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Cyberpunk 2077 mit Pathtracing: Die Community testet den Raytracing-Overdrive-Modus

Update 4 Fabian Vecellio del Monego (+1)
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Cyberpunk 2077 mit Pathtracing: Die Community testet den Raytracing-Overdrive-Modus
Bild: Nvidia

CD Projekt Red hat per Update den Raytracing-Overdrive-Modus als neues Preset in Cyberpunk 2077 veröffentlicht. Mit diesem Preset wird die gesamte Beleuchtung im Spiel via Hardware-Raytracing (Pathtracing) abgebildet. Das sieht atemberaubend aus, kostet aber extrem viel Leistung. Wie viel, kann die Community jetzt testen.

Der neue Raytracing-Overdrive-Modus

Das neue Raytracing-Preset „Overdrive“ wurde bereits vor einem halben Jahr mit der Vorstellung von GeForce RTX 4000 angekündigt. Heute hat die Einstellung nun mit dem Patch 1.62 ihren Weg in Cyberpunk 2077 gefunden.

Pathtracing statt einzelne RT-Effekte

Mit dem darin genutzten Pathtracing sollen physikalisch korrekte, weichere Schatten, eine realistischere Umgebungs­verdeckung und insbesondere eine akkurate Darstellung von farbigem indirekten Licht, dessen Strahlen mehrfach abprallen und Oberflächen in Farbe tauchen können, möglich sein. Die Qualität reiche damit an ein Niveau heran, wie es bislang lediglich von aufwändigen Animationsfilmen oder CGI-Inhalten bekannt ist, versprechen CD Projekt Red und Nvidia.

Theoretisch auf allen Grafikkarten mit RT lauffähig

Das neue Preset „Ray Tracing: Overdrive“ ist grundsätzlich wie die bekannten Raytracing-Presets auf allen Grafikkarten, die Hardware-Raytracing unterstützen (ab GeForce RTX 2000, Radeon RX 6000, Intel Arc), lauffähig. Das Overdrive-Preset stellt alle Grafikoptionen abseits der Screen Space Reflections nach ganz rechts und schaltet automatisch DLSS Super Resolution respektive FSR in der Konfiguration „Auto“ hinzu – und das nicht ohne Grund. Außerdem merkt CD Projekt Red in den Grafikeinstellungen an, dass offiziell nur Grafikkarten aufwärts einer GeForce RTX 4070 Ti (Test) oder GeForce RTX 3090 (Test) unterstützt werden. Letztere solle rund 30 FPS in 1.920 × 1.080 Pixeln erreichen.

Die Hardware-Anforderungen sind enorm

Pathtracing stellt enorme Anforderungen an die Hardware respektive die Raytracing-Einheiten moderner GPUs. Nvidias GeForce RTX 4000 hat mit den aktuellsten Raytracing-Kernen, die „Shader Execution Reordering“ (SER) unterstützen, die besten Karten, zumal DLSS 3 (Test) mit Frame Generation nur auf dieser Generation verfügbar ist. Radeon RX und älteren GeForce-Beschleunigern geht daher schnell die Puste aus.

Wie schnell? Die Redaktion hat darauf zur Stunde noch keine ausführliche Antwort, denn eine Möglichkeit, vorab einen Blick auf das Update zu werfen, gab es für die Redaktion nicht.

Die Community testet den Overdrive-Modus

Mit der öffentlichen Verfügbarkeit des Updates dürfte wiederum der schnellste Weg zur Beantwortung der Frage nach der Lauffähigkeit des Modus auf verschiedenen Systemen über die ComputerBase-Community gehen.

Tests im Ingame-Benchmark

Der Einfachheit halber soll der Community-Test mit dem in Spiel integrierten Benchmark, der über die Grafikeinstellungen aufgerufen werden kann, stattfinden. Auf das umständliche Hantieren mit Savegames und externen Benchmark-Tools kann auf diesem Weg verzichtet werden.

Das sind die Settings

Ergebnisse können in vier Auflösungen in je vier verschiedenen Settings eingereicht werden. Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft über die somit 16 möglichen Szenarien. Auf GeForce-Grafikkarten sollte DLSS, auf Radeon-Beschleunigern FSR zum Einsatz kommen. Nutzer sollten vor den Benchmarks sicherstellen, dass sie über einen aktuellen Grafiktreiber verfügen (GeForce 531.41 bzw. Adrenalin 23.4.1 oder neuer).

Um AMD Radeon und Nvidia GeForce ohne Einfluss der proprietären Latenz-Optimierung „Nvidia Reflex“ vergleichen zu können, sollte diese Technologie immer deaktiviert sein – nur bei Nutzung von Frame Generation auf RTX 4000 ist Reflex automatisch und nicht abschaltbar aktiv. Vor dem Start des Benchmarks sollte noch einmal kontrolliert werden, welche DLSS- beziehungsweise FSR-Einstellung gewählt ist – das Spiel ändert diese auf „Auto“, wenn RT Overdrive ausgewählt wird. Die detaillierten Raytracing-Einstellungen werden ausgeblendet, sobald das Preset oder einzeln „Path Tracing [Technology Preview]“ aktiviert werden; hier gibt es nichts weiter zu tun.

