E-SUV-Coupé: Polestar 4 dreht den noch größeren Bildschirm ins Querformat
Auf Coupé (Polestar 1), Limousine (Polestar 2) und SUV (Polestar 3) lässt das Unternehmen den Polestar 4 als elektrisches SUV-Coupé folgen. Das kühl gestaltete Interieur dominiert ein mit 15,4 Zoll noch größerer, jetzt ins Querformat gedrehter Bildschirm mit Google-Integration. Der Start ist für 2024 ab 60.000 Euro geplant.
Das schnellste Serienfahrzeug von Polestar
Den Polestar 4 hat das Unternehmen heute im Rahmen der Auto Shanghai vorgestellt und will damit die Aerodynamik eines Coupés mit dem Raumangebot eines SUVs kombinieren. Der Polestar 4 positioniert sich im Hinblick auf Größe und Preis zwischen Polestar 2 (Test) und Polestar 3. Die Gesamtlänge des Autos beträgt 4.839 mm, die Breite 2.139 mm, die Höhe 1.544 mm und der Radstand 2.999 mm. Das Gewicht liegt je nach Variante bei 2.232 bis 2.351 kg und die Gewichtsverteilung bei 50:50. In puncto Leistung soll das elektrische SUV-Coupé jedoch das bisher schnellste Serienfahrzeug von Polestar sein.
Long Range Dual Motor und Long Range Single Motor
Der Long Range Dual Motor bietet zwei permanentmagnetische Synchronmotoren und kommt damit auf eine maximale Leistung von 400 kW (544 PS), 686 Nm und soll den Sprint auf 100 km/h in 3,8 Sekunden erledigen. Die vorläufige Reichweite gibt der Hersteller mit bis zu 560 km (WLTP) an. Grundlage dafür bildet eine 102 kWh (94 kWh nutzbar) bietende Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie von CATL mit 110 prismatischen Zellen, die mit bis zu 200 kW (DC) innerhalb von 32 Minuten von 5 auf 80 Prozent geladen werden kann. Der gleiche Energiespeicher kommt im Long Range Single Motor zum Einsatz, der statt zwei Motoren und Allradantrieb nur noch einen Motor im Heck mit 200 kW (272 PS) und 343 Nm bietet und 600 km nach WLTP schaffen soll.
Neues Cockpit mit 15,4 Zoll im Querformat
Das Interieur wird auf der Mittelkonsole von einem neuen, jetzt noch größeren Bildschirm dominiert, der erneut mit Android Automotive OS und integrierten Google-Diensten wie dem Google Assistant, Google Maps und Google Play für zusätzliche Apps läuft. Waren bei Polestar die Displays bislang stets im Hochformat ausgerichtet und maximal 14,5 Zoll groß, wechselt der Polestar jetzt zum Querformat und noch größere 15,4 Zoll. Die Hardware stellt Qualcomm mit einer nicht näher erläuterten Ausführung der Snapdragon-Cockpit-Plattform. Das Infotainmentsystem ist mit 5G angebunden, unterstützt OTA-Updates und stellt auch Apple CarPlay zur Verfügung. Optional ist ein Audiosystem mit 12 Lautsprechern und 1.400-Watt-Hybridverstärker von Harman Kardon erhältlich.
Fahrerdisplay und Head-up-Display
Vor dem Fahrer respektive vor der Lenksäule ist zusätzlich ein 10,2 Zoll großes Display montiert, das Informationen zu Geschwindigkeit, Batterie und Reichweite anzeigt und das auch für die Visualisierung der verschiedenen Assistenzsysteme zuständig ist, indem eine virtuelle Umgebung anderer Verkehrsteilnehmer, aktuelle Fahrassistenzfunktionen und Navigationsinformationen eingeblendet werden. Wichtige Fahrzeug-, Telefonie- und Navigationsinformationen lassen sich zudem auf die 14,7 Zoll große Projektionsfläche des Head-up-Displays in der Windschutzscheibe projizieren.
Bildschirm hinten und Verzicht auf Heckscheibe
Ein weiterer Bildschirm für die Medien- und Klimasteuerung ist zwischen den Vordersitzen angebracht und ermöglicht die Steuerung von der Rückbank aus. Dort soll für die Passagiere ein neues Innenraumambiente geschaffen werden, indem das Glasdach über die Köpfe der hinteren Fahrgäste hinaus reicht. Wie beim Konzeptfahrzeug Polestar Precept wird im Gegenzug für das lange Glasdach auf eine Heckscheibe verzichtet. Eine rückseitige Kamera übernimmt die Sicht nach hinten.
Assistenzsysteme mit Fahrerüberwachungskamera
Bestandteile der voraussichtlich nach Level 2 agierenden Assistenzsysteme sind insgesamt zwölf Kameras, ein Radar und zwölf Ultraschallsensoren. Zu den Kameras zählt auch eine Fahrerüberwachungskamera, die laut Polestar ihre Daten aber nur an das Auto weiterleitet und keine Videos aufzeichnen soll, um die Augen und Kopfbewegungen der fahrenden Person zu überwachen. Dadurch sollen Unfälle aufgrund von Müdigkeit oder Fahruntüchtigkeit vermieden werden. Für das Lenkrad kommt eine Hands-On-Erkennung zum Einsatz, die dazu beitragen soll, dass die fahrende Person aktiv am Fahren teilnimmt, wenn dies erforderlich ist. Das Fahren nach Level 3 wie etwa beim Kia EV9 mit vollständiger Übergabe der Fahraufgabe an das Auto wird von Polestar nicht erwähnt, auch Lidar-Sensoren scheint es nicht zu geben.
Optionale Ausstattungspakete
Optional wird jedoch das Pilot-Paket angeboten, das einen erweiterten Pilot Assist mit Spurwechselassistent umfasst, der durch Antippen des Blinkerhebels in die gewünschte Richtung ausgelöst wird. Weitere optionale Pakete sind das Plus-Paket mit Komfort- und Technologie-Upgrades und das Plus-Pro-Paket mit einer farblich abgesetzten Karosserieausführung, einem elektrochromen Glasdach (normales Glasdach serienmäßig) und einer zusätzlichen Innenraumbeleuchtung. Das Nappa-Paket als Option für das Plus-Paket kommt mit tierschutzgerechter Nappa-Lederpolsterung mit Belüftung, Massagefunktion und zusätzlichen Kopfstützen-Lautsprechern für die Vordersitze. Nur für den Long Range Dual Motor Version bietet Polestar das Performance-Paket an, das Optik und Fahrerlebnis nachschärfen soll und mit 22-Zoll-Rädern, 4-Kolben-Brembo-Bremsen, Performance-Fahrwerkstuning und Details in Schwedisch-Gold für Bremsen, Sicherheitsgurte und Ventilkappen daherkommt.
Markteinführung Anfang 2024 ab 60.000 Euro
Die Markteinführung des Polestar 4 ist zunächst in China geplant, dort soll die Produktion in Hangzhou Bay im November dieses Jahres beginnen. Die Markteinführung für andere Märkte, darunter Europa, Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum, ist für Anfang 2024 geplant. Der Verkauf und die Produktion für diese Märkte sollen im Laufe des Jahres hochgefahren werden. Weitere Details zum Marktstart sollen 2024 bekanntgegeben werden. Der voraussichtliche Einführungspreis des Polestar 4 liegt bei 60.000 Euro.