Amazon Fire TV Omni QLED 65" im Test: QLED-Fernseher mit HDMI 2.1, Alexa und Widgets
Der Amazon Fire TV Omni QLED mit 65 Zoll ist ein preislich attraktiver Fernseher, der mit smarten Extras rund um Alexa aufwartet. Mit QLED, Full-Array-Local-Dimming, HDR10+, HLG, Dolby Vision IQ, HDR10+ Adaptive sowie HDMI 2.1 mit VRR und ALLM werden auch abseits der Sprachsteuerung und Ambient-TV-Funktion Extras geboten.
Amazon ist mit den eigenen Smart-TVs Fire TV Series 2, Fire TV Series 4 und Fire TV Omni QLED Series in Deutschland gestartet und will Samsung, LG und Sony Konkurrenz machen. Mit bekannter Fire-TV-Oberfläche, dem integrierten Sprachassistenten Alexa und Widgets für den Startbildschirm, die auf Bewegung reagieren und an die Echo-Show-Geräte erinnern, oder eigenen Fotos des Nutzers aus der Amazon-Cloud setzt Amazon dabei durchaus eigene Akzente. Preislich wird ein breites Spektrum abgedeckt, der getestete Fire TV Omni QLED mit 65 Zoll, das Topmodell der aktuellen Fire-TV-Serie, ordnet sich für 999,99 Euro* in der QLED-Mittelklasse ein und ist schon deshalb eine Alternative zu den etablierten, aber teureren Platzhirschen.
Statt die neueste Technik zu einem hohen Preis zu bieten, setzt Amazon auf den Massenmarkt und bringt dabei auch preislich die Konkurrenz unter Druck. Mit kräftigen Rabatten zu Aktionen wie dem Prime Day darf zudem gerechnet werden.
Im Lieferumfang des Fire TV Omni QLED (65 Zoll) befindet sich neben dem Fernseher zwei Standfüße mit vier passenden Schrauben, die Alexa-Sprachfernbedienung mit zwei AAA-Batterien, ein Stromkabel und eine Kurzanleitung. Das TV-Gerät kann wahlweise mit einer zusätzlich zu erwerbenden Wandhalterung nach VESA 400 × 300 mm an der Wand montiert oder über die beiden Standfüße aufgestellt werden. Die Standfüße werden am äußeren Ende des Rahmens verschraubt, so dass ein TV-Rack mit einer Breite von mindestens 142 cm und einer Tiefe von mindestens 36 cm notwendig ist, um den Fernseher hinstellen zu können.
Zwischen dem Rack und der Unterkante des Rahmens des Omni-TVs sind an der schmalsten Stelle 7,6 cm Platz, so dass sich Soundbars gut vor dem Fernseher (bzw. vor Konsolen wie der PlayStation 4 Pro sogar darunter) platzieren lassen. Der Omni QLED mit 65 Zoll ist an der stärksten Stelle im unteren Bereich 7,8 cm dick, die Anschlüsse gehen zur rechten Seite weg und sind auch bei einer Wandmontage noch zu erreichen.
Die Technik des Fire TV Omni QLED 65
4K-QLED mit HDR und FALD
Das 4K-Quantum-Dot-Display des Fire TV Omni QLED 65 bietet ein Full-Array-Local-Dimming mit 80 Zonen und unterstützt HDR10+, HLG, Dolby Vision IQ sowie HDR10+ Adaptive. Mit 80 Zonen ist nur das größte Modell der Serie ausgestattet, das 43-Zoll-Exemplar bietet nämlich gar kein Local Dimming, der 50-Zöller verfügt über 48 Zonen und bei der 55-Zoll-Ausführung sind es 64 Zonen.
HDMI 2.1 mit VRR und ALLM für Xbox und PS5
Der Fire TV Omni QLED 65 verfügt über drei HDMI-2.0-Eingänge und eine HDMI-2.1-Schnittstelle mit eARC. Da das Panel maximal 60 Hz unterstützt, greift VRR nur im Bereich von 48 bis 60 Hz. Auch der Auto-Low-Latency-Modus wird über HDMI 2.1 beherrscht, was Konsolenspielern zugutekommt. Der niedrige Input-Lag ist aber nur im Bildmodus „Spiel“ aktiv, der Bildmodus „PC“ weist eine deutlich höhere Eingabeverzögerung auf. Wird eine PlayStation 5 oder Xbox Series X am Omni QLED genutzt, schaltet der Fernseher automatisch in den Spielemodus. An beiden Konsolen werden sowohl VRR, ALLM als auch HDR unterstützt. 1440p oder 1080p mit 120 Hz lässt sich aber nicht verwenden, da das Panel immer auf maximal 60 Hz begrenzt ist.
