Level 2+: BMW enthüllt den i5 mit neuem Autobahnassistenten
Auf den Teaser im April lässt BMW heute die vollständige Ankündigung des neuen 5ers respektive i5 folgen, der ab Oktober als Limousine und im nächsten Jahr auch als Touring mit rein elektrischen sowie hybriden und traditionellen Antrieben angeboten werden soll. Premiere feiert der Autobahnassistent nach Level 2+ bis 130 km/h.
Start im Oktober ab 57.550 Euro
BMW hat die Markteinführung des neuen 5ers für den 21. Oktober angesetzt, eine breite Palette von Motorisierungen soll gleich zum Start angeboten werden. Rein elektrisch ist das neue Modell als i5 eDrive40 (230 kW/313, 250 kW/340 PS im My Mode Sport) und i5 M60 xDrive (380 kW/517 PS, 442 kW/601 PS im My Mode Sport) geplant. Ein rein elektrisches Allradmodell unterhalb des i5 M60 xDrive soll 2024 nachgereicht werden. Plug-in-Hybride sind ab Frühjahr 2024 mit dem 530e (220 kW/299 PS) und 550e xDrive (360 kW/489 PS) vorgesehen. Bereits zum Start stehen für Europa mit dem 520i (153 kW/208 PS) auch ein Ottomotor sowie mit dem 520d und 520d xDrive (145 kW/197 PS) ein Dieselmotor zur Auswahl. Ab 2024 soll ein Reihensechszylinder-Dieselmotor angeboten werden. Nicht in Europa sind hingegen 530i, 530i xDrive und 540i xDrive verfügbar.
Preise liegen der Redaktion für den 520i, der bei 57.550 Euro startet, sowie den elektrischen i5 eDrive40 vor, der inklusive Mehrwertsteuer ab 70.200 Euro kostet. Zum Vergleich: Der bisherige 520i (G30) startet als Limousine bei 54.600 Euro.
Optisch lässt die Redaktion die im Artikel gezeigten Fotos sprechen. Im Vergleich zum Vorgängermodell sind die Außenabmessungen in allen Dimensionen gewachsen. Die Neuauflage wächst in der Länge um 97 Millimeter auf 5.060 Millimeter, in der Breite um 32 Millimeter auf 1.900 Millimeter und in der Höhe um 36 Millimeter auf 1.515 Millimeter. Der Radstand vergrößert sich um 20 Millimeter auf 2.995 Millimeter und trägt laut Hersteller zum verbesserten Sitzkomfort insbesondere im Fond bei. Das Leergewicht der Otto- und Dieselmotoren beträgt mindestens 1.725/1.800 kg (DIN/EU), elektrische Modelle beginnen bei 2.130/2.205 kg (DIN/EU).
Laut BMW soll sich der neue 5er eleganter als ein 3er, aber sportlicher als ein 7er aufstellen. Neben der großflächigen Elektrifizierung der Business-Limousine steht im Mittelpunkt der Premiere auch eine Reihe technologischer Fortschritte gegenüber bisherigen Modellen des Herstellers. Andere Systeme wiederum sind bereits aus anderen Baureihen von BMW bekannt und jetzt erstmals auch im 5er erhältlich.
Neuer Autobahnassistent nach Level 2+
Vollständig neu für den deutschen Markt ist der Autobahnassistent, mit dem BMW das Fahren nach Level 2+ auf Autobahnen einführt. Eine vergleichbare Lösung war bislang dem i7 auf dem US-Markt vorbehalten, mit dem i5 respektive 5er schafft es dieses erweiterte Level-2-System neben den USA und Kanada jetzt auch nach Deutschland.
Die nicht offiziell von BMW genutzte Bezeichnung „Level 2+“ entspricht genau genommen weiterhin Level 2, da die Fahraufgabe im Gegensatz zu Level 3 nicht vollständig an das Auto übergeben wird. Level 2+ (Test) ermöglicht dem Fahrer aber, dauerhaft und auch bei höheren Geschwindigkeit die Hände vom Lenkrad zu nehmen und somit neben Gas und Bremse auch die Lenkaufgabe vom Fahrzeuge übernehmen zu lassen. Das Verkehrsgeschehen muss im Gegensatz zu Level 3 weiterhin aufmerksam beobachtet werden, Sensorik im Cockpit stellt diese Voraussetzung sicher.
