Android: KI-Funktionen und ein neues Find-My-Device-Netzwerk
Android soll im Laufe der nächsten Monate mehrere KI-Funktionen erhalten, die Anwender in Apps und bei der Individualisierung des Betriebssystems unterstützen sollen. Außerdem überarbeitet Google „Find My Device“ oder hierzulande „Mein Gerät finden“, indem Milliarden Android-Geräte in die Lokalisierung einbezogen werden.
Magic Compose für Google Messages
Googles eigene Messaging-App bekommt mit Magic Compose eine neue KI-gestützte Funktion, die sich Generative AI zunutze macht die und für getippte Nachrichten noch vor dem Versenden eine Reihe von Anpassungen vorschlägt respektive automatisch vornehmen kann, die Stil und Stimmung der Nachricht beeinflussen. Zur Auswahl stehen besonders expressive, ruhige, von Shakespeare inspirierte oder lyrische Formulierungen, die der Nachricht eine individuelle Note geben sollen. Magic Compose für Google Messages soll diesen Sommer zunächst als Beta angeboten werden.
Mehr Material You für den Sperrbildschirm
Android 14, das für den Spätsommer erwartet wird, erhält weitere Anpassungsmöglichkeiten für Material You, das derzeit mit verschiedenen Farbpaletten auf Basis des Wallpapers das Design des Betriebssystems beeinflussen kann. Im nächsten Schritt sind neue Optionen für den Lockscreen vorgesehen, der mit neuen Schnellzugriffen und individuellen Uhren-Designs belegt werden kann. Ein neues monochromes Android-Theme soll den gesamten Look des Smartphones neu auslegen.
Generative AI für Hintergrundbilder
Noch für diesen Monat sind neue Wallpaper-Kreationen auf Pixel-Smartphones geplant. Bei dem Emoji Wallpaper können Anwender aus einer Reihe von Emoji wählen und sich vom System ein individuelles Wallpaper mit eigenen Farben und Mustern auf Basis der Auswahl erstellen lassen. Das Cinematic Wallpaper erstellt mehrere Tiefenebenen für Fotos des Anwenders und erzeugt darüber eine dreidimensionale Ansicht, die sich mit der Ausrichtung des Smartphones verändert.
Vollständig neue Hintergrundbilder lassen sich mit dem Generative AI Wallpaper erstellen. Über Stichwörter generiert Android ein passendes Wallpaper, dessen Farbpalette mittels Material You Einfluss auf das gesamte Betriebssystem hat.
Komplett neues Find-My-Device-Netzwerk
Ein deutliches Upgrade hat zur Entwicklerkonferenz das Find-My-Device-Netzwerk von Google erhalten, das in Deutschland unter dem Namen „Finde mein Gerät“ läuft. Ließen sich dort bislang nur Geräte mit einer Internetverbindung lokalisieren, können künftig auch Geräte geortet werden, die eigentlich offline sind. Darüber hinaus wird die gesamte Plattform optisch überarbeitet, um neben Smartphones oder Tablets auch Geräte wie Kopfhörer oder Tracker schneller in Google Maps finden zu können.
Milliarden Android-Geräte unterstützen die Ortung
Damit das auch offline funktioniert, macht sich Google das Netzwerk aus weltweit Milliarden von Android-Geräten zunutze, die mit Funktechnologien wie Bluetooth auch dann Geräte lokalisieren können, wenn diese offline sind. Wie beim Find-My-Netzwerk und dem AirTag von Apple kommen somit auch Fremdgeräte zum Einsatz, die immer wieder „Pings“ verlegter Geräte erkennen und weiterreichen. Google selbst hat heute keinen Tracker vorgestellt, zum neuen Find-My-Device-Netzwerk lassen sich aber Tracker von Tile, Chipolo, und Pebblebee hinzufügen. Pixel Buds und Kopfhörer von Sony und JBL sollen Googles Netzwerk demnächst ebenso beitreten können.
Das Crowdsourcing-Netzwerk des Dienstes setzt laut Google auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Kein fremder Anwender könne die Geräte eines anderen orten, selbst Google wisse nicht, wo sich welche Geräte befinden, heißt es. Zum Thema Privatsphäre sollen zum Start im weiteren Verlauf des Sommers mehr Details genannt werden.
Cross-Plattform Tracker-Alarm geplant
Geplant ist dann auch ein Tracker-Alarm, der davor schützen soll, dass böswillige Personen etwa einen Bluetooth-Tracker egal welches Herstellers dafür nutzen, um den Aufenthaltsort einer unwissenden Person zu erfassen und kontinuierlich zu verfolgen. Das Smartphone soll den betroffenen Anwender automatisch darüber informieren, dass sich ein unbekannter Tracker in der Nähe befindet und sich laufend mit dem Anwender bewegt und diesen somit zu verfolgen scheint.
Dafür arbeitet Google unter anderem auch mit Apple zusammen an einem industrieweiten Standard, sodass die Funktion auch für deren AirTag funktioniert sowie auf der Plattform von Apple für Tracker aus dem Android-Ökosystem zur Verfügung steht. Nutzer können auf einer Karte einsehen, wo sich ein Tracker zuletzt mit diesem bewegt hat, einen Ton auf dem Tracker abspielen, um diesen zu orten, und letztlich auch eine Anleitung erhalten, wie der Tracker physisch deaktiviert werden kann.