Auflösung | 3.840 × 2.160 Pixel |
---|---|
Display | Quantum-Dot (QLED) |
High-Dynamic-Range-Formate (HDR) | Dolby Vision IQ, HDR10+ Adaptive, HDR10+ Gaming, HDR10, HLG |
Backlight-Typ | Full-Array-Local-Dimming (FALD) mit 80 Zonen |
Bildwiederholrate | 48–60 Hz, variable Aktualisierungsrate |
Bildschirmgröße | 165 cm (65 Zoll) |
HDMI-Anschlüsse | 3 × HDMI 2.0, 1 × HDMI 2.1 mit eARC, VRR und ALLM |
Empfänger | DVB-T, DVB-T2 HD, DVB-C, DVB-S, DVB-S2 |
Anschlüsse | 1 × Ethernet, 1 × USB 2.0, 1 × S/PDIF |
Sprachsteuerung | Alexa |
Audiounterstützung | Dolby Digital Plus mit Passthrough für Dolby-codiertes Audio |
Audioleistung | 2 × 12 Watt |
Betriebssystem | Fire TV OS |
Verfügbarer interner Speicher | 11,44 GB |
Produktabmessungen ohne Ständer (B × H × T) | 145,1 × 85,3 × 8,7 cm |
Gewicht (ohne Ständer) | 21,2 kg |
VESA-Standard für die Wandbefestigung | 400 × 300 mm |
WLAN, DVB-T/T2/C/S/S2 und Ethernet
Neben WLAN nach 802.11ac (2x2, Dual-Band) mit 2,4 und 5 GHz sowie AirPlay bietet der QLED-Fernseher Ethernet, zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen CI-Modul-Einschub, DVB-T/T2/C, DVB-S/S2 und zwei Lautsprecher mit je 12 Watt. Damit ist er besser ausgestattet als die kleineren Modelle, bei denen zwei Lautsprecher mit je 8 Watt eingesetzt werden. Wer sein Fernsehprogramm nicht streamt oder nicht auf Dienste wie Netflix, Prime Video oder Disney+ setzt, kann also auch terrestrisch, per Satellit oder via Kabelanschluss über die integrierten Tuner mit dem Fire TV Omni QLED 65 fernsehen. Dass Amazon die Modelle je nach Region anpasst, zeigt der zweite USB-Port des Fernsehers, den es zwar in Deutschland, aber nicht in den USA gibt. Auch die TV-Tuner unterscheiden sich je nach Region.
Lichtsensor und Mikrofone für Alexa
Über einen integrierten Umgebungslichtsensor wird die Bildschirmhelligkeit automatisch angepasst, sofern aktiviert.
Fernfeld-Mikrofone an der Oberseite des Geräts sorgen für eine Alexa-Sprachsteuerung, ohne dass auf die Alexa-Fernbedienung zurückgegriffen werden muss, die hierfür bei den anderen Serien dient. Die Mikrofone können auf Wunsch aber auch physisch getrennt werden. Zu diesem Zweck ist an der Unterseite des Rahmens in der Mitte ein kleiner Schalter integriert. Wie bei den Echo-Lautsprechern von Amazon lauscht Alexa dann nicht mehr im Hintergrund auf das Aktivierungswort. Wird Alexa genutzt, signalisiert die bekannte blaue Leiste am unteren Rand des Displays, dass die Sprachassistentin zuhört.
Über Alexa auf dem Omni-TV lassen sich alle Funktionen nutzen, die auch auf Echo-Lautsprechern oder den Fire-TV-Media-Playern verwendet werden können. Neben dem Ein- und Ausschalten des Fernsehers können so die Signalquelle ausgewählt, die Lautstärke angepasst und natürlich auch die Wiedergabe gesteuert werden. Zudem ist es in der Fire-TV-Oberfläche möglich, per Sprache zu navigieren und nach Inhalten zu suchen. Nicht jede Funktion ist einfacher und schneller per Sprache statt Fernbedienung umgesetzt, einige aber schon, wobei es anfänglich etwas Umgewöhnung benötigt, bewusst die Sprachsteuerung einzusetzen und nicht zur Fernbedienung zu greifen.
Zusätzlich stehen die Funktionen der Echo-Show-Geräte zur Verfügung. So kann beispielsweise das Live-Bild einer Kamera aus dem Smart Home direkt per Sprachbefehl angezeigt werden oder auf Amazon Photos gespeicherte Bilder lassen sich jederzeit per Sprachbefehl aufrufen, wobei auch nach Orten oder Personen per Sprache gefiltert werden kann.
Einfache und schnelle Einrichtung
Nach der Auswahl des Landes und der Sprache kann man wählen, ob der Omni-TV dauerhaft die Netzwerkfunktionen aktiviert lassen soll, etwa um Wake-On-LAN fürs Smart Home nutzen zu können, was jedoch die Leistungsaufnahme im Stand-by erhöht. Im nächsten Schritt ist es möglich, sich mit dem lokalen WLAN zu verbinden, falls man nicht auf eine kabelgebundene Netzwerkverbindung setzen möchte oder kann. Wie von anderen Amazon-Geräten gewohnt, führt der Fernseher nun zunächst ein Software-Update durch. Auch bei der Auswahl, ob Alexa während des Stand-bys im Hintergrund aktiv bleiben und auf das Aktivierungswort lauschen soll, muss berücksichtigt werden, dass dies die Leistungsaufnahme im Stand-by erhöht.
