Samsung Galaxy A54 im Test: Das Galaxy S23 in günstig – mit Ausnahmen
Das Galaxy A54 bringt einige Features aus Samsungs High-End-Klasse in die obere Mittelklasse. Das Smartphone punktet bei Display, Akkulaufzeiten, Kamera und Verarbeitung. Nach der Galaxy-S23-Serie dreht der Hersteller jetzt aber auch beim Galaxy A54 an der Preisschraube und erlaubt sich Ausrutscher bei Software und Speicher.
Galaxy A54 startet für 489 Euro
Unterhalb der Galaxy-S23-Serie (Test) bietet Samsung seit Kurzem das Galaxy A54 an, das ausgewählte Vorzüge der Flaggschiffe in die obere Mittelklasse bringen soll. Das Galaxy A54 wird zum Preis (UVP) von 489 Euro (128 GB) und 539 Euro (256 GB) in den Farben Awesome Lime, Awesome Graphite, Awesome Violet und Awesome White (Testgerät) angeboten. Parallel dazu hatte der Hersteller im März das günstigere Galaxy A34 angekündigt, das zu Preisen von 389 Euro (128 GB) und 459 Euro (256 GB) in den Farben Awesome Lime, Awesome Graphite, Awesome Violet und Awesome Silver auf den Markt gekommen ist.
Technische Daten des Galaxy A54
Samsung Galaxy A54 |
Samsung Galaxy A34 |
|
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 13.0 | |
Display: | 6,40 Zoll, 1.080 × 2.340 403 ppi, 120 Hz Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
6,60 Zoll, 1.080 × 2.340 390 ppi, 120 Hz Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |
SoC: | Samsung Exynos 1380 4 × Cortex-A78, 2,40 GHz 4 × Cortex-A55, 2,00 GHz 5 nm, 64-Bit |
MediaTek Dimensity 1080 2 × Cortex-A78, 2,60 GHz 6 × Cortex-A55, 2,00 GHz 6 nm, 64-Bit |
GPU: | Mali-G68 MP5 | Mali-G68 MP4 |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5 |
6.144 MB LPDDR5 Variante 8.192 MB LPDDR5 |
Speicher: | 128 / 256 GB (erweiterbar) | 128 / 256 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 50,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF, OIS |
48,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF, OIS |
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,20 | 8,0 MP, f/2,20 |
3. Kamera: | 5,0 MP, f/2,40 | |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 32,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
13,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
|
LTE: | Advanced Pro | |
5G: | NSA/SA | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct |
Bluetooth: | 5.3 | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | |
Akku: | 5.000 mAh, 25,0 W fest verbaut |
|
Größe (B×H×T): | 76,7 × 158,2 × 8,20 mm | 78,1 × 161,3 × 8,20 mm |
Schutzart: | IP67 | |
Gewicht: | 202 g | 199 g |
Preis: | ab 279 € / ab 358 € | ab 216 € / ab 275 € |
Samsung punktet mit Verarbeitung
Samsung hat der Redaktion für den Test ein Galaxy A54 in Weiß zukommen lassen. Dabei handelt es sich um die mit Abstand unauffälligste Farbe der Serie und um diejenige, die Fingerabdrücke am besten kaschiert. Während die Galaxy-S23-Serie durchweg auf mattes Glas setzt, wird das Material für das Galaxy A54 weiterhin glänzend verbaut. Der matte Aluminiumrahmen bildet dementsprechend einen Kontrast und sorgt für eine hochwertige Optik. Das wiederum lässt sich aber auch allgemein für das Galaxy A54 sagen, denn in puncto Verarbeitung macht es bei Samsung keinen Unterschied, ob zu den teuersten oder wie in diesem Fall den günstigeren Smartphones gegriffen wird.
Ergonomie noch passend
Besonders kompakt ist das Galaxy A54 mit Abmessungen von 76,7 × 158,2 × 8,20 mm (B × H × T) nicht gerade, doch die Ergonomie fällt noch gut aus. Vor allem der Power-Button lässt sich gut mit dem Zeigefinger oder Daumen erreichen – je nachdem, wie das Smartphone gehalten wird. Das Gerät lässt sich aber auch über doppeltes Antippen des Bildschirms aktivieren. Analog zum Galaxy S23 und S23+ ist das A54 als vollständig flaches Smartphone ausgelegt. Auf ein gekrümmtes Display wird verzichtet, nur die drei Kameras ragen aus der Rückseite hervor. Von den teureren Geräten erbt das Galaxy A54 den Staub- und Wasserschutz, hier jedoch als IP67 statt IP68 ausgelegt.
