Nvidia GeForce RTX 4070 FE im Test: Taktraten sowie Benchmarks (FHD, WQHD & UHD) mit und ohne RT
2/4Die tatsächlichen durchschnittlichen Taktraten unter Last
Anders als man vermutet hat, taktet die GeForce RTX 4070 durchaus hoch. Entsprechend ist die offizielle durchschnittliche Boost-Angabe von 2.475 MHz (wie eigentlich immer) ziemlicher Blödsinn. Denn schlussendlich ist es so, dass die Founders Edition in den meisten Spielen mit den maximal möglichen 2.760 MHz arbeitet und damit mal eben 285 MHz höher als die Taktangabe – warum auch immer es sie überhaupt noch gibt. Damit taktet die GeForce RTX 4070 im Schnitt sogar höher als die GeForce RTX 4080 FE.
Die 2.760 MHz sind aber gar nicht das Maximum, denn es liegt bei dem Textexemplar bei 2.805 MHz, die aber nur erreicht werden, wenn die GPU sehr kühl ist und zudem lediglich eine leichte Last anliegt. 2.760 MHz ist das Maximum, das es in Spielen bei hoher Last und aufgewärmten Temperaturen gibt.
Im gekürzten Testparcours gibt es nur ein Szenario, in dem die 2.760 MHz nicht durchweg gehalten werden. In Dying Light 2 inklusive Raytracing arbeitet die Grafikkarte etwas langsamer, 2.736 MHz bedeuten 24 MHz weniger. In dem Fall greift das Power-Limit ein und reduziert den Takt leicht. Wird es händisch auf die maximal möglichen 220 Watt erhöht, liegen auch im genannten Game 2.760 MHz an.
3.840 × 2.160 | Nvidia GeForce RTX 4070 FE |
---|---|
Maximaler Takt in Spielen | 2.760 MHz |
Cyberpunk 2077 | 2.760 MHz |
Cyberpunk 2077 + RT | 2.760 MHz |
Dying Light 2 | 2.760 MHz |
Dying Light 2 + RT | 2.736 MHz |
F1 22 | 2.760 MHz |
F1 22 + RT | 2.760 MHz |
Hogwarts Legacy | 2.760 MHz |
Hogwarts Legacy + RT | 2.760 MHz |
Spider-Man: Miles Morales | 2.760 MHz |
Spider-Man: Miles Morales + RT | 2.760 MHz |
Uncharted | 2.760 MHz |
Durchschnitt | 2.758 MHz |
Vor allem in Ultra HD kann es durchaus sein, dass die GeForce RTX 4070 die 2.760 MHz nicht erreicht. In den meisten Spielen sollte dies aber dennoch gelingen.
Benchmarks mit und ohne Raytracing in 2.560 × 1.440
Für AMDs und Nvidias neue High-End-Grafikkarten hatte ComputerBase den Testparcours erneuert und dort den Fokus auf die höchsten Anforderungen gelegt. Mit dem Testparcours sind langsamere Modelle jedoch völlig überfordert, entsprechend überarbeitet die Redaktion derzeit den kompletten Parcours, was jedoch noch etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Der „alte“ Parcours eignet sich für die GeForce RTX 4070 also nicht und der neue ist noch nicht fertig. Entsprechend kommt bei diesem Test eine Übergangslösung zum Einsatz: Der neue Testparcours mit teils reduzierten Grafikeinstellungen wird in stark gekürzter Form für die Benchmarks genutzt, während die Messungen der Lautstärke, Temperatur und Leistungsaufnahme noch auf dem alten Parcours basieren. Diese Lösung ist nicht optimal, derzeit lässt sich dies aber nicht anders lösen.
ComputerBase arbeitet mit Hochdruck an dem neuen Parcours, bei dem das Testsystem, die Benchmarks und sonstige Messungen – also schlicht alles – komplett überarbeitet und erneuert werden. Wenn dieser in absehbarer Zeit fertig gestellt ist, wird er sämtliche aktuelle und auch einige ältere Grafikkarten in aktuellen Spielen mit teilweise angepassten Grafikoptionen beinhalten. Der Testparcours wird in einem separaten Artikel vorgestellt werden.
Die Benchmarks in der Analyse
Die GeForce RTX 4070 ist in 2.560 × 1.440 im Durchschnitt 23 Prozent schneller als eine GeForce RTX 3070. Damit reicht es nicht ganz zum Niveau der GeForce RTX 3080, die 5 Prozent schneller ist. Die Performance ist in Rasterizer-Spielen damit gleichwertig zur Radeon RX 6800 XT, die GeForce RTX 4070 Ti ist weitere 23 Prozent flotter.
In Raytracing-Spielen liegt das FPS-Plus der GeForce RTX 4070 gegenüber der GeForce RTX 3070 dann bei höheren 36 Prozent. Da der Abstand zur GeForce RTX 3080 mit 3 Prozent aber nur um 2 Prozentpunkte besser für die neue Grafikkarte ausfällt, zeigt, dass der 8 GB große VRAM der GeForce RTX 3070 schlicht zu klein ist und daher die Leistungsdifferenz ansteigt. Die GeForce RTX 4070 Ti bietet 24 Prozent mehr Leistung, die Radeon RX 6800 XT wird dagegen um 22 Prozent geschlagen.
