Nvidia GeForce RTX 4070 FE im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
3/4Lautstärke & Kühlung
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition erzeugt beim Spielen eine Lautstärke von 36,5 dB. Damit ist die Grafikkarte nicht wirklich leise, für einen Silent-Rechner eignet sie sich also nicht. Laut ist das neueste Produkt allerdings ebenso wenig. Die meisten Spieler ohne größere Ansprüche an die Lautstärke werden vermutlich zufrieden mit dem Geräuschpegel sein.
Verglichen mit dem Vorgänger GeForce RTX 3070 FE steigt die Lautstärke der GeForce RTX 4070 um 2,5 dB an, bleibt damit aber noch 2,5 dB leiser als die GeForce RTX 3080 und 1 dB leiser als die GeForce RTX 4080 FE. Die vergleichbar schnelle Radeon RX 6800 XT von AMD ist mit 32,5 dB ein gutes Stück leiser.
Auch die RTX 4070 FE kämpft mit Resonanzen
Eine Sache bei den Lüftern der GeForce RTX 4070 Founders Edition muss Erwähnung finden. Wie auch schon bei der GeForce RTX 4080 FE und der GeForce RTX 4090 FE oder bei der GeForce RTX 3080, RTX 3080 Ti und RTX 3090 erzeugt der Lüfter auf der Rückseite unangenehme und gut zu hörende Resonanzen, unabhängig von der Drehzahl. Je höher die Drehzahl, desto intensiver werden sie, doch auch bei 1.100 Umdrehungen und damit der Idle-Drehzahl (bis die Lüfter abgeschaltet werden) „brummt“ die Founders Edition hörbar. Beim Spielen mit ihren 1.725 Umdrehungen pro Minute ist dies noch mehr zu hören. Das gilt es vor dem Kauf zu beachten.
Gute Nachrichten gibt es dagegen bei den elektronischen Störgeräuschen, denn sie fallen auf der GeForce RTX 4070 FE beim Spielen kaum auf. Vor allem bei normalen Frameraten ist Spulenrasseln kein nennenswertes Problem.
Temperaturen unter Last
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition bleibt beim Spielen sehr kühl. Wärmer als 66 °C wird die Edge-Temperatur dabei nicht, der Hotspot liegt bei 80 °C. Damit handelt es sich um eine der kühlsten Grafikkarten im Testfeld – mit Problemen ist selbst im Hochsommer nicht einmal im Ansatz zu rechnen.
Auch der GDDR6X-Speicher der GeForce RTX 4070 FE bleibt mit 73 °C sehr kühl, die Kartenrückseite erwärmt sich auf geringe 51 °C. Gegenüber der GeForce RTX 3070 fallen die GPU-Temperaturen also um 5 °C (Edge) bzw. 1 °C (Hotspot) kühler aus – bei entsprechend höherer Lautstärke.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Auf dem Windows-Desktop genehmigt sich die Nvidia GeForce RTX 4070 FE mit 11 Watt gleich viel wie die GeForce RTX 3070 und damit 9 Watt weniger als die Gigabyte GeForce RTX 4070 Eagle OC – bei letzterer scheint die Beleuchtung viel Energie zu kosten. Während der 4K60-Videowiedergabe auf YouTube kommt die Grafikkarte mit 21 Watt (SDR) und 30 Watt (HDR) auf sehr gute Werte. Dasselbe gilt beim Dual-Monitor-Betrieb mit 17 Watt – besser stellt sich im Testfeld keine andere Grafikkarte an.
Leistungsaufnahme in Games
Beim Spielen explodiert der Energiehunger der GeForce RTX 4070 FE nicht plötzlich. 200 Watt darf sich die Grafikkarte genehmigen und macht das auch in Doom Eternal und der Ultra-HD-Auflösung. Das sind 17 Watt weniger als bei der GeForce RTX 3070 und satte 122 Watt weniger als bei der GeForce RTX 3080. Die GeForce RTX 4070 ist 94 Watt sparsamer als die Radeon RX 6800 XT.
Ada Lovelace kann bei Teillast besser als jede andere Architektur die Leistungsaufnahme reduzieren. In WQHD bei unlimitierter Framerate oder Ultra HD mit maximal 144 FPS ist dies in Doom Eternal nicht weit genug von voller Last entfernt, entsprechend zeigen sich dort bei der GeForce RTX 4070 anders als bei der GeForce RTX 4070 Ti keinerlei Verbesserungen, wohl aber in WQHD bei maximal 144 FPS. Dann benötigt die Nvidia-Grafikkarte anstatt 198 Watt nur noch 134 Watt und damit 64 Watt weniger. Kein anderes Modell kommt an dieses Ergebnis heran.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Wer die Benchmarks und die Leistungsaufnahme der GeForce RTX 4070 betrachtet, wird nicht verwundert sein, dass Nvidias viertes Ada-Lovelace-Modell die effizienteste Grafikkarte im Testfeld ist. Die GeForce RTX 4070 bietet in WQHD noch einmal 9 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 4070 Ti, was ein sehr gutes Ergebnis ist.
Damit arbeitet die GeForce RTX 4070 7 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3070 und 65 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3080. Das Plus gegenüber der Radeon RX 6800 XT beträgt 60 Prozent. Aber dennoch reicht es für die GeForce RTX 4070 nicht ganz, die effizienteste Grafikkarte überhaupt zu werden. Diesen Titel hat nach wie vor die hier im Testfeld nicht vertretene GeForce RTX 4080 inne.
Wird die Framerate in Doom Eternal auf 144 FPS limitiert, liegt die GeForce RTX 4070 ebenso ganz vorne. 18 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 4070 Ti ist ein sehr gutes Ergebnis, auch wenn dies erneut nicht für die effizienteste GPU überhaupt reicht – die GeForce RTX 4080 wird in dem Fall geschlagen, die GeForce RTX 4090 aber nicht.
53 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 3070 liefert die Grafikkarte bei reduzierter Framerate, 88 Prozent mehr sind es im Vergleich zur GeForce RTX 3080. Gegenüber der Radeon RX 6800 XT liegt das Plus bei 45 Prozent.
Der OC-Spielraum ist ganz ordentlich
Die AD104-GPU der Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition lässt sich auf dem Testexemplar ganz gut übertakten. So lässt sich die Frequenz um 253 MHz anheben, bevor es zu ersten Abstürzen kommt. In Spielen arbeitet die Grafikkarte dann mit leicht unter 3.000 MHz, kurzzeitig wird aber auch schon mal die 3.000-MHz-Marke gerissen. Der GDDR6X-Speicher arbeitet mit bis zu 12.000 MHz einwandfrei, was einem Plus von 1.500 MHz entspricht.
Durch den zusätzlichen Takt arbeitet die GeForce RTX 4070 in Spielen um 7 bis 8 Prozent schneller, was ziemlich genau dem Plus an zusätzlichem GPU-Takt entspricht. Entsprechend wird die Grafikkarte durch das kaum höhere Power-Limit von 220 Watt zumindest nicht ausgebremst.