A-Serie erstmals mit eSIM
Der Schutz ist an Ports wie dem Dual-SIM-Fach zu erkennen, in dem auf einer der beiden Seiten auch eine microSD-Speicherkarte untergebracht werden kann – ein Merkmal, das es beim Galaxy S23 nicht mehr gibt. Wer sich für die günstige Speicher-Erweiterung entscheidet, muss aber nicht auf den Dual-SIM-Betrieb verzichten, denn das Galaxy A54 ist das erste Smartphone aus der A-Serie, das eSIMs unterstützt. Besonders praktisch ist dieses Merkmal im Nicht-EU-Ausland, wenn über einen MVNO einfach Pakete für Telefonie und Daten auf das Gerät geladen werden können. Was über welche Karte laufen soll, können Anwender in wenigen Schritten über das Betriebssystem einstellen.
Drahtloses Laden nur für Galaxy-S-Serie
Nicht mit in das Galaxy A54 hat es jedoch drahtloses Laden geschafft. Das ist umso ärgerlicher, da zuletzt Geräte wie das Nothing Phone (1) (Test) dieses Merkmal auch in die günstigere Preisklasse gebracht haben. Bei Samsung muss dafür jedoch weiterhin zu den teureren Galaxy-S-Modellen gegriffen werden.
Heller OLED-Bildschirm mit 6,4 Zoll
Anders sieht es jedoch beim Bildschirm aus, wo mittlerweile ein Niveau erreicht wird, für das bis vor nicht allzu langer Zeit noch deutlich mehr Geld ausgegeben werden musste. Zwar steckt im Galaxy A54 nicht die neueste LTPO-OLED-Generation, die von 1 bis 120 Hz regeln kann, doch 120-Hz- und HDR-Unterstützung sowie eine sehr hohe Helligkeit gibt es auch hier. 1.000 cd/m² soll das Panel laut Samsung erreichen – und das ist kein leeres Werbeversprechen. Auf 6,4 Zoll stellt der Bildschirm 1.080 × 2.340 Pixel zur Verfügung.
Spitzenhelligkeit von 1.400 cd/m²
Wie eh und je gilt für OLED-Bildschirme, dass die Spitzenhelligkeit nur unter Verwendung des Automatikmodus abgerufen werden kann, wenn entsprechend helles Umgebungslicht etwa durch Sonnenstrahlen vorherrscht. Die Redaktion simuliert dieses Szenario mit einer hellen Studioleuchte, mit der sich 1.013 cd/m² im Vollbild aus dem Panel kitzeln ließen. Samsungs eigene Angabe gilt somit für 100 Prozent APL und nicht nur für einen kleinen Bildausschnitt. Wird der Weißanteil auf ein 10-Prozent-Fenster reduziert, kratzt das Display sogar an der Marke von 1.400 cd/m². Damit bleibt das Panel selbst bei sehr hellem Umgebungslicht gut ablesbar.
Samsung bestückt das Galaxy A54 zudem mit einem Always-on-Bildschirm, der standardmäßig aber so eingestellt ist, dass er über einmaliges Antippen durch den Anwender aktiviert werden muss. Das Betriebssystem lässt Nutzern jedoch die freie Wahl, unter höherem Energieverbrauch zu einer dauerhaften Anzeige zu wechseln.
Abstimmung nicht genauso gut
Gänzlich mit der Qualität eines Galaxy S23 ist der Bildschirm obgleich der hohen Helligkeit allerdings nicht zu vergleichen. Zum Beispiel weist das Panel ab Werk einen leichten Blaustich auf, der sich bei starkem Anwinkeln des Smartphones verstärkt. Im unteren Bereich des Panels ist ein Fingerabdrucksensor verbaut, bei dem es sich um ein optisches Modell mit kleiner Kamera hinter dem Display handelt. Beim Galaxy S23 kommt eine Variante mit Ultraschall zum Einsatz, die sich auch mit feuchten Fingern nutzen lässt und etwas schneller reagiert.
