Hidden Connectors: Asus treibt das Kabel-Versteckspiel auf die Spitze
Zur Computex 2023 zeigt Asus im Hauptquartier das Konzept der versteckten Anschlüsse (Hidden Connectors) mit Mainboards, Grafikkarten und mehr. Das Mainboard ist entgegen der ersten Version aus dem März nun eine Z790-Platine, die passende Grafikkarte ist spannend: Der Strom wird durchs Mainboard geschleift.
Neuer Steckplatz statt PCIe-Kabel für die Grafikkarte
Es ist genau dieses Features, was auf der B760-Platine noch nicht zu sehen war. Dort konnte zwar auch eine Grafikkarte verbaut werden, allerdings musste diese dann ganz normal mit Stromsteckern vom Netzteil versorgt werden. Für die Messe hat Asus das Konzept der Hidden Connectors, also der versteckten Anschlüsse, auch auf die Grafikkarte erweitert, was in einem ganz sauberen Blick in das Gehäuse mündet.
Der Trick bei der Grafikkarte ist nun, dass es keine Ware von der Stange ist. Die GeForce RTX 4070 ist mit einem zusätzlichen Anschluss versehen, die Hauptplatine hält das passende Gegenstück bereit. Genau dadurch wird der Strom bezogen, zuvor müssen auf der Rückseite des Boards die entsprechenden Stecker belegt werden. Das ist durchaus interessant, die komplett benötigte Leistung für die Grafikkarte wird nun wieder durch das Board bereitgestellt, exakt den Ansatz sollten externe Stromstecker eigentlich ja einmal umgehen. Das Board wird damit teurer, auf dem Papier werden sogar gewisse Spezifikationen gebeugt, die eigentlich für diese Intel-Mainboards bezüglich Stromversorgung vorgesehen sind.
Spezialanschluss für 600 Watt
Asus erklärte auf Nachfrage, dass der Strom-Slot für 600 Watt spezifiziert ist, also alle aktuellen Nvidia-Lösungen abdecken würde. Ob jedoch schnell auch weitere aufgelegt werden, wollte Asus noch nicht verraten, zu neu ist das Konzept noch.
Gigabyte hat bis dato nur die Kabel versteckt
Gigabyte war der erste Hersteller, der in der Vergangenheit eine Grafikkarte zu den „kabellosen“ Mainboards präsentiert hatte. Die GeForce RTX 3070 Stealth setzte zu diesem Zweck allerdings noch auf klassische PCIe-Strecker, die an der Rückseite und nicht wie sonst üblich an der vorderen Kante der Grafikkarte saßen. Damit war dieses Modell aber mit jedem Mainboard nutzbar.
Auch Asus' Mainboard kommt ohne Kabel
Asus' Mainboard sieht auf den ersten Blick erst einmal völlig normal aus, da heutzutage ohnehin vielfältige Abdeckungen auf den Platinen zu finden sind. Erst beim genaueren Blick wird klar, dass auf der Oberseite kaum Anschlüsse vorhanden sind. Sie alle sind auf der Rückseite zu finden, angefangen bei SATA und vielen Pin-Headern bis hin zu diversen Strom-Anschlüssen.
Globaler Start bis Ende 2023
Am Ende ist das Konzept eine interessante Darstellung, was möglich ist. Zur Vermarktung gab man sich aber noch etwas kleinlaut, vor allem für Europa wollte man lieber wenig sagen, wenngleich zum Ende des Jahres ein „globaler Start“ anvisiert wird. Einige Baustellen gibt es zweifelsohne noch, denn passende Gehäuse gibt es bisher ja auch nicht, außer das Asus-Demo-Case.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Asus unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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