MLA OLED: LG G3 erreicht im Test deutlich höhere Helligkeit
Ein erster Test des neuen LG G3 attestiert dem Fernseher deutlich höhere Helligkeiten im HDR- und SDR-Betrieb. Verantwortlich ist dafür das MLA-OLED-Panel, dessen Mikrolinsen auf den Pixeln eine höhere Lichtausbeute ermöglichen. Der G3 schneidet auch in anderen Bereichen sehr gut ab, Kritikpunkte gab es von HDTVTest nur wenige.
Der G3 kommt im Test von HDTVTest in verschiedensten Szenarien mit unterschiedlich hohem Weißanteil auf signifikant höhere Helligkeitswerte. Direktvergleiche zwischen LG G3, dem älteren G2 und dem Referenzmonitor Sony HX310 zeigen in anspruchsvollen Szenen aus „The Matrix“, „Miss Peregrine's Home for Peculiar Children“ oder „Pan“, welch großen Schritt der G3 gegenüber dem G2 gemacht und sich dabei deutlich dem HX310 genähert hat.
Größter Sprung von einer auf die nächste Generation
Der subjektive Eindruck wird durch entsprechende Messwerte untermauert. Das Testgerät in 65 Zoll erreicht im Test nach der Kalibrierung auf den D65-Weißpunkt eine Spitzenhelligkeit von 1.448 cd/m² bei einem 10-Prozent-Fenster und knapp 216 cd/m² für Vollbild-Weiß. Dies sei der größte Sprung von einer auf die nächste Generation, die HDTVTest jemals gemessen habe. Verbesserungen am rückseitigen Heatsink des Fernsehers habe es vermutlich nicht gegeben, weil der Afterglow-Effekt nach 10 Sekunden mit maximaler Helligkeit in einem 10-Prozent-Fenster etwas länger als beim G2 anhielt.
Andere Topmodelle wie den Samsung S95B, Sony A95K oder Panasonic LZ2000 übertrifft der LG G3 in verschiedensten Fenstergrößen, auch bei 25 Prozent, 50 Prozent oder 75 Prozent. Erst bei Vollbild-Weiß landen die Fernseher wieder auf demselben Niveau. Die HDR-Wiedergabe des G3 sei dem Test zufolge dadurch merklich wirkungsvoller. Ein Vergleich mit dem Samsung S95C, der ebenfalls höhere Helligkeiten liefern soll, sei mangels Verfügbarkeit noch nicht möglich gewesen.
Keine rosafarbene Farbverfälschung mehr
Im SDR-Betrieb wird ironischerweise die zu hohe Helligkeit des G3 kritisiert. Die standardmäßig eingestellte Helligkeit von 80 Prozent liefere 316 cd/m² für ein 10-Prozent-Fenster, was im Test als viel zu hell für einen abgedunkelten Raum eingestuft wird. Deshalb wird im Test gezeigt, wie die Helligkeit bei der SDR-Wiedergabe eher in den Bereich von 60 Prozent reduziert wird. Weil die Mikrolinsen eine höhere Lichtausbeute der Pixel ermöglichen, kommt der G3 im Test zumindest im SDR-Betrieb auf einen leicht niedrigeren Verbrauch als der G2. Die Mikrolinsen verhindern auch eine rosafarbene Farbverfälschung des Panels bei der Betrachtung aus spitzen Winkeln, die noch den G2 plagte.
Bester Fernseher für Spieler
Kleinere Kritikpunkte gibt es für den Dolby-Vision-Kinomodus, der in sehr dunklen Szenen Details in Schatten verschluckt, sowie für den Game-Optimizer-Modus bei Dolby Vision, der sich nicht an der PQ-Kurve des Standards orientiert, sondern deutlich zu hell ausfällt. Beim Gaming allgemein betrachtet schneidet der Fernseher jedoch sehr gut ab und wird von HDTVTest als derzeit bestes Modell für Spieler empfohlen, wenngleich man derzeit eher in HDR10 spielen sollte. Im Game-Optimizer-Modus wurde die Latenz für 4K60 mit 9,2 ms gemessen. Im Spielmodus fällt die Helligkeit in der Spitze rund 100 cd/m² niedriger aus, vermutlich um Burn-In zu unterbinden. Das neue „Dynamic Color Boosting“ mit lebendigeren Farben steht im Spielmodus allerdings nicht zur Verfügung, was von LG vermutlich zugunsten der Latenz so umgesetzt wurde.
LG G3 startet in Deutschland ab 2.799 Euro
In Deutschland liegt die unverbindliche Preisempfehlung des LG G3 bei 2.799 Euro in 55 Zoll, 3.999 Euro in 65 Zoll, 6.299 Euro in 77 Zoll und 8.699 Euro in 83 Zoll, wobei die größte Variante ohne das neue MLA-OLED-Panel auskommen muss.