Android 13 mit vier neuen Hauptversionen
Einmal am System angemeldet, landen Anwender im neuen One UI 5.1, das auf Android 13 basiert. Layout und Sonderfunktionen entsprechen denen anderer Samsung-Smartphones – mit allen Vor- und Nachteilen. Positiv zu erwähnen ist in erster Linie Samsungs langjähriger Support, der analog zur Galaxy-S23-Serie vier Android-Hauptversionen bis inklusive Android 17 und fünf Jahre monatliche Sicherheitspatches umfasst. Damit steht das Unternehmen im positiven Sinne sogar noch vor Google allein auf weiter Flur. Obwohl Samsung nicht für die niedrigsten Preise in der Mittelklasse bekannt ist, positioniert allein dieses Merkmal den Hersteller weit vor anderen. Positiv zu erwähnen ist auch das kohärente Design von One UI, das zwar nicht Googles Designsprache entspricht, aber nicht zu dick aufträgt und übersichtlich daherkommt.
Zu viele vorinstallierte Apps
Von negativer Seite zeigt sich One UI bei den vorinstallierten Apps und solchen, die während der Ersteinrichtung zunächst installiert werden müssen, dann aber wieder deinstalliert werden können. Rund 33 GB der insgesamt 128 GB beim Testgerät waren von Beginn an belegt, bevor eigene Anwendungen hinzukamen. Dass mehr als ein Viertel des Speichers vom System belegt wird, liegt auch daran, dass Samsung für jede von Google vorgeschriebene Android-App ein eigenes Pendant anbietet, um Anwender im Ökosystem zu halten. Zur Einrichtung wurden vier Apps „vorgeschlagen“, darunter kaufDA, das abgewählt werden konnte, sowie Booking.com, Disney+ und TikTok, die sich nicht abwählen ließen, im Nachgang aber entfernt werden konnten. Nach wie vor hegt Samsung eine Partnerschaft mit Microsoft und installiert LinkedIn, Microsoft 365, OneDrive und Outlook auf dem System vor. Auch Netflix und Spotify finden sich ungefragt im App-Launcher.
Pop-up-Werbung im Galaxy Store
Um die hauseigenen Samsung-Apps zu aktualisieren, bedarf es des Galaxy-Stores. Hier werden Anwender weiterhin bei jedem Öffnen mit Pop-up-Werbung „begrüßt“, die man vermeintlich mit „Nicht erneut anzeigen“ dauerhaft wegklicken kann, jedoch bezieht sich die Schaltfläche explizit nur auf die eine aktuell angezeigte Werbung, nicht auf Werbung im Galaxy Store im Allgemeinen. Je günstiger ein Smartphone ist, desto mehr kann man die Querfinanzierung zumindest teilweise nachvollziehen. Bei Samsung zieht sich die Werbung aber vom günstigsten bis zum teuersten Modell durch alle Smartphones. Darüber hinaus ist die Galaxy-A-Serie bereits vom A52 zum A53 und jetzt noch einmal zum A54 stetig teurer geworden und somit alles andere als ein „Billig-Gerät“.
Samsung verdoppelt Anzahl der P-Cores
Aufseiten der Hardware vertraut Samsung erneut auf einen Chip aus eigenem Haus, nachdem die Galaxy-S23-Serie zuletzt vollständig auf einen leicht übertakteten Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 umgestellt wurde. Im Galaxy A54 werkelt stattdessen der Exynos 1380 aus eigener 5-nm-Fertigung (5LPE). Der Chip ist eine Weiterentwicklung des Exynos 1280 aus dem Galaxy A53, jetzt aber mit vier statt zwei Cortex-A78- und vier statt sechs Cortex-A55-Kernen bestückt. Die maximalen Taktraten für P- und E-Cores fallen mit 2,4 und 2,0 GHz jedoch identisch aus. Ein Upgrade erhält auch die Arm-GPU, bei der mit der Mali-G68 MP5 statt MP4 25 Prozent mehr Ausführungseinheiten geboten werden. Das SoC koppelt Samsung mit 8 GB LPDDR5 statt 6 GB LPDDR4X beim 128-GB-Modell. Ein schnelleres 5G-Modem sowie Updates der Konnektivität auf Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.3 gibt es ebenso.
Exynos 1380 im Benchmark
Mehr Single-Core-Leistung gibt es mit dem Exynos 1380 erwartungsgemäß nicht. Ein Galaxy A53 mit Exynos 1280 hatte die Redaktion zwar nie im Benchmark, der Snapdragon 778G im Galaxy XCover 6 Pro (Test) dient jedoch als Referenz für einen Chip mit Cortex-A78. Auch im Phone (1) mit Snapdragon 778G+ steckt dieser Arm-Core, dort gibt es mit 2,5 GHz jedoch etwas mehr Takt, was in 5 Prozent mehr Leistung resultiert. Im Multi-Core-Test landet das Galaxy A54 weit vor dem Galaxy A52 mit vier Cortex-A77, aber doch deutlich eher in der unteren Mittelklasse aktueller Chips.
