Retro

Im Test vor 15 Jahren: Intels kleiner Core 2 Duo E7200 ganz groß

Robert McHardy
107 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Intels kleiner Core 2 Duo E7200 ganz groß

Im Test vor 15 Jahren befand sich mit dem Intel Core 2 Duo E7200 (Test) ein Prozessor, der mit zwei Kernen für knapp 100 Euro die 45-nm-Fertigung in den Mainstream brachte. Im Test überzeugte er mit guter Leistung, niedriger Energieaufnahme und hervorragendem Übertaktungspotential.

45 nm war der Schlüssel

Gegenüber den größeren und teureren Core-2-Duo-Prozessoren der E8000-Serie nahm Intel einige Einschnitte vor, um den geringeren Preis zu rechtfertigen. Primär betraf das den L2-Cache, der von 6 auf 3 MByte halbiert wurde. Die Ansteuerung des Front Side Busses (FSB) fiel ebenfalls anders aus: Lief dieser bei allen Yorkfield-Prozessoren der Q9000-Serie mit vier Kernen und auch den Wolfdale-Prozessoren der E8000-Serie mit physikalisch 333,33 MHz (effektiv nach Intels Quad-Pumped-Bus 1.333 MHz), arbeitete er bei dem E7200 mit den altbekannten 266,66 MHz. Der daraus resultierende FSB von 1.066 MHz kam bereits bei der älteren E6000-Reihe zum Einsatz. Durch einen Multiplikator von 9,5 erreichte der Core 2 Duo E7200 einen Takt von 2,53 GHz.

Ansonsten bot der Core-2-Duo E7200 dank der modernen 45-nm-Fertigung einen mit 82 mm² vergleichsweise kleinen Chip für seine 230 Millionen Transistoren. Gegenüber seinen Vorgängern konnte er zudem mit SSE4.1-Unterstützung aufwarten. Intel spezifizierte die TDP des Sockel-775-Prozessors auf 65 Watt und damit auf den gleichen Wert wie die der Vorgänger, in der Praxis sollte eine geringere Betriebsspannung jedoch für einen niedrigeren Energiebedarf sorgen.

Benchmarks

In den Benchmarks machte der Core 2 Duo E7200 in Anbetracht des niedrigen Preises eine sehr gute Figur und konnte im Mittel mit dem 130 Euro teuren Core 2 Duo E6750 – zuvor durch sein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt – aufschließen. Wer einen Prozessor nur zum Spielen wollte, der erhielt mit dem Core 2 Duo E7200 sogar einen noch besseren Deal, da er nahezu so schnell wie ein deutlich teurerer Core 2 Quad Q6700 war.

Diagramme
Performancerating Anwendungen
    • QX9770 (C0), 3,20 GHz, 4 Kerne, FSB1.600, DDR3-1600
      154,0
    • QX9650 (C0), 3,00 GHz, 4 Kerne, FSB1.333, DDR3-1333
      146,5
    • QX6850 (G0), 3,00 GHz, 4 Kerne, FSB1.333, DDR3-1333
      137,3
    • Q9450 (C0), 2,67 GHz, 4 Kerne, FSB1.333, DDR3-1333
      131,9
    • Q6700 (B3), 2,67 GHz, 4 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      121,3
    • Q6600 (G0), 2,40 GHz, 4 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      110,7
    • E6850 (G0), 3,00 GHz, 2 Kerne, FSB1.333, DDR3-1333
      110,0
    • X6800 (B1), 2,93 GHz, 2 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      104,9
    • E7200 (M0), 2,53 GHz, 2 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      100,0
    • E6750 (G0), 2,67 GHz, 2 Kerne, FSB1.333, DDR3-1333
      99,4
    • X4 9950 (B3 sim.), 2,6 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      92,3
    • X4 9850 (B3 sim.), 2,5 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      89,8
    • E6600 (B1), 2,40 GHz, 2 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      88,5
    • X4 9750 (B3 sim.), 2,4 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      85,8
    • X4 9650 (B3 sim.), 2,3 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      81,7
    • X2 6000+ (F3), 3,00 GHz, 2 Kerne, FSB200, DDR2-750
      80,3
    • E6420 (B1), 2,13 GHz, 2 Kerne, FSB1.066, DDR3-1066
      80,3
    • X4 9550 (B3 sim.), 2,2 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      76,2
    • X4 9150e (B3 sim.), 1,8 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      64,8
    • X4 9600 (B2), 2,3 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      64,8
    • X4 9500 (B2), 2,2 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      62,9
    • X2 6000+ (F3) @ 2,20 GHz, 2 Kerne, FSB200, DDR2-733
      58,1
    • X4 9100e (B2), 1,8 GHz, 4 Kerne, FSB200, DDR2-1.066
      52,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

In den B-Noten zeigte der E7200 dann, was wirklich in ihm steckte. Sowohl bei der Leistungsaufnahme als auch bei der Temperatur lag er an der Spitze des Testfeldes. Zudem ließ sich der Prozessor hervorragend übertakten. Im Test konnte der Takt von 2,53 auf 3,53 GHz angehoben werden, ohne dass eine Erhöhung der Spannung nötig war. In CPU-lastigen Anwendungen zahlte sich das mit einer bis zu 30 Prozent höheren Leistung aus, in Spielen war die Grafikkarte weiterhin der limitierende Faktor.

Diagramme
Übertakten
  • SuperPi (in Sekunden):
    • Core 2 Duo E7200 @ 2,53 GHz (default)
      19,687
    • Core 2 Duo E7200 @ 3,53 GHz
      14,43
  • Cinebench R10 1-CPU:
    • Core 2 Duo E7200 @ 3,53 GHz
      3.847
    • Core 2 Duo E7200 @ 2,53 GHz (default)
      2.764
  • Cinebench R10 x-CPU:
    • Core 2 Duo E7200 @ 3,53 GHz
      7.352
    • Core 2 Duo E7200 @ 2,53 GHz (default)
      5.295
  • 3DMark06:
    • Core 2 Duo E7200 @ 3,53 GHz
      11.360
      CPU: 3.229
    • Core 2 Duo E7200 @ 2,53 GHz (default)
      10.274
      CPU: 2.329
Einheit: Punkte

Fazit

Mit dem Core 2 Duo E7200 brachte Intel einen wahren Preis-Leistungs-Kracher auf den Markt. Mit einem Preis von knapp 100 Euro bot er eine hervorragende Leistung, moderne Befehlssätze wie SSE4.1, eine ausgezeichnete Energieaufnahme und CPU-Temperatur und ein hervorragendes Übertaktungspotential. Wem im Jahr 2008 zwei CPU-Kerne reichten, der lag mit dem E7200 goldrichtig.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.