Luma A310, A310F und A380: Nach Sparkle meldet sich Matrox mit Arc-Grafikkarten zurück
Zwei totgeglaubte Grafikkartenanbieter erwachen in einer Woche. Gibt es nicht? Gibt es doch! Auch Matrox kehrt mit Intel Arc zurück und ist damit nach Sparkles Wiederauferstehung mit Intel-Arc-Lösungen schon die zweite Überraschung in dem Bereich in dieser Woche. Intel will sich hier scheinbar deutlich breiter aufstellen.
Matrox: AMD, Nvidia und jetzt auch Intel
Matrox setzt mit den drei Modellen Luma A310, A310F und A380 auf die Einsteigerserie von Intel. Heraus sticht dabei die Luma A310 als lüfterlose Variante mit einer TDP von nur 30 Watt, während die Version A310F einen Lüfter (F = Fan) besitzt und deshalb bis zu 50 Watt verbrauchen darf. Beide Grafikkarten sind wie auch die größere A380 mit 75 Watt Single-Slot-Karten, kommen aber im so genannten „Low-Profile“-Format.
Matrox will mit der Familie die gleichen Märkte bedienen wie zuletzt: Einsatzgebiete, die den Anschluss sehr vieler Bildschirme an einer Grafikkarte erfordern. Dabei nutzte Matrox erst Grafikchips von AMD, schwenkte später aber zum Teil auf Nvidia um. Nun ist also Intel an der Reihe.
Quer-Subventionen durch Intel wahrscheinlich
Was sowohl Sparkle als auch Matrox dazu bewegt hat, nun Grafikkarten ausgerechnet von Intel anzubieten, liegt noch im Unklaren. Es dürften aber finanzielle Anreize vorliegen, Intel will seine Grafiklösungen unbedingt breiter im Markt etablieren, dafür dürften entsprechend positive Bedingungen geschaffen werden.
Das Geschäft mit AMD- und Nvidia-Grafikkarten ist für kleinere Hersteller eher ruinös, weshalb sich der Markt auf wenige Branchenriesen konsolidiert hat und selbst Platzhirsche wie EVGA zuletzt ausgestiegen sind.
Was es Intel die GPU-Entwicklung und deren Vermarktung kostet, verschleiert der Hersteller seit diesem Quartal wieder: Intel verbucht die Ein- und Ausgaben aus dem Grafikkartengeschäft wieder in der großen Masse des PC- oder Datacentergeschäfts, extra ausgegeben werden sie nicht mehr. Dass macht es nun ungleich komplizierter, verlässliche Angaben zu erhalten, was Verkäufe, Umsatz und Verluste angeht.
Im vierten Quartal 2022 sah es sehr schlecht aus, der Umsatz stagnierte bereits auf geringem Niveau, die Verluste waren deutlich höher. Es ist kaum davon auszugehen, dass sich die Sparte angesichts der schlechten Zahlen im ersten Quartal 2023 positiv entwickelt hat, auch wenn Intel zugute gehalten werden muss, dass die Treiberentwicklung für Arc zuletzt kontinuierlich deutliche Fortschritte gemacht hat.
Letzte Analysen bei Mindfactory, die traditionell den Enthusiastenmarkt in einem kleinen Fenster darstellen, sahen wöchentliche Verkaufszahlen von jeweils über 2.000 Einheiten für AMD und Nvidia, hingegen lediglich 20 verkaufte Intel-Arc-Grafikkarten im gleichen Zeitraum. Den Marktanteil von nicht einmal 0,5 Prozent können zusätzliche Anbieter auf anderen Märkten nur steigern, was am Ende ein Ziel von Intel sein dürfte.
Die ComputerBase-Redaktion dankt Konkretor für den Hinweis zu der Meldung!