Endgame Gear XM2we im Test: Funkmaus für kompetitive Claw-Grip-Spieler überzeugt
Da sich die High-End-Funkmaus XM2w immer weiter verzögert, schiebt Endgame Gear mit der XM2we eine äußerlich identische, aber technisch abgespeckte Variante zwischen, die dank moderner Komponenten zum günstigeren Preis aber nicht weniger interessant ist. Ganz im Gegenteil: Auch die kleine EGG-Funkmaus kann ganz oben mithalten.
Im Spätsommer 2019 überraschte der zum Händler Caseking gehörende Hersteller Endgame Gear mit einem überaus gelungenen Einstand: Die XM1 (Test) reihte sich beinahe nahtlos in das bestehende Gefüge aktueller Shooter-Maus-Empfehlungen ein. Wenige Monate später räumte eine zweite Auflage mit flexiblerem Kabel letzte Zweifel aus. Früh wurden Rufe nach einer kabellosen Adaption laut, standen im Genre funkender Leichtgewichte doch Ende 2019 lediglich zu hohen Kosten Logitechs G Pro Wireless (Test) und Razers Viper Ultimate (Test) zur Wahl. Doch Endgame Gear ließ bisher lediglich zwei weitere kabelgebundene XM1-Varianten folgen: Die abermals verbesserte und beleuchtete XM1 RGB (Test) und Ende 2020 schließlich die funktionalere XM1r mit neuerem Sensor.
Eine kabellose Maus wurde in Form der XM2w schließlich im April 2022 final vorgestellt. Als einer der ersten Gaming-Nager sollte die Funkmaus zur unverbindlichen Preisempfehlung von 110 Euro auf einen PixArt PAW-3395 setzen und auch anderweitig stellte Endgame Gear High-End-Technik in Aussicht. Nach mehreren Verschiebungen ist das Eingabegerät aber nicht nur nach über einem Jahr immer noch nicht fertig, sondern steht derzeit ganz ohne Starttermin da. Weil der Hersteller jedoch unbedingt eine kabellose Maus auf den Markt bringen möchte, soll nun die ab sofort zum Preis von rund 80 Euro lieferbare XM2we – das Suffix steht für „wireless essential“ – Abhilfe schaffen. ComputerBase hat das Modell im Test und prüft, inwiefern sich der längere Name bemerkbar macht und ob die Maus trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – eine Empfehlung darstellen kann.
Endgame Gear XM2we |
Logitech G Pro X Superlight |
Razer Viper V2 Pro |
|
---|---|---|---|
Ergonomie: | Symmetrisch (Rechtshändig) | ||
Sensor: | PixArt PAW-3370 Optisch Lift-Off-Distance: 1,0–2,0 mm |
Logitech Hero 25K Optisch Lift-Off-Distance: 1,0 mm |
PixArt PAW-3950 Optisch Lift-Off-Distance: 1,0–3,0 mm |
Auflösung: | 50–19.000 CPI 4 Stufen |
100–25.600 CPI 5 Stufen |
50–30.000 CPI 5 Stufen |
Geschwindigkeit: | 10,2 m/s | 19,0 m/s | |
Beschleunigung: | 490 m/s² | 392 m/s² | 686 m/s² |
USB-Abfragerate: | 1.000 Hz | ||
Primärtaster: | Kailh GO Optical, 80 mio. Klicks | Omron D2FC-F-7N, 20 mio. Klicks | Razer Optical, 90 mio. Klicks |
Anzahl Tasten: | 6 Oberseite: 3 Unterseite: 1 Linksseitig: 2 |
5 Oberseite: 3 Linksseitig: 2 |
6 Oberseite: 3 Unterseite: 1 Linksseitig: 2 |
Sondertasten: | Mausrad cpi-Umschalter |
Mausrad | Mausrad cpi-Umschalter |
Software: | vollständig programmierbar Makroaufnahme |
5 Profile vollständig programmierbar, Sekundärbelegung Makroaufnahme Interner Speicher: 5 Profile |