In den Einzelspielen schwanken die Abstände natürlich deutlich mehr. So ist die GeForce RTX 4070 in Spider-Man: Miles Morales 30 Prozent performanter als die GeForce RTX 3070 und überholt so auch die GeForce RTX 3080 um 2 Prozent. In Uncharted schaut es vergleichbar gut aus, anders hingegen in Hogwarts Legacy, wo sich die GeForce RTX 4070 nur um 18 Prozent von dem Vorgänger absetzen kann. Die GeForce RTX 3080 ist entsprechend um 7 Prozent schneller.
Mit aktiviertem Raytracing lassen sich sehr gut die Spiele erkennen, in denen die 8 GB der GeForce RTX 3070 zu wenig und die 12 GB der GeForce RTX 4070 ausreichend sind. In Cyberpunk 2077 ist die GeForce RTX 4070 dann plötzlich 56 Prozent schneller, in Spider-Man: Miles Morales sind es 54 Prozent. Auch in Dying Light 2 und F1 22 wächst der Vorsprung der GeForce RTX 4070 an, aber in deutlich geringerem Maß.
Benchmarks mit und ohne Raytracing in 1.920 × 1.080
In 1.920 × 1.080 kann sich die GeForce RTX 4070 gegenüber der Vorgängergeneration Ampere minimal mehr in Szene setzen, da Ada Lovelace in niedrigen Auflösungen besser die Rechenleistung auf die Straße bringen kann. Dann liefert die GeForce RTX 4070 in Rasterizer-Spielen 24 Prozent mehr FPS als die GeForce RTX 3070, die GeForce RTX 3080 bleibt 3 Prozent flotter. Die Radeon RX 6800 XT wird in der geringen Auflösung gar um 3 Prozent geschlagen.
Mit Raytracing beträgt der Vorsprung zur GeForce RTX 3070 nur noch 30 Prozent, da der 8 GB große VRAM in Full HD eher ausreichend ist. Die GeForce RTX 3080 ist 3 Prozent schneller, die Radeon RX 6800 XT dagegen 18 Prozent langsamer.
Benchmarks mit und ohne Raytracing in 3.840 × 2.160
3.840 × 2.160 hat bereits der GeForce RTX 4070 Ti aufgrund des nur 192 Bit breiten Speicherinterfaces nicht geschmeckt und für die GeForce RTX 4070 gilt dies genauso. So wächst der Rückstand zur GeForce RTX 3080 in Rasterizer-Spielen von 5 auf 7 Prozent an und die Radeon RX 6800 XT ist wieder 3 Prozent performanter. Die Differenz zur GeForce RTX 4070 Ti steigt minimal auf 24 Prozent.
Mit Raytracing ist die GeForce RTX 3080 der GeForce RTX 4070 dann nur noch um 2 Prozent voraus, da dem älteren Modell in Cyberpunk 2077 der 10 GB große Speicher ausgeht. Auch in Spider-Man: Miles Morales hat die GeForce RTX 4070 die Nase knapp vorn, in allen anderen Titeln ist die GeForce RTX 3080 dann aber schneller. Der Vorsprung zur Radeon RX 6800 XT beträgt 18 Prozent.
DLSS 3 in Hogwarts Legacy auf der RTX 4070
Mit DLSS 3 hat Nvidia allen Ada-Lovelace-Grafikkarten ein weiteres Werkzeug an die Hand gegeben, um die Performance zu verbessern. Je nach Spiel kann die Frame Generation sehr unterschiedliche Ergebnisse erzeugen, was Framerate, Latenzen und Bildqualität betrifft.
Das nach wie vor viel gespielte Hogwarts Legacy ist dann eher ein verhältnismäßig schwieriger Fall für DLSS 3. Doch auch dort bringt die Frame Generation auf der GeForce RTX 4070 einen Leistungsschub. Ohne DLSS Super Resolution sind es noch gute 56 Prozent, in Verbindung mit DLSS auf „Quality“ noch 31 Prozent und mit DLSS auf „Performance“ 29 Prozent. Das ist eher etwas ungewöhnlich, da sich die Frame Generation sonst mit einem immer näher kommenden CPU-Limit wohler fühlt.
Bei den FPS gibt es Unterschiede
Rein von der Framerate sind dies sehr gute Werte für DLSS 3, aber es gilt zu bedenken, dass ein FPS mit Frame Generation nicht gleichwertig zu einem FPS ohne ist, da die Latenz ansteigt. Das zeigt sich zum Beispiel beim Vergleich DLSS „Quality“ mit FG gegenüber DLSS „Performance“ ohne FG. Die Framerate ist mit DLSS 3 3 Prozent besser, die Latenz aber um 4 Prozent höher. Wenn nun beide Ergebnisse inklusive Nvidia Reflex verglichen werden, was bei DLSS 3 immer aktiv ist, liefert DLSS 3 zwar 5 Prozent mehr FPS, aber dann auch gleich 76 Prozent schlechtere Latenzen.
In dem Fall ist das Spielgefühl mit DLSS 3 eher schlechter als besser. In Hogwarts Legacy lohnt sich DLSS 3 daher nur mit Frameraten, die alleine mit DLSS 2 nicht zu erreichen sind. DLSS auf „Performance“ mit Frame Generation ist so ein Szenario – oder aber eben, wenn der Prozessor limitiert. Denn dann kann DLSS 3 problemlos mehr FPS aus dem Spiel herausholen, während DLSS 2 feststeckt.