Infineon Smart Power Fab: Spatenstich für die 5-Mrd-Euro-Chip-Fabrik in Dresden
Heute erfolgt der Spatenstich für „eine der größten Halbleiterfabriken Europas“. In Dresden errichtet Infineon die Smart Power Fab, in der künftig 300-mm-Wafer für Analog/Mixed-Signal-Halbleiter gefertigt werden. Mit einem Volumen von 5 Milliarden Euro handelt es sich um die größte Investition der Unternehmensgeschichte.
Im November 2022 hatte Infineon die Pläne für den Bau der neuen Chip-Fabrik erstmals öffentlich gemacht, mit der der wachsenden Nachfrage nach Analog-/Mixed-Signal- und Leistungshalbleitern begegnet werden soll. Für die „größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte“ setzte Infineon allerdings eine öffentliche Förderung voraus. Im Februar 2023 gab es dann grünes Licht vom Vorstand wie auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Einklang mit den Zielen des Europäischen Chips Act winken Fördergelder von der EU von bis zu einer Milliarde Euro.
Der Spatenstich am heutigen 2. Mai 2023 wird um 14 Uhr Live im Internet übertragen. Die Arbeiten am Rohbau starten aber wie geplant erst im Herbst. Sofern alles glatt läuft, soll die Anlage drei Jahre später im Herbst 2026 die ersten Halbleiter produzieren. Das neue Werk soll bis zu 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Auch das Thema Nachhaltigkeit und die Reduzierung der CO2-Emissionen sollen Berücksichtigung finden. Für bestehende Anlagen wie auch den Neubau „durch Änderungen bei der Klimatisierung der Reinräume, der Versorgung mit Druckluft sowie bei den Prozessen in den Bereichen Wasseraufbereitung und Beheizung deutliche Einsparungen“ ermöglicht werden.
Chips für nachhaltigere Systeme
Die im neuen Werk gefertigten Produkte sollen ihrerseits einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, indem sie etwa für Anwendungen zur Gewinnung erneuerbarer Energien oder die Elektromobilität genutzt werden.
Analog/Mixed-Signal-Halbleiter kommen in Systemen zur Stromversorgung zum Einsatz, etwa in energieeffizienten Ladegeräten, in kleinen Motorsteuerungen für das Auto, in Rechenzentren und in Anwendungen im Internet der Dinge. Das Zusammenspiel von Leistungshalbleitern und Analog/ Mixed-Signal-Bausteinen macht besonders energieeffiziente und intelligente Systemlösungen möglich.
Infineon
Der Fertigungsstandort Infineon Dresden wurde 1994, damals noch als Teil von Siemens, gegründet. Bereits jetzt werden dort rund 3.250 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit besitzt Infineon etwa 56.200 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern und zählt mit einem Jahresumsatz von 14,2 Milliarden Euro zumindest zu den Top 20 der weltweit größten Chiphersteller. Im Bereich der Fertigung von Halbleiterprodukten für den Automobilbereich war Infineon im Jahr 2020 nach Umsätzen sogar Marktführer.