Die Fahraufgabe bleibt beim Fahrer
Im i5 kommt der Autobahnassistent inklusive aktivem Spurwechselassistent bei Auswahl des Driving Assistant Professional. Ist das System aktiv, lassen sich bei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h beziehungsweise 85 mph dauerhaft die Hände vom Lenkrad nehmen und komfortabel positionieren, Nebenbeschäftigen sind anders als bei Level 3 jedoch nicht erlaubt. Eine Aufmerksamkeitskamera überwacht dafür kontinuierlich den Fahrer, der uneingeschränkt für die Fahraufgabe verantwortlich ist und stets in der Lage sein muss, die Lenkung wieder vollständig zu übernehmen. Eine Übernahmefrist von 10 Sekunden wie bei Level 3 gibt es nicht.
Spurwechsel mit Blick in den Außenspiegel bestätigen
Erstmals als Teil desselben Pakets angeboten wird auch der aktive Spurwechselassistent mit aktivem Spurwechselvorgang durch Blick-Bestätigung. Fährt das Auto mit aktivem Driving Assistant Professional, kann das jeweilige Fahrmanöver zum einen mit entsprechenden Lenkbewegungen und einer Anpassung der Fahrgeschwindigkeit automatisiert durchgeführt werden, um das Fahrzeug bei einem Spurwechsel entsprechend einzufädeln. Zum anderen kann der Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h die für den Spurwechsel notwendigen Lenkbewegungen über eine Blick-Bestätigung in den Außenspiegel automatisiert durchführen lassen, sofern die Verkehrslage es zulässt. Eine Bestätigung des Spurwechselvorgangs mit dem Blinker ist hiermit nicht mehr notwendig, kann dennoch weiterhin genutzt werden.
Level 2 bis 210 km/h
Bei Geschwindigkeiten oberhalb von 130 km/h ist der Autobahnassistent mit freihändigem Fahren nicht mehr aktiv, es steht aber weiterhin die bekannte Abstandsregelung mit Stop-&-Go-Funktion sowie Lenk- und Spurführungsassistent sowohl bei Autobahnfahrten bis 210 km/h als auch auf Landstraßen und im Stadtverkehr zur Verfügung. Mit dem automatischen Speed Limit Assist, der Ampelerkennung, der Streckenverlaufsregelung und der aktiven Navigationsführung können im 5er sowohl die Geschwindigkeit als auch die Spurführungsassistenz an die jeweilige Verkehrssituation, den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen, Tempolimits, Überholverbote, Ampelsignale sowie an die Routenführung angepasst werden.
Serienmäßig mit Driving Assistant
Zur Serienausstattung des Fahrzeugs zählt der reguläre Driving Assistant mit erweiterter Frontkollisions- und Spurverlassenswarnung. Zum Funktionsumfang der Frontkollisionswarnung gehört nun auch die Erfassung des Gegenverkehrs beim Linksabbiegen sowie von Fußgängern oder Radfahrern beim Rechtsabbiegen. Die jüngste Ausführung der Spurverlassenswarnung mit aktiver Fahrbahnrückführung reagiert jetzt auch auf Gegenverkehr, der eine potenzielle Kollisionsgefahr darstellt. Die Spurwechselwarnung wurde um eine aktive Fahrbahnrückführung, die Querverkehrswarnung hinten um eine Bremsfunktion ergänzt. Weitere Bestandteile sind die Heckkollisionswarnung, die Ausstiegswarnung, die Ausweichhilfe und die Kreuzungswarnung mit Bremsfunktion. Serienmäßig steht die Geschwindigkeitsregelung mit einer Bremsfunktion und dem manuellen Speed Limit Assist zur Verfügung.
