Netflix-Quartalszahlen: Härtere Maßnahmen gegen Account-Sharing für weitere Länder

Andreas Frischholz
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Netflix-Quartalszahlen: Härtere Maßnahmen gegen Account-Sharing für weitere Länder
Bild: Alexander Shatov – Unsplash

Im Rahmen des Quartalsberichts verkündet Netflix, die Maßnahmen gegen Account-Sharing in den kommenden Monaten auf weitere Länder auszuweiten. Mit den im ersten Quartal gesammelten Erfahrungen ist der Streaming-Anbieter zufrieden. Weniger zuversichtlich bewerten Marktbeobachter derweil das Quartalsergebnis.

Durchwachsenes Quartalsergebnis enttäuscht Analysten

Im ersten Quartal erzielte Netflix einen Umsatz in Höhe von 8,162 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Rückläufig ist derweil der Nettogewinn. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 1,6 Milliarden US-Dollar, im letzten Quartal reduzierte sich der Gewinn auf 1,3 Milliarden US-Dollar. Weltweit erhöhte sich die Anzahl der kostenpflichtigen Abonnements auf 232,5 Millionen, ein Zuwachs um 1,75 Millionen gegenüber dem vierten Quartal 2022.

Netflix selbst spricht von einem guten Start in das neue Geschäftsjahr, Marktanalysten sind aber weniger glücklich. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse ist die Aktie zunächst um über 10 Prozent eingebrochen, erholte sich aber wieder.

Härte Maßnahmen gegen Account-Sharing im zweiten Quartal

Interessanter für viele Nutzer ist derweil Netflix‘ Umgang mit dem Thema Account-Sharing. In Spanien, Portugal, Kanada und Neuseeland wurden bereits Maßnahmen eingeführt, um das kostenlose Teilen eines Kontos mit Personen, die außerhalb des eigenen Haushalts leben, zu unterbinden oder zu monetarisieren. In Lateinamerika lief bereits im letzten Jahr eine Testphase.

Die ersten Erfahrungen bezeichnet der Konzern als vielversprechend. Beobachtet wurde ein Zuwachs an neuen Abonnements und den kostenpflichtigen Zusatzprofilen für Personen außerhalb des eigenen Haushalts. Ursprünglich sollte der weltweite Start noch im ersten Quartal erfolgen, der verzögerte sich aber aufgrund einiger Anpassungen – die betreffen etwa Nutzer, die ihr Netflix-Konto auf Reisen verwenden wollen. Im zweiten Quartal soll aber eine breite Markteinführung kommen. Explizit genannt werden die USA, in Europa ist aber auch mit einem Start zu rechnen.

Laut Netflix teilen mehr als 100 Millionen Haushalte ihre Konten. Durch die restriktiveren Maßnahmen erhofft man sich daher zusätzlich wachsende Umsätze und Mitgliederzahlen im Verlauf des Jahres. Weiter anpassen will der Streaming-Dienst zudem das Preissystem, es soll eher an den Anforderungen der Nutzer ausgerichtet werden. Das umfasst auch das Basisabo mit Werbung.

Netflix beendet DVD-Verleih

Bemerkenswertes ist zudem: Vor 25 Jahren – also lange vor dem Streaming-Zeitalter – startete Netflix als Postverleih für DVDs. Aufgrund der sinkenden Nachfrage ist damit bald Schluss, die letzten DVDs will Netflix am 29. September versenden. Dann wird der Vertrieb über DVD.com eingestellt.