5 Profile vollständig programmierbar, Sekundärbelegung Makroaufnahme Interner Speicher: 1 Profil |
Beleuchtung: | – | ||
Gehäuse: | 122 × 66 × 38 mm Hartplastik, Beschichtung Gleitfüße: PTFE (rein) |
125 × 64 × 40 mm Hartplastik Gleitfüße: PTFE (rein) |
127 × 67 × 39 mm Hartplastik, Beschichtung Glanzelemente Gleitfüße: PTFE (rein) |
Gewicht: | 63 Gramm (o. Kabel) | 60 Gramm (o. Kabel) | 58 Gramm (o. Kabel) |
Anschluss: | USB-A auf USB-C-Kabel, 1,80 m, umwickelt Funk: 2,4 GHz proprietärer Akku Laden: Kabel |
USB-A auf Micro-USB-Kabel, 1,80 m Funk: 2,4 GHz proprietärer Akku, 70 Stdn. Laufzeit Laden: Kabel, Induktion (proprietär) |
USB-A auf USB-C-Kabel, 1,80 m, umwickelt Funk: 2,4 GHz proprietärer Akku, 80 Stdn. Laufzeit Laden: Kabel |
Preis: | ab 80 € | ab 92 € / ab 100 € | ab 102 € / ab 105 € |
Direkt vorweg: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 80 Euro liegt die XM2we nicht nur 30 Euro unterhalb der geplanten großen Schwester, sondern auch weit unter den Preisen, die konkurrierende Mäuse mit vergleichbarer Konzeption und Technik kosten.
Das bewährte XM1-Gehäuse wird leichter
Die Formgebung und die Beschaffenheit des Gehäuses werden unverändert von der XM2w übernommen – und damit letztlich ebenso von der gesamten XM1-Reihe: Auch bei der XM2we handelt es sich um eine für Rechtshänder ausgelegte symmetrische Gaming-Maus, die für den Fingertip- und insbesondere den Claw-Grip konzipiert wurde.
Mit eigenartiger Formgebung zum Claw-Grip-Spezialisten
In Vergleich zu anderen, ähnlich ausgelegten Modellen ist vor allem die tiefe und weit abfallende Front auffällig, während der höchste Punkt der XM2we hinter deren Mittelpunkt liegt. Die breiteste Stelle findet sich beim Übergang vom mittleren zum hinteren Drittel des am Boden leicht keilförmigen Nagers. Die konkaven Flanken werden darüber hinaus nach unten hin merklich schmaler. Aufgrund dieser eigenartigen Formgebung drückt sich die XM2we im Claw-Grip quasi automatisch gegen den eigenen Handballen und kann somit sehr sicher geführt werden. Der Vergleich zu Logitechs ebenso speziell geformter G303 Wireless (Test) liegt auf der Hand.
An dieser Stelle gibt es jedoch eine erste Einschränkung: Für große Hände eignet sich das Modell nur bedingt, wenn der Claw-Grip verwendet werden soll. Sind die eigenen Finger zu lang, ragen sie bei entspannter Haltung schnell über die Primär- und Seitentasten hinaus, was entweder zu einer leicht verkrampften Position oder aber zum Fingertip-Grip zwingt. Bei letzterem spielt die Größe der Hand respektive der Maus wie üblich keine große Rolle.
Positiv anzumerken ist wiederum, dass die matte und leicht raue Kunststoff-Oberfläche verhältnismäßig rutschfest ausfällt. Dank der UV-Beschichtung bleibt die Maus auch griffig, wenn Schweiß ins Spiel kommt – ein klarer Vorteil im Vergleich zu Razers Viper V2 Pro (Test), der an Logitechs G Pro X Superlight (Test) oder aber an die klassische Zowie-Haptik erinnert. Somit ist es problemlos möglich, die XM2we häufig hochzuheben und wieder abzusetzen, ohne dass sie in der Hand verrutscht – Low-Sense-Spieler mit Präferenz für niedrige Sensorauflösungen haben also kein Problem.
