E-Mail-Client: Thunderbird verzeichnet Spendenrekord
Das Thunderbird-Team hat seinen Finanzbericht für das Jahr 2022 vorgelegt, demzufolge das Projekt im vergangenen Jahr so viele Spenden wie niemals zuvor erhalten hat. Dadurch konnte die Belegschaft erweitert und die nähere Zukunft des E-Mail-Clients gesichert werden.
Noch vor ein paar Jahren musste Thunderbird um sein finanzielles Überleben kämpfen, was nicht zuletzt mit den Unstimmigkeiten innerhalb der Mozilla-Foundation bezüglich des Umganges mit dem Projekt zu tun hatte, das Mitte des letzten Jahres schließlich in das Tochterunternehmens MZLA Technologies Corporation ausgegliedert wurde. Bereits im Mai 2022 gab es die Entwarnung: Das Jahr 2021 brachte eine Steigerung der Einnahmen von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar eine Verdoppelung gegenüber 2018. Damit stand der E-Mail-Client auf immer sicheren Füßen.
Spendeneinnahmen verdoppelt
Jetzt konnte Ryan Sipes, Manager für Produkt- und Geschäftsentwicklung bei Thunderbird, noch mehr Steigerung verkünden: Über Spenden, die rund 99,9 Prozent der Einnahmen des Projektes ausmachen, sollen über 300.000 Unterstützer im letzten Jahr für Einnahmen von 6.442.704 US-Dollar gesorgt haben. Das bedeutet einen mit Abstand neuen Spenden-Rekord für das Team hinter Thunderbird, dessen Arbeit nun wieder für eine lange Zeit als gesichert gilt.
Den Ursprung für den großen Zuspruch sieht Sipes im Jahr 2021, als seitens des Teams beschlossen wurde, die Aktivitäten in Blogbeiträgen, Newslettern und auf den Social-Media-Kanälen zu erhöhen, um dadurch Nutzer an der eigenen Arbeit teilhaben zu lassen. Gleichzeitig wurden die Plattformen, auf denen mit den Nutzern kommuniziert wurden, erweitert – wie unter anderem die Präsenz auf Mastodon. Der größte Teil geht seiner Aussage nach aber auf die Veröffentlichung von Thunderbird 102 zurück, der neben zahlreichen Neuerungen wie unter anderem eine Matrix-Integration erstmals über einen In-App-Spendenaufruf am Ende des Jahres verfügte. Dadurch erfuhr das Projekt Ende 2022 einen großen Finanzschub.
Team vergrößert
Die hohen Einnahmen führten dazu, dass über das Jahr hinweg neun weitere Mitarbeiter angestellt werden konnten, womit das Kern-Team nun aus 24 Mitarbeitern besteht, zu denen nicht nur Entwickler, sondern unter anderem auch Ingenieure, Projektleiter und Manager gehören. Die generellen Personalkosten machten im Jahr 2022 bereits einen Anteil von 79,8 Prozent der sich auf insgesamt 3.569.706 US-Dollar belaufenden Ausgaben aus.
Viele Pläne für die Zukunft
Abschließend sieht Sipes die Zukunft von Thunderbird als solide an. Die Investitionen, die das Projekt im letzten Jahr tätigen konnte, würden sich seiner Aussage nach vor allem in einigen der Verbesserungen, die mit der Thunderbird-Version 115 „Supernova“ in diesem Sommer eingeführt werden sollen, zeigen. Aber auch die nächsten Jahre würden von den Grundsteinen, die jetzt gelegt werden konnten, profitieren. So sollen die Arbeiten an Thunderbird für Android, welches aus dem beliebten E-Mail-Client K9 hervorgegangen ist, intensiviert werden. Sipes kündigte in seinen Blog-Eintrag zudem an, dass die Arbeiten an einer iOS-Version von Thunderbird voranschreiten und das noch in diesem Jahr ein iOS-Entwickler eingestellt werden soll, der die Grundlage für Thunderbird auf iOS legen soll.
Downloads
-
Mozilla Thunderbird Download
4,6 SterneMozilla Thunderbird ist ein E-Mail- und Newsgroup-Client mit ausgereiftem Spam- und Phishing-Filter.
- Version 115.18.0esr Deutsch
- Version 128.5.2esr Deutsch
- +2 weitere