Das sind die Einstellungen für den Test je Auflösung und Qualitätsstufe
Reiter „Video“ Full HD
1.920 × 1.080
WQHD
2.560 × 1.440
UWQHD
3.440 × 1.440
Ultra HD
3.840 × 2.160
  • Vollbild
  • VSync = Aus
  • Maximale Bilder pro Sekunde = Unbegrenzt
  • HDR = Aus
  • Nvidia Low Latency Reflex = Aus (nur bei FG automatisch an)
Reiter „Grafik“ Native Auflösung Preset „Ray Tracing Overdrive“, DLSS/FSR aus, Frame Generation aus
FSR/DLSS „Performance“ Preset „Ray Tracing Overdrive“, DLSS/FSR „Performance“, Frame Generation aus
DLSS „Quality“ + FG Preset „Ray Tracing Overdrive“, DLSS „Quality“, Frame Generation an
DLSS „Performance“ + FG Preset „Ray Tracing Overdrive“, DLSS „Performance“, Frame Generation an

Die Testergebnisse der Community

Die nachfolgenden Diagramme enthalten die von der Community eingesendeten Testergebnisse nach vorheriger Plausibilitätsprüfung durch die Redaktion. Ergebnisse erscheinen also nicht in Echtzeit. Sollten nichtsdestoweniger unplausible Ergebnisse in den Diagrammen landen, kann deren Ursprung über den Link hinter dem Diagrammelement aufgerufen und dort dann zur Diskussion gestellt werden.

Benchmarks mit DLSS „Performance“ + FG

DLSS Super Resolution „Performance“ + Frame Generation

Benchmarks mit DLSS „Quality“ + FG

DLSS Super Resolution „Quality“ + Frame Generation

Benchmarks mit FSR/DLSS „Performance“

FSR 2/DLSS Super Resolution „Performance“
1.920 x 1.080 – FSR 2/DLSS Super Resolution „Performance“
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Benchmarks in nativer Auflösung

native Auflösung
1.920 x 1.080 – native Auflösung
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Updates + Die Redaktion sagt Danke!

Update

Inzwischen sind durch die rege Beteiligung der Community bereits über 100 einzelne Beiträge mit insgesamt hunderten Benchmark-Ergebnissen eingegangen. Die Redaktion dankt allen teilnehmenden Lesern und hat bis dato rund 80 Einsendungen in die 4 × 4 Benchmark-Diagramme eingepflegt. Zwecks Übersichtlichkeit können leider nicht alle validen Ergebnisse berücksichtigt werden, um zu häufige Dopplungen zu vermeiden. Das betrifft derzeit ausgerechnet das Topmodell RTX 4090, das Besitzer augenscheinlich besonders gerne dazu verleitet, am Community-Benchmark teilzunehmen.

Update

Der Community-Benchmark wurde fortlaufend um neue Ergebnisse erweitert, inzwischen finden sich die Einreichungen von über 110 Community-Mitgliedern in den Diagrammen. Darunter befinden sich nun dank DevPandi und msv auch erste Ergebnisse mit einer Radeon RX 7900 XT und einer Intel Arc A770, die in der Übersicht zunächst fehlten. Auch einige Beiträge mit älteren GeForce- und Radeon-Grafikkarten wurden in die Diagramme aufgenommen.

Nicht veröffentlicht wurden wiederum wie bereits vorab angekündigt rund 50 weitere Einsendungen mit einer GeForce RTX 4090. Zwar dankt die Redaktion allen Teilnehmern ausdrücklich, derart viele Balken mit gleicher GPU und mehr oder minder gleicher Länge hätten die Diagramme allerdings zu sehr aufgebläht.

Update

Eine Woche nach Start des Community-Benchmarks haben fast 200 Leser Ergebnisse eingereicht, von denen knapp 400 ihren Weg in die 4 × 4 Balkendiagramme geschafft haben. Somit ist nicht nur ein umfassender Vergleich über die Pathtracing-Leistungsfähigkeit verschiedener Grafikkarten in verschiedenen Auflösungen gegeben, sondern auch ein Überblick über die Auswirkungen unterschiedlicher CPU-Generationen. Die Redaktion bedankt sich ausdrücklich bei allen Teilnehmern, die das möglich gemacht haben.

Inzwischen finden sich dank der Community-Mitglieder palatti und Schreedr auch erste Ergebnisse mit der neuen GeForce RTX 4070 (Test) in den Diagrammen. Die bis dato kleinste Ada-Lovelace-GPU für Spieler rangiert nativ und mit DLSS Super Resolution wenig verwunderlich ungefähr auf dem Niveau einer GeForce RTX 3080, kann diese aber mit Frame Generation um rund 50 Prozent schlagen. Die RTX 4070 Ti liegt dann rund 20 Prozent vorne. Insofern schneidet die RTX 4070 im Pathtracing-Einsatz so ab, wie es nach den Benchmarks der Redaktion zu erwarten war.

Update

Rund drei Wochen nach Start des Community-Benchmarks wurde das Einsende-Formular nun deaktiviert; zuletzt wurden ohnehin kaum noch respektive in den vergangenen Tagen gar keine neuen Ergebnisse mehr eingereicht. Unter den letzten Einträgen findet sich dank Community-Mitglied MegaManX4 auch eine Nvidia RTX A5000, die sich im Benchmark zwischen einer GeForce RTX 3070 und RTX 3080 positioniert. Und dank Situationskomik ist nun auch die Intel Arc A750 vertreten.

Die hunderten Benchmark-Ergebnisse von letztlich über 200 Teilnehmern decken ein weites Spektrum verschiedenster Grafikkarten und CPUs ab und schaffen damit auf ComputerBase einen Überblick, wie es ihn sonst zu Pathtracing in Cyberpunk 2077 in diesem Umfang nirgends gibt. Das war nur mit der tatkräftigen Unterstützung der Community möglich – und die Redaktion sagt Danke!

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