Wer bereits ein Fire-TV-Gerät genutzt hat oder auf eine umständliche Eingabe per Fernbedienung verzichten möchte, kann aber auch einfach die Fire-TV-App auf dem Smartphone verwenden, um den Fernseher hinzuzufügen. Das Amazon-Konto und die WLAN-Einstellungen werden dann von der App übernommen, was sehr viel komfortabler ist als die Eingabe jedes Buchstabens über die Fernbedienung. Zudem können die Einstellungen und Apps eines Fire TV auf den Fernseher übernommen werden. Wer beispielsweise den Fire TV 4K besitzt und auf den Omni QLED wechselt, findet sich nach der Einrichtung in der gewohnten Umgebung mit denselben installierten Apps wieder. Auf dem Testgerät läuft Fire OS 7.6.3.0.
Nach der optionalen Installation zusätzlicher Apps wie Netflix, Disney+ oder ÖR-Mediatheken, der Konfiguration der Ambient-TV-Funktion und einer etwaigen Suche der Fernsehsender über die TV-Tuner ist die Einrichtung abgeschlossen.
Ambient-TV-Funktion für persönliche Inhalte
Wenn gerade nicht ferngesehen wird, können über die Ambient-TV-Funktion andere Inhalte auf dem Fernseher dargestellt werden, wie man sie etwa von den Echo-Show-Geräten kennt. Neben Alexa-Widgets für Kalender, Smart-Home-Routinen, Erinnerungen oder beispielsweise Notizen können auch Kunstwerke oder eigene Fotos dargestellt werden. Die Widgets und Informationen passen sich dem Tagesverlauf an.
Anwesenheitssensor schaltet den TV an und aus
Ein Anwesenheitssensor erkennt, wenn eine Person den Raum betritt, und aktiviert die Ambient-TV-Funktion. Verlässt man den Raum, schaltet sich auch der Bildschirm wieder aus. Die Ambient-TV-Funktion ist optional und muss nicht genutzt werden. Dann bleibt der Fernseher wie jeder andere im Standby, wenn man den Raum betritt. Auf Ambient-TV lässt sich auch jederzeit per Sprache mit Befehlen wie „Alexa, öffne Ambient“ oder „Alexa, Widgets einblenden“ zugreifen. Den Hintergrund kann man über „Alexa, ändere meinen Hintergrund“ verändern. Alternativ ist es möglich, das Ganze über die Fernbedienung zu steuern.
Laut Amazon nutzen 98 Prozent der Käufer der Omni-Serie in den USA Ambient-TV und die Interaktionen mit Alexa bzw. dem Fire TV haben dadurch um 26 Prozent zugenommen. Auf die Inhalte der Anzeige von Ambient-TV lässt sich dann wahlweise per Sprache oder über die Fernbedienung zugreifen.
100 Watt bei Ambient-TV-Darstellung
Ob man die Funktion aktiviert, sollte von drei Faktoren abhängig gemacht werden. Erstens, ob man die angezeigten Inhalte aktiv nutzt und sehen möchte, und zweitens, wie oft man den Raum betritt und verlässt, wenn der Fernseher eigentlich nicht verwendet wird. Drittens muss abgewogen werden, ob dieser Nutzen den Stromverbrauch rechtfertigt. Denn während der Darstellung von Ambient-TV, also bei eingeschaltetem Bildschirm, liegt die Leistungsaufnahme des Omni QLED mit 65 Zoll im Test bei ziemlich genau 100 Watt.
Betritt man den Raum, schaltet der Bildschirm bei aktivierter Ambient-TV-Funktion zuverlässig ein. Bis die Inhalte der Widgets dann auch geladen sind, dauert es allerdings einen Moment. Davon, dass die Inhalte sofort da sind, kann man dabei keinesfalls sprechen.
Neben einem Wetter-Widget können Termine aus dem Kalender und Erinnerungen als Widgets eingeblendet werden. Da hierbei der Kalender des Nutzers angezeigt wird, auf den der Omni-TV angemeldet ist, sehen somit aber auch andere Personen seine Inhalte. Eine Erkennung anhand einer Stimmen-ID, wie sie beispielsweise beim Echo Show 15 (Test) zum Einsatz kommt, um personalisierte Widgets anzuzeigen, bietet der Omni QLED nicht.
Über das Widget „Was soll ich mir ansehen“ kann man sich empfohlene Filme und Serien anzeigen lassen. Wie bei den Echo-Show-Geräten ist es zudem per Sprachbefehl möglich, Haftnotizen auf dem Bildschirm zu hinterlassen – wahlweise für sich selbst oder für andere Familienmitglieder. Im Test am nützlichsten erscheinen die Smart-Home-Favoriten, über die man schnellen Zugriff auf ausgewählte Smart-Home-Geräte hat – allerdings sollte nur hierfür kein 100-Watt-Fernseher eingeschaltet werden.
