Quartalszahlen: Microsoft übertrifft Erwartungen auf dem Weg ins KI-Zeitalter
Microsoft verzeichnet im ersten Quartal ein Plus bei Umsatz und Gewinn, das über den Erwartungen liegt. Der Konzern profitiert dabei vor allem vom Cloud-Geschäft und kann so die Auswirkungen der PC-Krise abfedern.
Beim Umsatz kommt Microsoft im dritten Geschäftsquartal 2023, das vom 1. Januar bis 31. März dauert, auf 52,86 Milliarden US-Dollar. Ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Betriebsgewinn liegt bei 22,35 Milliarden US-Dollar (+ 10 Prozent), der Nettogewinn bei 18,30 Milliarden US-Dollar (+ 9 Prozent).
Das Cloud-Geschäft treibt die Umsätze
Damit erreicht Microsoft ein Ergebnis, das über den Erwartungen der Analysten liegt. Erwartet wurden 51,02 Milliarden statt 52,86 Milliarden US-Dollar Umsatz sowie ein Gewinn pro Aktie in Höhe von 2,23 US-Dollar statt 2,45 US-Dollar.
Der Umsatzbringer ist vor allem Microsofts „Intelligent-Cloud“-Sparte mit einem Umsatz von 22,1 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Geschäft mit der Azure-Plattform brummt also, selbst wenn sich das Wachstum mittlerweile etwas abschwächt. Insgesamt setzt das Unternehmen mit der Cloud 28,5 Milliarden US-Dollar um, das sind mehr als 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Im Bereich „Produktivität und Geschäftsprozesse“ verzeichnet Microsoft ein 11-prozentiges Umsatzplus auf 17,5 Milliarden US-Dollar. Hierzu zählen auch die Office-Lösungen.
KI-Hype soll Umsätze antreiben
Ausgehend von diesen Entwicklungen blickt Microsoft positiv in die Zukunft, da sich bald auch die Partnerschaft mit OpenAI beim Umsatz auszahlen soll. In den letzten Monaten integrierte der Konzern die KI-Dienste basierend auf den GPT-4-Sprachmodellen mit Hochdruck in das Produktportfolio. Angesichts der technologischen Entwicklung spricht Microsofts CEO Satya Nadella von einer „neuen Ära“, in der er Azure als zentrale KI-Infrastruktur etablieren will.
So beschreibt er die Entwicklung des Azure OpenAI Service im ersten Quartal als vielversprechend. Die Zahl der Kunden, die die GPT-API über Microsofts Cloud-Dienst nutzen, soll sich verzehnfacht haben und liegt nun bei über 2.500. Zu den Kunden zählen Online-Dienste wie Cousera und Grammarly, aber auch Konzerne wie Mercedes-Benz und Shell, so Nadella.
Crash im PC-Markt drückt Windows-Geschäfte
Schwächen offenbart hingegen das OEM-Geschäft mit Windows sowie die Hardwaresparte. Bei der Windows-Sparte fällt der Umsatz um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, im Bereich der „Geräte“ waren es 30 Prozent. So sank der Gesamtumsatz von Microsofts Personal-Computing-Bereich, zur der auch die Xbox-Sparte zählt, um 9 Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar.
Was sich damit fortsetzt, ist der Trend der letzten Quartale, den Microsoft mit der generellen Krise im PC-Geschäft begründet. Die sinkende Nachfrage ist ein Branchenproblem, laut den kürzlich veröffentlichten Zahlen von IDC schrumpfte der PC-Markt im ersten Quartal um 29 Prozent.