank von Geekbench, der sich mit allen bisherigen Informationen deckt und weitere hinzufügt. Demnach taktet der Ryzen Z1 Extreme seine acht Kerne mit knapp über 5 GHz, muss anscheinend aber auf einen L3-Cache verzichten – oder das Tool erkennt diesen noch nicht. Eine offizielle Vorstellung scheint mit Samples in freier Wildbahn nun jedoch nicht mehr lange auf sich warten zu lassen.
Dreieinhalb Wochen nach der ersten öffentlichen Ankündigung und unzähligen Gerüchten, denen zum Teil mutmaßlich internes Marketing-Material von Asus zugrunde lag, hat sich der Hersteller ein zweites Mal selbst zum ROG Ally geäußert und verkündet: „ROG bringt ROG Ally auf den Markt – die erste Windows Gaming Handheld Konsole“. Wann dieser Marktstart zu welchem Preis erfolgen wird, bleibt allerdings weiterhin offen. Erst am 11. Mai um 16 Uhr soll es alle Details geben.
Was Asus bestätigt, ist der Einsatz einer APU mit RDNA-3-iGPU, die in der Tat auf die Bezeichnung „AMD Ryzen Z1 Series-Prozessor“ hört – eine „Extreme“-Variante oder technische Details nennt Asus selbst nicht, das hat heute aber AMD getan.
AMD Ryzen Z1 und Z1 Extreme im Detail
Wie im Vorfeld kolportiert, kommt die Z1-Serie als Custom-Phoenix-APU (Ryzen 7x40 Mobile) mit Zen-4-CPU- und RDNA-3-GPU-Architektur daher. AMD spricht vom „ultimativen Hochleistungs-Prozessor für Handheld-Spielkonsolen".
Der Z1 bietet sechs Kerne und zwölf Threads sowie eine 4-CU-iGPU, der Z1 Extreme acht Kerne und sechzehn Threads sowie eine 12-CU-iGPU. Die dreimal so breite iGPU des Z1 Extreme bietet auf dem Papier mit 8,6 TFLOPS zu 2,8 TFLOPS auch dreimal so viel Grafikleistung, doch wie weitere Folien, die The Verge unter NDA vorab erhalten hat, zeigen, wird der Unterschied in Spielen in Full HD auf dem ROG Ally wesentlich kleiner sein. Kunden sollen beim Asus ROG Ally die Wahl zwischen beiden Versionen haben.
| APU | CPU | iGPU | L3-Cache | TDP |
|---|---|---|---|---|
| AMD Ryzen Z1 | 6 x Zen 4 | 4 CU RDNA 3 | 22 MB | bis zu 30 Watt |
| AMD Ryzen Z1 Extreme | 8 x Zen 4 | 12 CU RDNA 3 | 24 MB | bis zu 30 Watt |
The Verge merkt an, dass die von AMD präsentierten Benchmarkergebnisse der Z1-Serie auf dem ROG Ally im über Asus ROG Armoury Crate wählbaren Modus "Turbo" erzielt wurden, der der APU bis zu 30 Watt TDP zugesteht, was doppelt so hoch wie bei der APU mit RDNA-2-Grafikeinheit im Valve Steam Deck liegt. Laut AMD ist die neue Ryzen-Z1-Serie vorerst exklusiv Asus vorbehalten, aber das kann sich mit der Zeit ändern.
Asus wiederum hat neben der APU auch das Gewicht von 608 Gramm, den Full-HD-Touch-Screen mit 120 Hertz und bis zu 500 cd/m² sowie das „Zero Gravity - Thermalsystem“ mit zwei Lüftern mit besonders dünnen Lüfterblättern bestätigt. Käufer des Asus ROG Ally erhalten einen 90-Tage-Gutschein zur kostenfreien Nutzung Xbox Game Pass Ultimate.
Nicht Asus, sondern Endgadget zeigt das Ally derweil sowohl in seine Teile zerlegt als auch mit angeschlossener Asus ROG XG Mobile Station (eGPU), die es maximal mit einer GeForce RTX 4090 Laptop GPU gibt. Ebenfalls zu sehen sind unzählige Design-Iterationen, die das ROG Ally in seiner Entwicklung durchlaufen haben soll.
Die Gerüchte scheinen nun auch beim Preis Recht zu behalten: 699,99 US-Dollar listen erste Shops in den USA – die jedoch schnell wieder offline genommen wurden.
Nachdem der ROG Ally in der Variante mit Z1 Extreme in den USA bei ersten Händlern für 699,99 US-Dollar vor Steuern zu finden war, liegt über WinFuture jetzt auch ein erster Preis in Euro vor. Demnach soll die stärkere der beiden Varianten (Modell RC71L) für 799 Euro inklusive Steuern nach Europa kommen. Der Preis speziell für Deutschland, wo weitere Abgaben wie die Urheberrechtsabgabe fällig werden, könnte noch etwas höher ausfallen.
Für den 11. Mai plant Asus' den Abschluss der bisherigen Salamitaktik und wird sich dann vermutlich auch zu den finalen Preisen in US-Dollar und Euro äußern.
Mit MediaMarkt* und Saturn* haben die zwei ersten deutschen Händler das ROG Ally mit AMD Z1 Extreme zum Preis von 799,99 Euro ins Sortiment aufgenommen.
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Asus ROG Ally bei MediaMarkt
Beide Händler nennen eine Lieferung ab Veröffentlichungsdatum am 13. Juni 2023.
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