Die Widgets überlagern den Hintergrund und lassen sich in zwei Größen anzeigen und auf Wunsch auch ausblenden.
Musikstreaming im Hintergrund
Interessant ist zudem, dass in der Ambient-TV-Umgebung auch auf Musik, Podcasts oder Hörbücher von Diensten wie Amazon Music, Apple Podcasts oder Spotify zugegriffen werden kann. Neben einem Spotify-Widget geht dies obendrein über Sprachbefehle wie „Alexa, spiel das neue Album von [Künstler]“. Hierbei sollte der Bildschirm aber ebenfalls nicht die ganze Zeit unnötig eingeschaltet sein, weshalb man ihn bei der Musikwiedergabe einfach über „Alexa, Bildschirm ausschalten“ deaktivieren kann. Die Musikwiedergabe bleibt dann im Hintergrund aktiv.
Was im Alltag auffällt
Die Oberfläche des Amazon Fire TV Omni QLED ist genauso aufgebaut wie bei den Streaming-Sticks des Unternehmens. Wer einen Fire-TV-Stick nutzt, findet sich demnach sofort zurecht. Ein aktueller Fire TV Cube (Test) bietet allerdings eine etwas höhere Leistung als der Fernseher und reagiert in den Menüs und beim Starten von Apps minimal schneller. Dass Amazon preislich der Konkurrenz voraus sein will, macht sich in diesem Punkt durchaus bemerkbar, denn selbst das Flaggschiff der Omni-Serie weist spürbare Verzögerungen bei der Navigation durch die Menüs auf.
Das Ändern der Bildeinstellungen
Die Wahl des Signaleingangs ist anfangs etwas ungewohnt und tatsächlich ist es schneller und einfacher, den richtigen Eingang per Sprache statt über die Fernbedienung auszuwählen. Je Eingang und für Apps können die Bildeinstellungen einzeln angepasst werden. Eine Option, die getätigten Einstellungen dann jedoch auf alle Eingänge anzuwenden, gibt es nicht, was das Konfigurieren umständlich macht. Verwirrend ist dabei zunächst, dass man die Bildeinstellungen für die HDMI-Eingänge und Tuner über die Einstellungen unter „Töne und Bildschirm“ anpassen kann, sich hier jedoch kein vollständiger Eintrag für die Bildeinstellungen für Apps und Videos der Fire-TV-Oberfläche wiederfindet – abseits der Helligkeit. Um die Bildeinstellungen für Apps zu ändern, muss die Startseite-Taste auf der Fernbedienung circa 3 Sekunden lang gedrückt gehalten werden, während die App genutzt wird. Daraufhin öffnet sich im rechten Streifen das Menü mit den Bildeinstellungen. Einstellungen zu HDR können allerdings auch dann nur angepasst werden, wenn gerade ein HDR-Inhalt wiedergegeben wird.
Als Medienplayer dem Fire TV Cube ebenbürtig
Der Fire TV Omni QLED verfügt über zwei USB-A-2.0-Anschlüsse, über die sich Speichermedien mit Videos, Fotos und Audiodateien anschließen lassen. Als Formate können JPEG, PNG, AAC, MP3, MKV (H.264) und MP4 (H.264) verwendet werden.
Wie beim aktuellen Fire TV Cube werden dabei auch NTFS-formatierte USB-Sticks unterstützt. Zudem ist FAT32 möglich. exFAT und APFS werden weiterhin nicht unterstützt. Auf USB-Sticks mit NTFS oder FAT32 kann vom integrierten Mediaplayer oder von jeder App wie beispielsweise VLC oder Kodi aus zugegriffen werden. Durch die Unterstützung von NTFS lassen sich auf diesem Weg auch Videodateien mit mehr als 4 GB wiedergeben, was mit FAT32 nicht möglich ist.
Keine Aufnahmen auf USB, aber App-Auslagerung
Als externes Laufwerk zum Aufnehmen von Sendungen im Live-TV-Bereich können USB-Speichermedien allerdings nicht genutzt werden.
Auf USB-Sticks können Apps ausgelagert und installiert werden, wenn sie hierfür am Fire TV Omni direkt formatiert werden. Der Speicherstick lässt sich dann jedoch nicht mehr verwenden, um eigene Dateien darauf zu speichern und dann über den Fire TV Cube darauf zuzugreifen. Es ist somit nicht möglich, ausgelagerte Fire-TV-Apps und eigene Dateien auf einem einzigen Stick abzulegen.
USB-Webcams für Videotelefonie
Über einen USB-Anschluss kann wie beim Fire TV Cube eine kompatible Webcam für die Videotelefonie mit Alexa-Kontakten angeschlossen werden. So lassen sich Videotelefonate auf dem Fernseher führen und per Alexa-Sprachbefehl starten.
