Linux: Canonical aktualisiert Ubuntu auf Version 23.04

Ubuntu 23.04, Codename Lunar Lobster, ist erschienen. Neben einem Support für 9 Monate, gibt es zahlreiche Aktualisierungen für Programmpakete. Besonders die weitere Integration des UI-Frameworks Flutter und die Einführung, der aus der Enterprise-Edition stammenden Gruppenrichtlinien, stehen im Fokus des Betriebssystems.

Aktualisierte Programmpakete

Auch wenn Ubuntu als Point-Release nicht immer die aktuellste Version eines Programms in seinen Paketquellen bietet, da Stabilität vor neuen Features steht, so wurden mit dem Update auf 23.04 viele Softwarepakete auf den aktuellen Update-Stand gebracht. Als Kernel kommt Version 6.2 zum Einsatz, was auch den Stand der Dinge darstellt. Die Desktopumgebung Gnome erhält ein Update auf Version 44. Firefox erhält Version 111 und LibreOffice steht in Version 7.5.2 zur Verfügung. Durch Canonicals Bemühungen, immer mehr Programme auf die eigenen Snap-Pakete umzustellen, rückt der technische Unterbau weiter in den Hintergrund. Anwenderprogramme lassen sich einzeln aktualisieren. Dabei werden diese mit allen nötigen Abhängigkeiten als Paket ausgeliefert. Das erhöht zwar den Platzverbrauch, weil es zu Mehrfach-Installationen kommen kann, lässt aber ein schnelles und zielgerichtetes Updaten zu, ohne das restliche System zu beeinflussen. Der jeweils aktuelle Softwarestand lässt sich im Snap Store überprüfen.

Der Standard-Installer basiert nun auf Flutter und wird als Snap-Paket ausgeliefert. ComputerBase berichtete bereits über das neue Programm. Auch wurde nun sicher gestellt, dass die Minimal-Installation auch wirklich schneller abläuft als die Vollständige. Mit dem alten Installer war dem nicht so.

Raspberry-Pi-Verbesserungen

Einhergehend mit anderen Softwareaktualisierungen, bringt die neue Ubuntu Version auch Unterstützung für alle offiziellen Raspi-Kameramodule, ausgenommen v3. Durch Anpassung der Partitionierung, lässt die neue Version automatisch Speicherplatz bei Größenänderungen der Root-Partition frei. Dadurch soll eine System-Verschlüsselung auf Wunsch leichter umsetzbar sein. Firefox beherrscht nun Hardwarebeschleunigung auf dem Einplatinencomputer.

Azure Active Directory

Das Enterprise-Feature der Gruppenrichtlinien, welches die Verwaltung der Ubuntu-Installation in einem Windows-Netzwerk ermöglicht, wurde von der 22.04 LTS Version in den neuen Release überführt.

Doch die eigentliche Besonderheit im neuen Release ist die Einführung der Azure Active Directory Authentication. Nutzer können sich nun mit dem gleichen Microsoft 365 Account anmelden, wie schon im Windows-Client und die Verwaltung des Systems aus der Cloud heraus bewerkstelligen. Eine Beschreibung samt Vorstellungsvideo bietet Canonical in ihrem Blog.

Ubuntu flavours

Ubuntu wird gern als Grundlage für eigene Distributionen genutzt, so zum Beispiel durch die bekannten Systeme Linux Mint und Pop!_OS. Doch auch von Ubuntu selbst gibt es verschiedene Anpassungen, diese nennen sich dann flavours. Dabei handelt es sich um die gleiche Ausgangsbasis, jedoch mit unterschiedlichen Desktop-Umgebungen und den spezifischen Anpassungen daran. Während das eigentliche Ubuntu auf den Gnome-Desktop setzt, kommt Kubuntu mit KDE und Plasma, sowie dem Fokus auf das QT-Toolkit. Xubuntu setzt auf einen Xfce-Desktop, Lubuntu auf LXQt. Mit Ubuntu Cinnamon und Mate kommen die von Linux Mint bekannten Desktops direkt zu Ubuntu. Weitere flavours finden sich auf der Übersichtsseite.

Einen Einblick in die neuen Features von Lunar Lobster liefert der YouTube-Kanal Linux Guides DE

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