Mit Leichtigkeit zu guten Gleiteigenschaften
Beim Blick aufs Gewicht wird schnell klar: Die XM2we kann ganz oben – oder besser gesagt ganz unten – mitspielen. Mit einer Masse von rund 63 g ist die Maus nicht nur merklich leichter als sämtliche kabelgebundenen XM1-Varianten, sondern auch beinahe auf dem Niveau einer G Pro X Superlight, die gut 60 g auf die Waage bringt. Bei Fingertip-Grip-Handhabung spürbar leichter sind damit nur jüngste Topmodelle wie eine Viper V2 Pro mit 58 g oder eine Pulsar X2 Wireless. Der XM2we ist damit höchstens anzukreiden, einen leicht nach vorne verlagerten Schwerpunkt zu haben – aber das ist Kritik auf hohem Niveau und kann im Claw-Grip gar angenehm sein.
Nebst Gewicht ebenfalls relevant für die Gleiteigenschaften einer Maus sind die Gleitfüße und das Kabel. Zwei große, vergleichsweise dicke PTFE-Gleitelemente leisten gute Arbeit, wenngleich eine Viper V2 Pro auch in dieser Hinsicht überlegen bleibt: Ihre drei kleineren Füße sind an den Rändern noch stärker abgerundet und schränken Mausbewegungen noch weniger ein. Außerdem gleitet das Razer-Eingabegerät leiser. Endgame Gear hat wiederum beim Kabel die Nase vorne. Eine flexible Nylon-Ummantelung und ein nach oben angewinkelter USB-C-Anschluss auf der Seite der Maus – Zowie lässt grüßen – sorgen dafür, dass das Kabel Mausbewegungen nicht behindert und möglichst wenig über das Mauspad schleift.
Die Technik im Inneren grenzt zu Topmodellen ab
Während die XM2we äußerlich von der XM2w nicht zu unterscheiden ist, offenbart der Blick aufs Datenblatt beim Innenleben einige Unterschiede. Während das geplante Topmodell auf absolute High-End-Komponenten setzen soll, wählt Endgame Gear bei der XM2we zugunsten eines niedrigeren UVPs nicht die teuersten Bauteile, sondern greift eine Schublade tiefer.
Bestmögliche PAW-3370-Sensorik
Als Sensor kommt PixArts PAW-3370 zum Einsatz, der via 2,4-GHz-Funk mit 1.000 Hz angebunden wird. Eine Kombination, wie sie zuletzt diverse aktuelle Mäuse bieten, deren Hersteller E-Sport-Tauglichkeit proklamieren. Ein jüngstes Beispiel bietet Zowie mit der EC3-CW (Test), die sensorisch eine bestmögliche PAW-3370-Umsetzung zur Schau stellt. Und Endgame Gear knüpft daran an.
Nichtsdestoweniger handelt es sich keineswegs um einen High-End-Sensor: PixArt hat mit dem PAW-3395 oder dem PAW-3399 leistungsstärkere Exemplare im Angebot und das aktuelle Topmodell stellt der PAW-3950 dar, der aber vorerst exklusiv Razer vorbehalten ist. Endgame Gear müsste folglich zum PAW-3395 greifen, wenn die bestmögliche Sensorik das Ziel ist – und bei der XM2w soll es auch ebendieser Sensor werden. Die XM2we wiederum bleibt eine Stufe darunter.