Echo nicht als Lautsprecher nutzbar
Einen Echo, beispielsweise zwei Echo Studio, als Lautsprecher für den Fire TV Omni QLED 65 zu nutzen, ist allerdings nicht möglich. Die Alexa-App zeigt lediglich an, das der TV dies nicht unterstütze. Das, was mit einem Fire TV Cube funktioniert, ist mit einem Echo Fire TV Omni QLED also nicht möglich. Dieses Manko überrascht, wenn man bedenkt, dass Amazon diese Funktion bei den eigenen Mediaplayern bereits bietet und sie beim vollwertigen Fernseher eigentlich naheliegend ist, da viele Kunden nicht auf die integrierten Lautsprecher setzen wollen.
Bildqualität und Helligkeit des QLED-Fernsehers
Bevor es um die Helligkeit, den Kontrast und die Bildqualität des Amazon Fire TV Omni QLED geht, wird kurz auf die Einstellungen eingegangen, mit denen sich bei SDR- und HDR-Inhalten die höchste Helligkeit erzielen lässt.
Für SDR-Inhalte muss der Bildmodus „Film dunkel“ gewählt und „Smart HDR“ aktiviert werden. Die „Lokale Kontrastoptimierung“ wird auf „Hoch“ und die „Hintergrundbeleuchtung“ auf „100“ gestellt. Als Farbtemperatur wird „Warm“ gewählt.
Bei HDR-Inhalten wird ebenfalls der Bildmodus „Film dunkel“ gewählt und die „Lokale Kontrastoptimierung“ auf „Hoch“ und die „Hintergrundbeleuchtung“ auf „100“ gesetzt. Zudem wird unter „Weißabgleich“ die „Farbtemperatur“ auf „Warm 2“ gestellt. Auch wenn es optisch zunächst nicht so wirkt, weil das Bild weniger grell ist: Der QLED-TV ist mit der Farbtemperatureinstellung „Warm“ am hellsten.
Die „Adaptive Helligkeit“ ist immer deaktiviert, da der Fernseher mit dieser Einstellung die Helligkeit des Bildes an das Umgebungslicht anpasst, was die Ergebnisse verfälschen würde.
Wie sich herausstellen wird, ist der Bildmodus „Film dunkel“ nicht nur für die höchste Helligkeit die beste Wahl, sondern auch bei der Farbtreue des Amazon-Fernsehers der beste Bildmodus. Generell neigt der Omni QLED 65 je nach Bildinhalt dazu, dunkle Bereiche durch helle Bereiche etwas zu überstrahlen.
Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und Farbtreue werden deshalb im Bildmodus „Film dunkel“ und bei Farbtemperatureinstellung „Warm“ bzw. „Warm 2“ durchgeführt, da diese Kombination die höchsten Helligkeitswerte liefert. Die Farbtemperatur des Amazon Fire TV Omni QLED 65 beträgt in diesem Modus 6.260 K, ist also tatsächlich warm und etwas unter den optimalen 6.500 K.
Die Helligkeit des Panels fällt ausgehend von der Bildmitte in alle Richtungen leicht ab. Die Homogenität ist aber dennoch gut und im Alltag sind die Helligkeitsunterschiede nicht sichtbar. Backlight-Bleeding tritt beim Testmodell nicht auf.
Punktuell 570 cd/m² mit Smart HDR
Bei einer vollflächigen Darstellung eines weißen Bildes erreicht der Amazon Fire TV Omni QLED in der Bildmitte 447 cd/m² und an der dunkelsten Stelle 397 cd/m² (rechts oben) in SDR. Mit aktiviertem Smart HDR, das HDR für SDR-Inhalte simuliert, lassen sich bei einem Weißanteil von 50 Prozent hingegen 570 cd/m² erreichen. Wird der Weißanteil weiter reduziert, verringert sich anders als bei vielen PC-Monitoren auch die Helligkeit und erhöht sich nicht noch weiter. Bei 10 % Weißanteil werden so 440 cd/m² gemessen.
Maximal 610 cd/m² mit HDR
Im echten HDR-Modus und mit dem Profil „Film dunkel“ ließen sich im Test bei 10 % Weißanteil 610 cd/m² erreichen – reproduzierbar mehr als der Fernseher im letzten Jahr in Tests in den USA erreicht hat. Bei der Anzeige von vollflächigem Weiß werden wie in SDR 450 cd/m² erzielt.
Weißanteil | HDR (Local Dimming „Hoch“) | HDR (Local Dimming „Aus“) |
---|---|---|
100 % | 450 cd/m² | 450 cd/m² |
25 % | 580 cd/m² | 450 cd/m² |
10 % | 610 cd/m² | 450 cd/m² |
Deaktiviert man das Local Dimming, wird bei jedem Weißanteil eine maximale Helligkeit von 450 cd/m² erreicht. Die Farbtemperatur liegt im HDR-Modus bei sehr guten 6.523 K.
Hervorragender Kontrast
Mit Full-Array-Local-Dimming schaltet der Omni QLED in einzelnen Bereichen, die vollständig schwarz sind, die Hintergrundbeleuchtung ab. Im Test ergibt sich für ein vollflächig schwarzes Bild deshalb auch eine gemessene Helligkeit von 0 cd/m².
