Raspberry Pi 4 mit mehr RAM: 16-GB-Arbeitsspeicher-Mod scheitert an der Software
Der Einplatinencomputer Raspberry Pi 4 ist nur mit 1 GB bis 8 GB RAM erhältlich. Einem Modder von MadEDoctor war das zu wenig, 16 GB sein Ziel. Er hat die technisch aufwändige Modifikation im Video dokumentiert. Es liefert interessante Einblicke und die Erkenntnisse, dass das Speicher-Upgrade im Alltag nicht nutzbar ist.
Der Speicherbaustein-Wechsel ist möglich
Der für die Mod herangezogene Raspberry Pi 4 besaß ab Werk einen 4-GB-RAM-Chip von Micron (D9ZQX). Zuerst wurde die Platine mit Ausnahme des Speicherbausteins komplett abgedeckt. Danach entfernte MadEDoctor den Chip unter Zugabe von Flussmittel und unter Zuhilfenahme eines Heißluftföns bei 420 °C. Sobald das Lot ausreichend flüssig war, konnte der Chip entfernt werden.
Im Anschluss wurde die Oberfläche mit einem 380 °C heißen Lötkolben und verbleitem Lot bearbeitet, um das bleifreie Lot zu verdünnen. Das restliche Lot wurde per Entlötlitzen entfernt.
Da der 16-GB-Baustein (Micron D8CBG) ohne vorbereitete Lotkugeln geliefert worden war, mussten diese in einem Zwischenschritt noch manuell aufgetragen werden. Danach konnte der korrekt ausgerichtete Chip bei 360 °C aufgelötet werden.
Software-Probleme nach dem ersten Boot-Vorgang
Im Boot-Menü war der 16 GB große Arbeitsspeicher daraufhin direkt sichtbar, mehr als ein schwarzer Bildschirm war beim anschließenden Boot-Vorgang jedoch nicht mehr aus dem System herauszubekommen. Ein zweiter Versuch mit einem anderen Pi 4 sowie der Einsatz eines anderen Betriebssystems blieb ebenfalls erfolglos. Schließlich konnte der Pi 4 unter Verwendung von Risc OS zum Laufen gebracht werden, das allerdings maximal 4 GB Speicher adressieren kann.
MadEDoctor konnte damit zwar zeigen, dass der Raspberry Pi 4 oder besser gesagt seine Hardware durchaus in der Lage ist mit 16 GB RAM umzugehen, die Software aber nicht.
Überraschenderweise war die Modifikation einer GeForce RTX 3070 von 8 auf 16 GB VRAM vor ein paar Tagen von mehr Erfolg gekrönt.