Bezieht man auch das Zwischenmodell Galaxy A52s in den Vergleich ein, für das allerdings keine Benchmarks vorliegen, wird mit dem A54 eigentlich nur wieder dieses Niveau hergestellt, nachdem der Chip im Galaxy A53 eher ein Downgrade war.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
Als Grafikeinheit spielt die Arm Mali-G68 MP5 leicht unterhalb einer Adreno 642L aus dem Galaxy A52s und Phone (1), bietet aber genügend Leistung für viele der im Play Store beliebten Casual-Games. Ein Grafikmonster ist das Galaxy A54 damit allerdings bei Weitem nicht, die Leistung ist jedoch ausreichend und vor allem konstant abrufbar.
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (OpenGL ES 3.0)
Das Smartphone respektive der Chip zeigt sich unbeeindruckt von Dauerlast und führt analog zum älteren Galaxy A52 zu keiner Zeit Throttling durch. Das stabile Verhalten konnte sowohl über den 3DMark als auch über den GFXBench verifiziert werden.
Herbes Downgrade des Speichers
Der Exynos 1380 kann zwar laut Datenblatt maximal mit UFS 3.1 umgehen, dieser schnellere Speicher steckt den Messwerten zufolge aber nicht im Galaxy A54. Sogar gegenüber dem zwei Jahre alten Galaxy A52 mit UFS 2.1 stellt das neue Modell ein deutliches Downgrade dar: Die sequenziellen Lese- und Schreibraten wurden mit der neuen Generation praktisch halbiert. Immerhin das wahlfreie Lesen erfolgt auf mittelmäßigem Niveau, das wahlfreie Schreiben fällt jedoch abermals schlecht aus. Potenziell hat Samsung die Anzahl der NAND-Chips verringert.
Gute Kamera bei Tag und Nacht
Bei der Kamera lässt das Datenblatt zunächst vermuten, dass es mit dem Galaxy A54 ein Downgrade des primären Sensors gegeben hat, doch die jetzt 50 statt ehemals 64 MP gehen mit einem größeren Exemplar von 1/1.56" statt 1/1.7" einher, sodass die Pixelgröße von 0,8 auf 1,0 μm wächst. Die Anfangsblende bleibt mit f/1.8 identisch, für den optischen Bildstabilisator (OIS) gibt Samsung einen Ausgleich von bis zu 1,5 Grad an – ein Wert, der bis zum Galaxy S23 auch für die teureren Modelle des Herstellers galt. Dies sei laut Samsung eine Verbesserung um den Faktor 1,6 im Vergleich zum Galaxy A53. Für die elektronische Bildstabilisierung gibt das Unternehmen eine Aufwertung um den Faktor 4,2 an.
Galaxy A54, Nothing Phone (1) und Pixel 7 im Vergleich
Für die nachfolgenden Bildergalerien wurden das Nothing Phone (1), das mit rund 400 Euro etwas günstiger als das Galaxy A54 ausfällt, und ein Google Pixel 7, das mit 560 Euro oberhalb des Samsung-Smartphones liegt, zum Vergleich herangezogen. Ein Smartphone exakt aus der Preisklasse des Galaxy A54 hatte die Redaktion zum Testzeitpunkt nicht vorliegen, jedoch veranschaulichen die beiden anderen Geräte, was man in puncto Kamera für etwas weniger respektive mehr Geld auf dem Markt erhält.
Bei Tageslicht sammelt das Galaxy A54 Pluspunkte aufgrund des guten Weißabgleichs, der hohen Schärfe und einer nicht zu stark gesättigten Farbwiedergabe, die zuletzt beim Galaxy S23 Ultra etwas zu intensiv und teils verfälscht ausfiel. Wie für viele Samsung-Smartphones üblich, führt die Bildverarbeitung eine etwas zu starke Aufhellung durch, die zwar viele Details zum Vorschein bringt, aber den Aufnahmen ein Stück der Dynamik raubt, weil Schatten zu stark nachbearbeitet werden. Grundsätzlich arbeitet die HDR-Automatik allerdings zuverlässig, wenngleich das Pixel 7 noch bessere Ergebnisse liefert. Dem Phone (1) ist Samsung jedoch überlegen, vor allem bei der Schärfe verliert Nothing.
