Sanktionen: Seagate muss Rekordstrafe für Lieferungen an Huawei zahlen
Seagate akzeptiert eine Strafzahlung in Höhe von 300 Millionen US-Dollar, da das Unternehmen ab dem Jahr 2020, trotz der geltenden Sanktionen der US-Regierung, Festplatten im Wert von rund 1,1 Milliarden US-Dollar an den chinesischen Hersteller Huawei geliefert hat.
Seagate missachtete Sanktionen 13 Monate lang
Seagate hat zwischen August 2020 und September 2021 weiterhin Festplatten an Huawei verkauft, obwohl ab 2020 der Verkauf von US-Technologie in bestimmte Länder untersagt war, verkündet das Handelsministerium der Vereinigten Staaten.
Seagate habe demnach die Position vertreten, dass Hardware, die nicht in den USA hergestellt wurde, sondern in anderen Ländern gefertigt wurde, von den Sanktionen ausgenommen sei. Die betroffenen HDDs wurden unter anderem in China, Nordirland, Singapur, Thailand und Malaysia produziert. Das US-Handelsministerium hat der Auffassung Seagates jedoch widersprochen und erklärt, dass der Hersteller die Sanktionen missinterpretiert hätte. Die resultierende Strafe in Höhe von 300 Millionen US-Dollar fällt vergleichsweise hoch aus – es handelt sich um die höchste Strafzahlung, die die zuständigen Stellen bis dato veranlasst haben.
Mit 7,4 Millionen Festplatten der einzige Zulieferer
Innerhalb der 13 Monate nach Inkrafttreten der Sanktionen hat Seagate insgesamt rund 7,4 Millionen HDD-Laufwerke an Huawei verkauft und soll so laut der Behörden für Huawei der einzige Zulieferer für Festplatten gewesen sein, da die anderen beiden Lieferanten (mutmaßlich Western Digital und Toshiba) ihre Lieferungen rechtzeitig beendet haben. Der einstige Gewinn aufgrund der Missachtung der Sanktionen belief sich auf knapp 150 Millionen US-Dollar, schätzt das US-Handelsministerium.