PixArt PMW-3331 | PixArt PMW-3360 | PixArt PAW-3370 | PixArt PAW-3399 | PixArt PAW-3950 | Logitech Hero | |
---|---|---|---|---|---|---|
Sensorik | Optisch | |||||
Auflösung | 100–8.500 CPI | 200–12.000 CPI | 100–19.000 CPI | 100–20.000 CPI | 100–30.000 CPI | 100–25.600 CPI |
Geschwindigkeit | 7,6 m/s | 6,3 m/s | 10,2 m/s | 16,5 m/s | 19 m/s | 10,2 m/s |
Beschleunigung | 343 m/s² | 490 m/s² | 686 m/s² | > 392 m/s² | ||
Lift-off-Distance | ~ 2,8 mm | ~ 1,2 mm | ~ 1,5 mm | ~ 1 mm |
Die höheren Sensorauflösungen sind dabei irrelevant. Bereits die in der Theorie maximalen 19.000 CPI des PAW-3370 finden in der Praxis kaum eine sinnvolle Anwendung. Allerdings bieten PAW-3395, PAW-3399 und PAW-3950 abseits einer nur messbar höheren Präzision auch MotionSync, die XM2we muss darauf verzichten. Und während der PAW-3950 sogar auf gläsernen Oberflächen arbeiten kann, sollte es für den PAW-3370 ein klassisches Stoff-Mauspad sein.
Die Implementierung des PAW-3370 betreffend wiederum leistet sich Endgame Gear keine Schnitzer. Der Hersteller verbaut mit dem CompX CX52850 einen leistungsstarken Mikrocontroller und betreibt den Sensor stets im „corded mode“, gaukelt ihm also auch im kabellosen Betrieb eine Anbindung per Kabel vor, wodurch übliche Energiesparmechanismen umgangen werden. Im Ergebnis stehen eine stabile USB-Abfragerate von 1.000 Hz und eine niedrige Sensoriklatenz, die auf einem Niveau mit jener der G Pro X Superlight liegt und gar mit gängigen PAW-3395-Implementierungen konkurrieren kann. Damit gilt gleichsam: Die Verzögerung fällt niedriger aus als bei vielen kabelgebundenen Gaming-Mäusen. Nutzer müssen sich in dieser Hinsicht also keine Gedanken machen.
Auch Endgame Gear erlaubt eine Absenkung der Polling-Rate auf 500, 250 oder gar nur 125 Hz, was allerdings – wie üblich – ignoriert werden sollte: Derart niedrige Frequenzen bringen bei modernen CPUs, wie sie seit Jahren Standard sind, ausschließlich Nachteile mit sich und mindern die Leistungsfähigkeit der XM2we massiv. Tatsächlich erwiesen sich die genannten Frequenzen in Messungen als deutlich weniger stabil als der 1.000-Hz-Modus, sodass in diesem Fall sogar das vermeintliche Argument der potenziell besseren Stabilität niedrigerer USB-Abfrageraten entfällt. Kurzum: Nutzer sollten die ab Werk konfigurierte Polling-Rate von 1.000 Hz nur ändern, wenn zur Verwendung auf dem Desktop eine höhere Akkulaufzeit gewünscht ist – aber niemals für Spiele.
Optomechanische Tasten mit Vor- und Nachteilen
Bei den Schaltern setzt Endgame Gear für die linke und rechte Maustaste erstmals auf optomechanische Primärtaster (Kailh GO Optical), ebenso hochwertige Modelle für Mittelklick sowie Seitentaster (vorsortierte Kailh GM2.0) und einen TTC-Silber-Encoder (breit) für das Mausrad. Zwar fällt der Pretravel der primären Tastenabdeckungen gering aus und die haptische Rückmeldung hinterlässt einen direkten Eindruck, an das besonders knackige Gefühl der Kailh GM8.0 in der XM1r kommen die optomechanischen Schalter aber nicht heran – erneut Kritik auf hohem Niveau.
Fehlen darf an dieser Stelle nicht der Hinweis, dass linke und rechte Maustaste herstellertypisch vergleichsweise tief positioniert sind. Die XM2we ist vorne nicht einmal einen Zentimeter hoch. Einige Nutzer schwören darauf, andere empfinden es (zumindest zunächst) als unangenehm. Ebenso wie bei der speziellen Formgebung der Endgame-Gear-Mäuse gilt folglich: Wer die Möglichkeit hat, sollte das Eingabegerät vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen und kurz ausprobieren.