Driving Assistant Plus als nachträgliches Upgrade
Zwischen dem serienmäßigen Driving Assistant und der maximalen Ausbaustufe Driving Assistant Professional positioniert BMW den Driving Assistant Plus, der als Sonderausstattung ab Werk oder nachträglich im Rahmen der BMW-ConnectedDrive-Upgrades angeboten wird. Das bedeutet: Die benötigte Hardware ist stets an Bord und kann ab Werk mit der Bestellung oder erst im Nachgang aktiviert werden. So haben Kunden die Möglichkeit, zusätzliche Funktionen zu testen und anschließend für einen definierten Zeitraum oder dauerhaft über den BMW ConnectedDrive Shop zu buchen. Der Driving Assistant Plus beinhaltet eine bei Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h anstelle von bis zu 210 km/h nutzbare Basis-Ausführung des Lenk- und Spurführungsassistenten und der Abstandsregelung mit Stop-&-Go-Funktion.
Parken auch mit dem Smartphone
Beim Parken unterstützt serienmäßig der Parking Assistant inklusive Rückfahrassistent, der die Anfahrüberwachung und den Anhängerassistenten sowie eine Rückfahrkamera umfasst, die Panorama-View-Bilder vom Umfeld hinter dem Fahrzeug erstellt. Auch beim Auswählen und Nutzen von Stellflächen, die parallel oder quer zur Fahrbahn angeordnet sind, kann das System zum Einsatz kommen. Beim Ein- und Ausparken kann das Assistenzsystem neben den Lenkaufgaben die Beschleunigungs- und Bremsmanöver sowie beim Rangieren die notwendigen Gangwechsel übernehmen. Der Rückfahrassistent ist für das automatisierte Zurücksetzen in engen und unübersichtlichen Umgebungen wie Parkhäusern oder Einfahrten gedacht und kann dort im Rückwärtsgang auf einer Strecke von bis zu 50 Metern die zuletzt vorwärts und mit einer Geschwindigkeit von maximal 36 km/h gefahrenen Strecke ausführen.
Mit dem optionalen Parking Assistant Plus kommen zusätzlich die Funktionen Parkansicht, Panorama View vorne und 3D View hinzu. Zusätzlich kann sich der Fahrer ein dreidimensionales Live-Bild des Fahrzeugs und dessen Umgebung auf das Smartphone (nur für Apple ab iOS 16.2) übertragen lassen. Auf Wunsch wird das Smartphone beim Parking Assistant Professional zudem zur Fernsteuerung des Autos. Der im Paket enthaltene Manövrierassistent, den sich ComputerBase beim iX ansehen konnte, kann mithilfe von GPS und anhand der durch Lenkbewegungen definierten Trajektorien-Daten komplexere Parkmanöver abspeichern und anschließend automatisiert absolvieren. Insgesamt können bis zu zehn Parkmanöver an unterschiedlichen Standorten mit einer Gesamtlänge von bis zu 600 Metern aufgezeichnet werden. Je Manöver ist eine Streckenlänge von 200 Metern möglich.
Bei der erneuten Ankunft am jeweiligen Startpunkt übernimmt der Manövrierassistent nach Bestätigung durch den Fahrer die komplette Fahraufgabe einschließlich Beschleunigen, Bremsen, Lenken und Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang. In engen und verwinkelten Parkgaragen geschieht dies auch mit mehrfachen Fahrtrichtungswechseln, Gangwechsel- und Lenkvorgängen. Diese Steuerung kann beim i5 nicht nur im Cockpit, sondern auch von außen mit einem iPhone erfolgen, ein spontaner Moduswechsel von außerhalb des Fahrzeugs zum iPhone und umgekehrt wird dabei ebenso unterstützt.
Infotainmentsystem mit BMW OS 8.5
Abseits der Assistenzsysteme schlägt der neue 5er auch beim Infotainmentsystem und bei der Konnektivität ein neues Kapitel auf. Das „BMW Curved Display“ setzt sich in der Limousine aus einem 12,3 Zoll großen „Information Display“ hinter dem Lenkrad und einem 14,9 Zoll großen „Control Display“ im Zentrum des Fahrzeugs zusammen. Wie zuletzt auch im 7er setzt der 5er auf eine multimodale Bedienung, die nach wie vor den iDrive-Controller auf der Mittelkonsole umfasst. Darüber hinaus lässt sich das System per Touch und Sprache über den Intelligent Personal Assistant (IPA) bedienen.
