Datacenter-Nachfrage bricht ein: Intel Sapphire Rapids könnte zum Ladenhüter werden
Mit viel Tamtam und guten Nachrichten (stark verspätet) gestartet, sollte Sapphire Rapids für Intel die Kohlen aus dem Feuer holen. Doch nach der Schwäche im PC-Markt ist nun das Datacenter an der Reihe und könnte Intels Aufholjagd massiv in die Parade fahren.
Spätestens jetzt zum zweiten Quartal sollten die Verkäufe von Server-Prozessoren bei Intel wieder anziehen, im ersten Quartal liefen nur die Vorstellung sowie primär erste Lieferungen über die Bühne. Wie gut es um diese bestellt war, wird sich noch in dieser Woche im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen ableiten lassen. Zuletzt hatte Intel mehrmals auf die große Akzeptanz von Sapphire Rapids verwiesen, Rekordmengen sollen in kurzer Zeit nach dem Start ausgeliefert worden sein.
Nachdem zuletzt bereits HP und Dell auf Schwierigkeiten im Datacentergeschäft hingewiesen hatten, sehen Analysten nach einer Absage von Microsoft die Lage noch deutlich gravierender. Gemäß Ming-Chi Kuo, bekannt für seine treffenden Apple-Prognosen, soll Microsoft seine Bestellungen von Sapphire-Rapids-Systemen um 50 Prozent bis 70 Prozent gekürzt haben. Zuvor hatte bereits Meta seine Bestellungen deutlich reduziert, allerdings ist das Ausmaß insgesamt gesehen hier deutlich geringer.
Bereits Ende Februar hatten sich die ersten Probleme im Datacenterbereich erkennen lassen, ComputerBase hatte dies im Rahmen der Meldung „Absturz des PC-Marktes: Es wird noch schlimmer, bevor es besser wird“ mehrmals aufgegriffen.
Intel im Kampf gegen alle
Im Datacenter kämpft Intel mit Xeon nicht nur gegen AMD Epyc, vor allem im Bereich der CSP (Cloud Service Provider) wird vermehrt auch Arm als Option genutzt. Custom-Lösungen gehen hier Hand in Hand mit Produkten von der Stange, Microsoft will unter anderem Chips von Ampere als Alternative nutzen. Die passende neue Neoverse-v2-Architektur hatte Arm im letzten Jahr angekündigt und v3 direkt auf den Roadmaps für 2023+ vermerkt.
Intel hatte deshalb zuletzt den Fokus schon auf die nächsten Produkte gelegt. Prozessoren mit 144 E-Cores sollen den Markt bedienen, in dem Arm gefährlich werden könnte. Nachdem es zuletzt an der Umsetzung der Roadmaps haperte und Produkte jahrelang verzögert waren, steht vor allem deren Umsetzung im Fokus.