Interessanter ist, wie hell der Monitor leuchtet, wenn nicht das ganze Bild schwarz dargestellt wird, sondern nur ein kleiner Bereich. In diesem Fall leuchtet der Omni QLED an dieser Stelle auch nur mit 0,058 cd/m², was einen maximalen Kontrast von 9.827:1 und einen durchschnittlichen Kontrast von 7.120:1 zur Folge hat. Deaktiviert man das Local Dimming vollständig, ergeben sich für den Schwarzwert 0,116 cd/m².
Halo-Effekte, die aber nicht stören
In den Einstellungen kann man für das Local Dimming drei verschiedene Intensitäten auswählen oder es deaktivieren. Den höchsten Kontrast bietet die Einstellung „Hoch“, wer jedoch sehr empfindlich gegenüber Halo-Effekten um helle Objekte ist, sollte die Einstellung reduzieren. Bei „Aus“ kommt kein Local Dimming zum Einsatz und die LED-Hintergrundbeleuchtung wird lediglich über den gesamten Bereich gedimmt, nicht aber ausgeschaltet. Insgesamt stört das Blooming um helle Objekte viel weniger als erwartet und ist insbesondere in Testvideos sichtbar, im Alltag jedoch fast nie.
Testvideo: https://www.youtube.com/watch?v=AYtvehF9-Z8
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Amazon Omni QLED 65 mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Sie vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da sie angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des Omni QLED 65 ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen. ComputerBase hat die Messung für jeden voreingestellten Bildmodus durchgeführt und dabei immer die Standard-Einstellungen für jeden Bildmodus geladen.
Im Bildmodus „Film dunkel“ erreicht der Omni QLED 65 das mit Abstand beste Bild aller Bildmodi und mit durchschnittlich 2,3 dE auch ein sehr gutes Bild, das nur bei zwei Messwerten über der maximal angestrebten Abweichung von 5 dE liegt. Die anderen Bildmodi liegen teils deutlich außerhalb der Sollwerte und sind mitunter auf poppige, aber nicht realistische Farben abgestimmt.
Darüber hinaus hat ComputerBase versucht, die Bildwiedergabe zu optimieren, was eine weitere Verbesserung der Farbtreue zur Folge hatte. Pauschale Aussagen zu optimalen Einstellungen lassen sich dabei nicht treffen, da jedes Panel etwas abweicht.
PWM zur Steuerung der Helligkeit
Der Amazon Fire TV Omni QLED nutzt Pulsweitenmodulation mit 480 Hz, um die LED-Hintergrundbeleuchtung zu dimmen. Als gänzlich „flackerfrei“ kann das Bild also nicht bezeichnet werden.
Die Leistungsaufnahme des Amazon Fire TV Omni QLED
Wie bereits beschrieben, beträgt die Leistungsaufnahme bei Standardeinstellungen bei der Ambient-TV-Funktion rund 100 Watt bei aktivem Bildschirm und minimal 6,6 Watt bei ausgeschaltetem Display, aber aktiven Alexa-Funktionen.
Beim Streaming von HDR-Inhalten schwankt die Leistungsaufnahme je nach Bildinhalt stark und liegt in der Spitze während des Testzeitraums bei 190 Watt und minimal bei 97 Watt. Im Modus „Film dunkel“ mit manueller Anpassung der Farbwiedergabe fällt der Strombedarf beim Streaming über Netflix mitunter auf Werte von rund 88 Watt.
In Zukunft: Individuelle Hintergründe per AI erstellen
Mit einer AI-Funktion für die Fire-TV-Fernseher hat Amazon auf einer Veranstaltung in London zur Ankündigung auch einen Ausblick auf eine für die Zukunft geplante Funktion gegeben. Über AI wird es möglich sein, individuelle Hintergründe zu erstellen, indem man Alexa per Sprachbefehl sagt, welchen Hintergrund man sehen möchte – also analog zu Text-to-Image-Techniken wie OpenAI Dall-E oder Google Imagen. Im Beispiel wurde ein Hintergrund erstellt, bei dem Nordlichter den Himmel hinter dem Big Ben erleuchten sollen. Alexa erstellt diesen Hintergrund nach der Anfrage innerhalb weniger Sekunden. Seiner Fantasie kann man dabei theoretisch freien Lauf lassen. Ein zweites Beispiel war eine Burg auf dem Mars. Über die Einstellungen lässt sich der erzeugte Hintergrund in seinem Stil zudem hinterher noch anpassen.
Wann die Funktion den Weg auf die Fire-TV-Geräte findet, ist allerdings noch nicht bekannt. Aktuell kann sie noch nicht genutzt werden.
Fire-TV-2- und Fire-TV-4-Serien als günstige Alternativen
Abgesehen von der Fire-TV-Omni-QLED-Serie hat Amazon auch günstigere Modelle ohne QLED in Deutschland im Angebot. Neben der ebenfalls bereits aus den USA bekannten Fire-TV-4-Serie ist dies die neue Fire-TV 2-Reihe, beide mit klassischen LC-Displays.