Im Gegensatz zu sämtlichen XM1-Modellen muss die XM2we auf das analoge Entprellen verzichten. Zwar droht aufgrund des Einsatzes optomechanischer Schalter dennoch nicht die Gefahr unerwünschter Doppelklicks, aber in Kombination mit dem CX52850 weist die Maus eine vergleichsweise hohe Klicklatenz von bis zu 4 ms auf und rangiert damit oberhalb sämtlicher bisheriger EGG-Modelle. Das ist zwar kein Beinbruch, denn die XM2we ist nichtsdestoweniger auch für ambitioniertes kompetitives Spielen geeignet. Aber an dieser Stelle findet sich eine Abgrenzung zu aktuellen Topmodellen, nachdem es bei der Sensorik im Grunde genommen kaum Abstriche zu machen gab.
Lob folgt hingegen für das Mausrad. Es ist überaus präzise gerastert, aber fällt dennoch nicht schwergängig oder gar träge aus und der Mausrad-Klick bietet einen gewissen Widerstand – hier liegt erneut der Vergleich zu Zowie auf der Hand. Außerdem bleibt das Rad selbst beim schnellen Drehen ausgesprochen leise. Toll! Genau so sollte ein Mausrad bei einer Shooter-Maus konzipiert sein.
Keine Überraschungen bei der Akkulaufzeit
Anerkennung gebührt Endgame Gear ebenso für die Leistung, einen 410 mAh starken Akku verbaut zu haben – und das bei einem Gewicht von lediglich 63 g und einem Chassis, das sowohl für die Oberschale als auch für den Boden ohne Löcher und Aussparungen daherkommt. Damit kommt die XM2we auf die im Segment üblichen rund 70 Stunden dauerhafte Nutzung im 1.000-Hz-Betrieb. Der Hersteller selbst spricht von „einer Woche Gameplay“. Geladen wird über das beigelegte, 180 cm lange USB-A-auf-USB-C-Kabel, an das dank eines passenden Adapters auch der kleine 2,4-GHz-Receiver angeschlossen werden kann, damit die Distanz zwischen Dongle und Maus möglichst klein ist. Diese Anbindung ist gegenüber einem Funkadapter an der Rückseite des PCs wie üblich vorzuziehen, weil USB-3.0-Steckplätze eine gängige Störquelle für 2,4-GHz-Funkverbindungen darstellen.
Diesmal gibt's schon zum Marktstart eine Software
Ein Punkt, dem beim Test eines Endgame-Gear-Eingabegerätes besondere Beachtung zukommen sollte, ist die zugehörige Software. Denn bei diesem Thema konnte sich der Hersteller in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckern: Erst Jahre später war das zum Marktstart der XM1r im Dezember 2020 in Aussicht gestellte Konfigurationsprogramm endlich über die Endgame-Gear-Website verfügbar – und noch immer handelt es sich um eine Betaversion.
Zwar war die Software bereits früh über den Discord-Server des Herstellers zu beziehen und grundsätzlich lässt sich die XM1r – genauso wie jede Maus – unter Windows mit zahlreichen Drittanbieter-Programmen konfigurieren, letztlich ist das Vorgehen Endgame Gears in dieser Hinsicht jedoch unverständlich. Kein Hersteller sollte von einem Käufer verlangen, sich unter Umständen erst einen Discord-Account erstellen und den EGG-Server finden zu müssen, nur um dort nach einem Maus-Konfigurationsprogramm suchen zu dürfen.
Aber immerhin: Die Software zur XM2we lässt sich bereits in der Version 1.0 über die Website des Herstellers herunterladen. Das Programm bietet die üblichen grundlegenden Einstellungen zur Sensorik sowie vier CPI-Profile und lässt eine freie Belegung aller sechs Tasten zu. Komplexere Konfigurationsmöglichkeiten wie beispielsweise eine für X- und Y-Achse separat konfigurierbare Sensorik oder eine Mehrfachbelegung sind allerdings nicht verfügbar. Hersteller wie Logitech, Razer oder Roccat bieten in dieser Hinsicht die ausgefeilteren – aber ebenso mitunter aufgeblähten – Konfigurationsprogramme.
