Zukunftsmarkt Indien: Micron plant ATMP-Fabrik für rund 1 Milliarde US-Dollar

Volker Rißka
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Zukunftsmarkt Indien: Micron plant ATMP-Fabrik für rund 1 Milliarde US-Dollar
Bild: Micron

Indiens Wunsch nach mehr Unabhängigkeit im Halbleitermarkt trägt Früchte, wenn auch vergleichsweise kleiner Natur. Das US-Unternehmen Micron wird mit den Subventionen des Staates hier eine ATMP-Fabrik errichten. Indien will natürlich gern mehr, doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen Lücken.

ATMP steht für assembly, testing, marking and packaging. In der Fabrik werden die fertigen Wafer aus anderen Ländern entgegengenommen, entsprechend ihres Einsatzzweckes dann zu einem Produkt zusammengebaut, getestet, gekennzeichnet und in die Märkte verschickt. Sie sind elementarer Bestandteil in den Produktionslinien der Halbleiterfirmen, viele von ihnen sind in Asien angesiedelt. Micron scheint nun eine der ersten Firmen zu sein, die einen Bau für rund eine Milliarde US-Dollar in Indien angehen wird.

Bereits in den letzten beiden Jahren war vermutet worden, dass Indiens Wunsch nach Halbleiterfertigung im eigenen Land nicht so einfach und schnell umsetzbar wird. Seit diesem Zeitraum existieren deshalb schon die Pläne, doch zuerst mit ATMP-Einrichtungen als auch OSAT-Fabriken (Outsourced Semiconductor Assembly and Test) zu starten. Exakt dieses scheint nun Gestalt anzunehmen, wenngleich sich die bekannteren OSAT-Marken wie die ASE Group, Amkor und Powertech Technology bisher noch zurückhalten. Sie sind ebenfalls besonders stark in Asien aufgestellt.

Indiens Anspruch und die Wirklichkeit

Nach anfänglicher Euphorie war es zuletzt wieder still geworden um Indiens Pläne im Halbleitermarkt. Für die meisten Schlagzeilen sorgt aktuell das mögliche Joint Venture zwischen Vedanta und Foxconn, dem eine Investitionssumme von bis zu 19 Milliarden US-Dollar nachgesagt wird. Foxconn will in Zukunft eigene Chips unter anderem für den Automotive-Markt fertigen, doch fehlt es dem Branchenriesen noch an einigen fundamentalen Dingen: Das Know-How rund um die moderne Chip-Fertigung.

Hier sollte laut Gerüchten Technologie von STMicro und Globalfoundries, die ihrerseits zusammenarbeiten, lizenziert werden, doch die Verhandlungen gerieten ins Stocken. Auch bei anderen Projekten in dem Bereich sollen laut Medienberichten Stolpersteine im Weg liegen und die Umsetzung letztlich deshalb nicht anstehen. Indien ist offenbar noch ein gutes Stück davon entfernt, hier den richtigen Weg zu finden.

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