Fire TV 2 mit 32 Zoll und 40 Zoll ab 280 Euro
Die Value-Serie Fire TV 2 setzt auf ein Modell mit 32 Zoll und 720p-HD-Auflösung sowie auf ein 40-Zoll-Exemplar mit Full-HD-Auflösung von 1080p. Beide Fernseher unterstützen HDR10, HLG und Dolby Digital Audio. Die Bildwiederholfrequenz der Geräte beträgt 60 Hz und sie bieten drei HDMI-1.4-Eingänge, von denen einer auch ARC unterstützt. Die Einstiegsserie verfügt über WLAN nach 802.11ac (2x2, Dual-Band) mit 2,4 und 5 GHz und unterstützt AirPlay. Neben einem DVB-T/T2/C-Tuner warten beide Modelle mit DVB-S/S2, einem 100-Mbit-Netzwerkanschluss und einer USB-2.0-Buchse auf. Die integrierten Stereo-Lautsprecher liefern jeweils 8 Watt.
Die Fire-TV-2-Serie kann für 279,99 Euro für das 32-Zoll-Modell* und 349,99 Euro für das 40-Zoll-Modell* erworben werden.
Fire-TV-4-Serie ab 500 Euro
Die Fire-TV-4-Serie belegt in den USA seit Monaten den ersten Platz bei den Fernseher-Bestsellern. Die Fire-TV-4-Modelle bieten die 4K-UHD-Auflösung mit HDR10 und HLG und verfügen über drei HDMI-2.0-Eingänge und eine HDMI-2.1-Schnittstelle mit eARC. VRR wird im Bereich von 48 bis 60 Hz unterstützt. Die maximale Bildwiederholfrequenz liegt bei 60 Hz. Neben WLAN nach 802.11ac (2x2, Dual-Band) mit 2,4 und 5 GHz sowie AirPlay bieten auch diese Modelle Ethernet, zwei USB-2.0-Buchsen, DVB-T/T2/C, DVB-S/S2 und zwei Lautsprecher mit je 8 Watt.
Mit der Alexa-Sprachfernbedienung für Fire TV lassen sich die Fernseher der Fire-TV-4-Serie per Sprache steuern. Sie werden in den Größen 43, 50 und 55 Zoll angeboten. Das 43-Zoll-Modell kostet 499,99 Euro*, , das 50-Zoll-Exemplar 599,99 Euro* und das 55-Zoll-Modell 699,99 Euro*.
Nachfolgend sind alle aktuellen Amazon-Fernseher aufgelistet.
Produktname | Auslieferungsbeginn | UVP | Produktseite |
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Fire TV 2 Series 32 Zoll | 12.4.2023 | 279,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6KWZ1T* |
Fire TV 2 Series 40 Zoll | 12.4.2023 | 349,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6STN6M* |
Fire TV 4 Series 43 Zoll | 12.4.2023 | 499,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6NPG35* |
Fire TV 4 Series 50 Zoll | 12.4.2023 | 599,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6SQ76M* |
Fire TV 4 Series 55 Zoll | 12.4.2023 | 699,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6M1H55* |
Fire TV Omni QLED Series 43 Zoll | 1.6.2023 | 599,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6RBX1Z* |
Fire TV Omni QLED Series 50 Zoll | 1.6.2023 | 699,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6YJMPK* |
Fire TV Omni QLED Series 55 Zoll | 1.6.2023 | 799,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6LLZYC* |
Fire TV Omni QLED Series 65 Zoll | 12.4.2023 | 999,99 Euro | amazon.de/dp/B09N6NHPQM* |
Fazit
Der Amazon Fire TV Omni QLED mit 65 Zoll liefert im Test eine überzeugende Leistung ab. Vor dem Hintergrund des Preises von 999,99 Euro* – den Amazon in Aktionen zudem häufig deutlich reduzieren wird, denn zum Start war der Fernseher bereits für 799,99 Euro erhältlich – ergibt sich ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Insbesondere im Angebot für 800 Euro macht man mit dem Amazon Fire TV Omni QLED 65 alles richtig. Größter direkter Konkurrent mit 120-Hz-Panel, aber weniger smarten Funktionen ist der Hisense 65U7HQ für rund 900 Euro. Der Hisense 65U8HQ ist hingegen mit rund 1.250 Euro schon wieder deutlich teurer.
Das Bild des Amazon-QLED-TVs ist sehr gut und mit der Unterstützung von Dolby Vision IQ, HDR10+ Adaptive, HDR10 sowie HLG wird viel geboten. Die beiden HDR-Formate Dolby Vision IQ und HDR10+ Adaptive sorgen dafür, dass bei entsprechenden Inhalten anhand des Helligkeitssensors im Fernseher auch die Helligkeit, der Kontrast und die Farben automatisch angepasst werden. Bei der manuellen Anpassung über die Einstellungen werden sehr viele Optionen geboten – wünschenswert wäre jedoch, zunächst die Anpassungen auf alle Eingänge übernehmen zu können, um dann im Detail wieder Änderungen vorzunehmen, anstatt für jeden Eingang einzeln alle Farbanpassungen vornehmen zu müssen.
