Konsolidierung: Intel stellt Verkauf eigener Server-Systeme ein
Intel schneidet weitere kleine und wenig rentable Zöpfe im Unternehmen ab um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Heute sind es Server-Systeme, die Intel in geringer Auswahl aber mit stets neuester Hardware nicht nur zur internen Validierung und zu Tests benutzt, sondern diese auch vertreibt. Bisher zumindest.
Wie Intel gegenüber ServeTheHome offiziell bestätigte, ist die Einstellung dieses kleinen Geschäftsbereich Teil der Kosteneinsparungen und zukünftigen Ausrichtung des Konzerns. MiTAC, ein taiwanisches Unternehmen, welches in dem Bereich seit vier Jahrzehnten aktiv ist, wird diese Geschäfte fortführen. Die bekannteste Marke von MiTAC ist Tyan.
In line with Intel’s continued efforts to prioritize investments in its IDM 2.0 strategy, we have made the difficult decision to exit our Data Center Solutions Group (DSG). As part of this plan, MiTAC, an edge-to-cloud IT solutions provider and longstanding ODM partner of DSG, will have the right to manufacture and sell products based on our designs. We are focused on ensuring the DSG team and its stakeholders are supported during this transition.
Intels eigene Server waren neben ihrem Job als Evaluierungsplattform für Branchenriesen und oft auch der Presse – auch ComputerBase konnte den einen oder anderen als Testplattform (siehe Titelbild) in Empfang nehmen – ein eher kleines Geschäft für bestimmte Märkte, in denen andere OEMs und ODMs nicht so aktiv waren. In einer Generation waren sie etwas präsenter wie beispielsweise bei Haswell-EP oder dann auch Skylake-SP als Auftakt in die neue Xeon-SP-Welt, in anderen wiederum weniger. Leuchtturm-Projekte von Intel, wie der monströse Cascade Lake-AP alias Xeon Platinum 9200, gab es zum Start sogar fast ausschließlich in einem Intel-Server-System. Hier wollten viele Partner das Produkt schlichtweg gar nicht anbieten, so speziell war es.
Rund ein Dutzend Bereiche bei Intel geschlossen
Am Ende wird der von Pat Gelsinger initiierte Plan, Intel schlanker und effizienter zu machen und den Fokus auf das Kerngeschäft zu lenken, weiter umgesetzt. Dazu passen keine Serversysteme, Intel ist kein Server-Fertiger, sie bauen benötigte Komponenten für Server. Und so wird diese Sparte einigen anderen folgen, ganz vorn gingen die NAND- und Optane-Sparte, zuletzt setzte Intel einen weiteren Sargnagel in das eigene 5G/WLAN-Geschäft, welches zum Teil bereits von MediaTek und fibocom getragen wurde. Im Januar wurde die Tofino-Barefoot-Sparte stillgelegt. Seinerzeit erklärte Gelsinger, dass bereits sieben Bereiche geschlossen oder abgestoßen wurden und damit Einsparungen von 1,5 Milliarden US-Dollar erzielt wurden. Zu den kommenden Quartalszahlen später in diesem Monat könnte das Dutzend verkündet werden.