Das Galaxy A54 verfügt über eine Nachtautomatik, die sich bei entsprechend schlechten Lichtbedingungen zuschaltet und für eine längere Belichtungszeit auch bei der Handheld-Fotografie ohne Stativ sorgt. Samsung erzielt damit leicht bessere Aufnahmen als Nothing, weil weniger Rauschen und mehr Details eingefangen werden. Grundsätzlich liefert aber auch die Nachtautomatik des Phone (1) solide Ergebnisse und schafft es dabei sogar, kleinere Details wie Sterne einzufangen. Das Pixel 7 spielt abermals in einer eigenen Liga und liefert zumindest mit der primären Kamera erneut die besten Fotos.
Abzüge für Google und Samsung gibt es allerdings in der B-Note mit der Ultraweitwinkelkamera. Diese ist bei Nacht jeweils deutlich der primären Kamera unterlegen, während Nothing hier eine erstaunlich gute Qualität erreicht. Am stärksten fällt jedoch das Galaxy A54 im Vergleich zur primären Kamera zurück, was sich in verwaschenen Aufnahmen mit starkem Rauschen zeigt.
Durchweg gute Akkulaufzeiten
Den Akku lässt Samsung für das Galaxy A54 unangetastet bei 5.000 mAh mit rein kabelgebundenem Laden mit maximal 25 Watt. Wie bei der Galaxy-S-Serie liegt dem Smartphone kein Netzteil, sondern nur noch ein USB-C-Ladekabel bei.
Das Galaxy A54 punktet mit durchweg guten Laufzeiten sowohl für die produktive Nutzung als auch für Multimedia wie Streaming über YouTube. Mit über 12 Stunden im PCMark 3.0 und knapp 20 Stunden Laufzeit in YouTube landet das Smartphone praktisch gleichauf zum Galaxy S23.
Fazit
Samsung liefert mit dem Galaxy A54 ein solides Smartphone in der oberen Mittelklasse ab, das vor allem über Bereiche wie das Display, den langen Software-Support, die sehr gute Verarbeitungsqualität, die gute primäre Kamera und die langen Akkulaufzeiten in die engere Wahl genommen werden sollte. Die Preisklasse des Galaxy A54 ist allerdings hart umkämpft und Samsung macht Interessenten die Entscheidung mit stetig steigenden Preisen nicht einfach. Ein Galaxy A52 lag noch bei 429 Euro, das A52s und A53 bei 449 Euro und das A54 jetzt bei 489 Euro.
Steigende Preise stellen entsprechend höhere Erwartungen an ein Smartphone, sodass man mittlerweile zusätzliche Features wie etwa das drahtlose Laden erwarten darf, das zum Beispiel Nothing beim Phone (1) bietet. Bei Samsung ist dieses Merkmal jedoch weiterhin der High-End-Klasse vorbehalten. Darüber hinaus muss man sagen, dass das Galaxy A54 mit dem Exynos 1380 praktisch nur wieder das Leistungsniveau des A52s herstellt, nachdem es ein Downgrade mit dem A53 gab. Der im Galaxy A54 genutzte Speicher ist indes nur noch halb so schnell wie beim A52, was Sparmaßnahmen seitens Samsung verdeutlicht.
Für mehr Marge sollen offenbar auch die zur Ersteinrichtung teils zwangsweise installierten Apps und penetrante Pop-up-Werbung im Galaxy Store sorgen. Mit diesem Vorgehen trübt Samsung die über die letzten Jahre aufgebaute Vorbildfunktion in puncto Software. One UI bleibt allerdings ein gelungener Android-Aufsatz und der Support bis inklusive Android 17 sucht am Markt seinesgleichen.
Abschreiben sollte man das Galaxy A54 aufgrund dieser Kritikpunkte dennoch nicht, denn Samsung liefert wie erwähnt auch viel Positives ab. Direkt zur Markteinführung sollte der Kauf nach Einschätzung der Redaktion aber nicht erfolgen, das zeigt die Preisentwicklung der Vorgänger. Im Bereich von 400 Euro wäre das Galaxy A54 ein attraktiveres Smartphone, derzeit sind erste Händler bereits von 489 auf 450 Euro gegangen.
- Helles OLED-Display
- Fünf Jahre Software-Support
- Überzeugende Akkulaufzeiten
- Gute primäre Kamera bei Tag und Nacht
- Solide Alltags-Performance
- Sehr gute Verarbeitung
- Noch gute Ergonomie
- Staub- und Wasserschutz (IP67)
- Langsamer Speicher
- Pop-up-Werbung im Galaxy Store
- Viele vorinstallierte Apps
- Kein drahtloses Laden
ComputerBase wurde das Galaxy A54 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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