Der Klang der beiden 12-Watt-Lautsprecher geht im Alltag in Ordnung, viel Kraft entfalten sie aber wie bei anderen Fernsehern nicht. Wer klanglich mehr erwartet, muss auch bei Amazon zu einer Soundbar greifen.
Klar sein muss allerdings auch, dass der Amazon Fire TV Omni QLED 65 nicht mit OLED-Fernsehern für 3.600 Euro wie etwa dem LG OLED65G39LA 65" OLED evo TV konkurriert, der nicht nur das bessere, hellere Bild, sondern auch die bessere Technik bietet. Wer die Anschaffung eines solchen OLED-Modells in Erwägung zieht, für den ist der Omni 65 nicht gedacht, sondern für all jene, die einen großen TV mit sehr gutem Bild suchen, preislich dabei aber im mittleren Bereich bleiben möchten. Technisch bietet der Omni 65 mit QLED und 80 Zonen eine gute Leistung. Die Vorzüge von OLED bleiben zwar offenkundig, dennoch ist das Blooming weit weniger präsent als vorab erwartet und im Alltag kein Problem. Mit nur einem HDMI-2.1-Anschluss ohne volle Bandbreite, der zwar immerhin im Rahmen der technischen Möglichkeiten VRR (48–60 Hz) und ALLM bietet, aber häufig für den Anschluss einer Soundbar genutzt werden dürfte, zielt Amazon nicht auf Enthusiasten. Im Zweifel müsste man sich schon entscheiden, ob eine Soundbar verwendet wird oder eine aktuelle Spielekonsole den HDMI-2.1-Anschluss mit eARC bekommt.
Der Amazon Fire TV Omni QLED 65 ist ein Fernseher, der in erster Linie auf modernes Fernsehen über Streamingdienste ausgelegt ist, auch wenn er mit DVB-T, DVB-T2 HD, DVB-C, DVB-S, DVB-S2 und CI-Slot weiterhin alle Optionen bietet. Mit der Fire-TV-Oberfläche erfüllt er diesen Anspruch problemlos. Im Detail muss Amazon die Dienste und Fähigkeiten aber besser verbinden, denn dass der Flaggschiff-Fernseher kein Echo-Stereopaar als Lautsprecher koppeln kann, was die Fire-TV-Sticks und der Cube problemlos können, ist unverständlich. Die Ambient-TV-Funktion mit Widgets ist ein durchaus interessanter Ansatz und führt tatsächlich dazu, dass man mit diesen Inhalten häufiger interagiert. Sofern man jedoch keinen dauerhaften Nutzen daraus zieht, sollte man nicht zuletzt der Umwelt zuliebe auf das 100-Watt-Gemälde verzichten – zumal die Widgets zu lange zum Laden der Inhalte brauchen, wenn das Gerät längere Zeit nicht aktiv war. Nichtsdestoweniger muss man anerkennen, dass die Bewegungserkennung mit automatischem Einschalten und auch das automatische Abschalten des Displays zuverlässig funktionieren.
Im Alltag störend ist zudem ein anderer Umstand. Denn pausiert man die Wiedergabe über den Streamingdienst seiner Wahl etwas länger, springt der Omni aufs Ambient-TV. Möchte man nun die Wiedergabe fortsetzen, reicht es nicht etwa, einfach den Play-Button zu drücken, sondern man muss zunächst über die Startseiten-Taste zurück auf die Fire-TV-Oberfläche, um darüber wieder die Streaming-App zu laden und in dieser dann die Wiedergabe fortzusetzen. Umständlich und unnötig.
Worauf man sich beim Amazon Fire TV Omni QLED 65 tatsächlich einlassen sollte, ist die Steuerung des Fernsehers per Sprachbefehl. Auch wenn man durch die Menüs der Streamingdienste immer noch schneller und einfacher mit der Fernbedienung navigiert, sind gerade Aktionen wie das Ein- und Ausschalten, das Ändern der Lautstärke und das Wechseln der Signalquelle per Sprache bequemer. Grundsätzlich wäre es angebracht, dass Amazon zumindest dem Flaggschiff auch die Alexa-Sprachfernbedienung Pro (Test) beilegt.
Mit AirPlay können Nutzer eines iPhone oder iPad zudem einfach ihre Fotos, Videos oder den Bildschirm des Geräts auf den Fernseher übertragen.
Wer Fire TV, Alexa und dem damit verbundenen Zwang zu einem Amazon-Account nicht negativ gegenüber eingestellt ist und einen sehr guten und preislich attraktiven QLED-Fernseher sucht, kann den Amazon Fire TV Omni QLED 65 in die engere Wahl nehmen.
ComputerBase hat den Fire TV Omni QLED 65 leihweise von Amazon zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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