Im Test vor 15 Jahren: Sapphires Radeon HD 3870 X2 Atomic mit Wasserkühlung
Mit der Sapphire Radeon HD 3870 X2 Atomic (Test) stand im Test vor 15 Jahren eine Grafikkarte, die nicht nur mit mitgeliefertem Wasserkühler, sondern auch mit Pumpe, Radiator und Reservoir kam. Damit war sie schneller, kühler und leiser als das Referenzdesign – mit 450 Euro aber auch deutlich zu teuer.
Alles inklusive
Bei der Radeon HD 3870 X2 Atomic handelte es sich nicht nur um eine Grafikkarte mit verbautem Wasserkühler, Sapphire lieferte alle benötigten Teile in Form einer All-in-One-Kühllösung mit. Die limitierte Grafikkarte sowie das Zubehör lieferte der Hersteller in einem Aluminiumkoffer aus. Vom Referenzdesign wich Sapphire dabei nur bei der Kühlung ab, die 28 cm lange Platine der Grafikkarte entsprach den Vorgaben AMDs.
Der mitgelieferte Radiator, der die Kühlung der beiden RV670-GPUs übernahm, besaß einen 120-mm-Lüfter und musste zwingend über der Grafikkarte montiert werden. Bei einer Montage unterhalb der GPUs erreichten diese im Test eine Temperatur von 115 °C. Aufgrund der gegenüber dem Referenzdesign stärkeren Kühlung, konnte Sapphire die Taktraten der GPUs von 825 auf 860 MHz und die des Speichers von 900 auf 931 MHz anheben.
Keine Chance gegenüber der GeForce 9800 GX2
Im Test in Kombination mit einem Intel Core 2 Extreme QX9770 schlug sich die Sapphire Radeon HD 3870 X2 Atomic wie erwartet besser als das Referenzdesign, sah gegenüber der GeForce 9800 GX2 aber kein Land. Der Vorsprung zum Referenzmodell betrug im Durchschnitt vernachlässigbare drei Prozent, während das Nvidia-Pendant weitere acht Prozent schneller arbeitete. Je nach Spiel konnte der Vorsprung allerdings bis zu 59 Prozent betragen – manchmal umgekehrt aber auch bis zu 33 Prozent für AMD.
Bei der Temperatur und Lautstärke schlug sich das Modell mit Wasserkühlung erwartungsgemäß besser als das Referenzmodell. Wer zusätzliche Leistung wollte, konnte mittels Übertaktung weitere vier Prozent Leistung gewinnen.
Fazit
Prinzipiell war die Sapphire Radeon HD 3870 X2 Atomic eine sehr gute Grafikkarte. Sie machte alles richtig, wo das Referenzdesign schwächelte. Der größte Nachteil der Atomic war der hohe Preis von 450 Euro und damit 200 Euro über dem Referenzdesign. Weder die bessere und leisere Kühlung, noch der marginale Leistungsvorteil rechtfertigten diesen Aufpreis. Tatsächlich war selbst die schnellere GeForce 9800 GX2 günstiger. Eine generelle Empfehlung für Spieler konnte ComputerBase daher vor 15 Jahren nicht vergeben.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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