Fazit
Die XM2we als Endgame Gears erste kabellose Maus stellt einen gelungenen Funk-Einstand dar und ist weitestgehend das Eingabegerät, das sich Freunde der XM1-Modelle als XM2w lange gewünscht haben. Dass es nun vorerst doch keine absolute High-End-Maus wurde, sondern der Hersteller mit dem Suffix „wireless essential“ auf dem Papier ein paar Downgrades bei der Technik kombiniert, tut dem keinen Abbruch: Die XM2we kann auch mit „nur“ einem PAW-3370 ganz oben mitspielen und kostet dabei „nur“ 80 Euro. Das ist auf den ersten Blick natürlich noch immer ein stolzer Preis, aber der Vergleich mit der vor einigen Wochen erschienenen und technisch ähnlichen Zowie EC3-CW (Test) zeigt: Andere Hersteller verkaufen vergleichbare Spezifikationen mitunter für den doppelten Preis.
Beim Blick auf die direkte Konkurrenz bleibt dieses Verhältnis bestehen. Logitechs G Pro X Superlight (Test) als nach wie vor populärste Shooter-Maus für kompetitive Spieler mit Fingertip-Grip-Präferenz ist derzeit ab rund 115 Euro erhältlich und die Viper V2 Pro (Test) schlägt mit rund 130 Euro zu Buche. Letzterer muss sich die XM2we beim Blick auf die Technik geschlagen geben – aber hat der gewöhnliche Spieler zuhause dadurch zwingend Nachteile? Nein, denn Endgame Gear liefert eine beinahe ebenbürtige und günstigere Alternative zu den bisherigen Topmodellen.
Letztlich ist die Debatte um das letzte Prozent Präzision in dieser Leistungsklasse wiederum eine Nebelkerze, bietet Endgame Gear mit der XM2we doch ein definitives Alleinstellungsmerkmal: Die ungewöhnliche Formgebung der Maus ist Stärke und Schwäche zugleich – mit ihr steht und fällt jegliche Empfehlung. Zwar eignet sich die XM2we bei nicht allzu großen Händen potenziell hervorragend für den Claw-Grip und ebenso für den Fingertip-Grip, die Maus setzt aber voraus, dass Nutzer nach einer ebensolchen speziellen, keilförmigen und unten schmalen Passform suchen. Die Viper und insbesondere die G Pro X Superlight gehen hier kein Risiko ein und liegen eigentlich jedem Spieler gut in der Hand. Insofern drängt sich der Vergleich zu Logitechs G303 Wireless (Test) auf, die mit ähnlicher Formgebung ebenso zur Metapher des zweischneidigen Schwertes einlädt.
Das Fazit muss also letztlich so ausfallen wie zuvor bereits bei den XM1-Modellen: Aus technischer Sicht ist die XM2we eine tolle Maus mit lobenswerter Verarbeitungsqualität, in der Praxis aber stark abhängig von den Präferenzen des Nutzers. Insofern sollte jeder Interessent mit Claw-Grip-Veranlagung auf der Suche nach einer neuen Maus mit E-Sport-Tauglichkeit zwar definitiv ein Auge auf die XM2we legen, jedoch ebenso am besten schon vor dem Kauf einmal die eigene Hand: Ausprobieren ist bei derart besonderen Formgebungen für besondere Nischen besonders wichtig.
- Präzise gerastertes und vergleichsweise leises Mausrad
- Hohe Verarbeitungsqualität und angenehme Haptik
- Sehr niedriges Gewicht
- Flexibel umwickeltes, nach oben angewinkeltes Kabel mit USB-C-Anschluss
- (keine)
ComputerBase wurde die Endgame Gear XM2we von Caseking leihweise für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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