TSMCs Ausbaupläne: Fabrik-Erweiterungen werden aufgeschoben und angepasst
Die aktuelle Krise geht an TSMC doch nicht so spurlos vorbei wie bisher gedacht. Aufschübe und Änderungen bei Fabs sind die Folge, heißt es primär aus Zulieferkreisen in Asien. Die Pläne für Übersee-Fabriken bleiben davon unangetastet, hier sind die politischen Verwicklungen jedoch auch viel größer.
Zu Beginn der Coronakrise warnte TSMC vor möglichen Überkapazitäten am Ende der Pandemie und dass einige Hersteller auf der Strecke bleiben könnten. Doch gleichzeitig wurden in den letzten drei Jahren Hunderte Milliarden US-Dollar für den Ausbau der Fabriken und Kapazitäten freigemacht, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit und den Spitzenplatz zu sichern. Dabei scheint sich TSMC etwas übernommen zu haben, denn der Fall nach dem Boom ist größer und dauert vermutlich länger an als gedacht.
Heimische Bauvorhaben pausieren zum Teil
Jeden Tag dieser Woche ist TSMC deshalb in lokalen Medien ein Thema. Der Grund sind mögliche Verschiebungen in den Konstruktionsplänen für neue Fabriken oder Erweiterungen von bestehenden Komplexen. Dort heißt es neuerdings aus dem Zulieferer- und Konstruktionsbereich, dass Aufschübe zwischen sechs und zwölf Monaten geben könnte. In diesem Fall wird also auf Zeit gespielt und das Vorhaben gestreckt, abgesagt ist bisher nichts.
Ein Problemkind ist das Bauvorhaben im südlichen Kaohsiung, welches seit dem Start schlingert. Hier waren zwei Fabs geplant, eine für 28-nm-Chips, die andere für N7-Produkte und deren Ableger. Da die Nachfrage nach N7-Chips im vergangenen Jahr massiv einbrach, wurde dieser Bau verzögert, an der N28-Fab sollte sich nichts ändern. Doch das könnte sich nun doch ändern, berichtet die Commercial Times. Angebliche Pläne, dass TSMC Gelder von dem Neubau umleiten könnte, wurden jedoch schnell dementiert. Was, wann und wie genau dort gebaut wird, wird TSMC am 20. April im Rahmen einer Telefonschaltung mit Analysten und Investoren zur Bekanntgabe der Quartalszahlen klarstellen.
Ausländische Bauvorhaben werden umgesetzt
Unbeeindruckt von den Plänen und Änderungen auf der Insel Taiwan bleiben die Überseeprojekte. Hier ist der politische Druck jedoch viel höher, sowohl die Fabrik in Japan zusammen mit Sony und Denso wird planmäßig fertig, auch der riesige Bau in den USA für 40 Milliarden US-Dollar wird nicht verändert. Denn bei beiden geht es um viel mehr als nur eine Fabrik, massive Subventionen und der politische Wunsch nach Chip-Fabriken in den eigenen Regionen stehen hier an erster Stelle.
Und deshalb könnte auch die Entscheidung über eine Fabrik in Dresden noch in diesem Sommer erfolgen, heißt es. Neuerdings wird Bosch als Partner im Rahmen eines Joint Ventures genannt.