Auf der neuesten Headunit-Generation läuft das BMW Operating System 8.5, das das Unternehmen zur CES im Januar parallel zum BMW Operating System 9 vorgestellt hatte. Beide Varianten nutzen die neue Benutzeroberfläche, die sich bei der Menüstruktur an der Bedienung von Consumer-Endgeräten wie Smartphones und Tablets orientiert. Beide Betriebssysteme setzen direkt oberhalb der Hardware zudem weiterhin auf Linux. Diesen Shared Service Layer (Node0) hatte BMW mit der Headunit des aktuellen 7er eingeführt. Darauf folgen Bausteine für Bereiche wie Assistenzsysteme, das Interface des digitalen Kombiinstruments, Remote Software Upgrades und eben auch das Infotainmentsystem. In letzterem Punkt nutzt BMW OS 8.5 ebenso Linux, nur das BMW OS 9 jedoch Android (ohne Google-Dienste) und ermöglicht somit die Installation von Android-Apps, die bei OS 8.5 nicht gegeben ist. Rein optisch und von der Bedienung her herrscht zwischen den beiden Systemen aber Parität.
QuickSelect für reduzierte Menüstruktur
Primäres Unterscheidungsmerkmal zum bislang angebotenen BMW OS 8 ist „QuickSelect“. Der neue Einstiegsbildschirm des BMW OS 8.5 zeigt dauerhaft die Kartenansicht des Navigationssystems oder andere individuell konfigurierbare Darstellungen auf der Startseite an. Auf der gleichen Ebene stehen auf der Fahrerseite des „Control Displays“ vertikal angeordnete Widgets zur Verfügung, die eine Schnellauswahl („QuickSelect“) von Funktionen erlauben. Durch vertikales Wischen kann zwischen den Widgets gewechselt werden, horizontales Wischen in den Widgets zeigt die unterschiedlichen Inhalte der jeweiligen Kachel an.
Mit der flachen Menüstruktur will BMW das Aktivieren gewünschter Funktionen vereinfachen und Einstellungen bequemer zugänglich machen. Nach dem Zugriff lässt sich über das Home-Symbol am unteren Rand des Displays zum Einstiegsbildschirm zurückkehren. Dort finden sich auch die Symbole für den Direkteinstieg in das Klimamenü, das All-Apps-Menü, die Navigation sowie Media, Telefonie und Apple CarPlay und Android Auto, sofern die Projektion vom Smartphone aktiviert ist, was drahtlos erfolgen kann. Serienmäßig sind zudem zwei USB-C-Anschlüsse zur Datenübertragung und zum Aufladen in der ersten und zwei weitere USB-C-Ports zum Aufladen in der zweiten Sitzreihe verbaut. Optional steht in den Rückenlehnen von Fahrer- und Beifahrersitz jeweils eine weitere USB-C-Buchse zur Verfügung.
In-Car-Gaming mit der AirConsole-App
Mit dem neuen 5er bietet BMW erstmals das letztes Jahr vorgestellte In-Car-Gaming an. Der Autohersteller kooperiert dafür mit dem Schweizer Unternehmen N-Dream und nutzt dessen Plattform AirConsole, die Games über den Browser zur Verfügung stellt, die über das Smartphone gesteuert werden. Nach dem Start der AirConsole-App im Fahrzeug kann die Verbindung zwischen dem Smartphone und dem Fahrzeug über das Scannen eines QR-Codes hergestellt werden. Anschließend können die Spieler sofort mit dem Spielen starten. Die zur Markteinführung verfügbare Games-Auswahl umfasst Renn-, Sport-, Quiz- und Musikquiz-Spiele ebenso wie Simulations-, Strategie-, Jump-and-Run- sowie Puzzle-Games. Zu den rund 20 Titeln, die vom Start weg gespielt werden können, gehören unter anderem „Go Kart Go“, „Golazo“, „Music Guess“ und „Overcooked“. Das Portfolio der verfügbaren Spiele soll laut BMW kontinuierlich erweitert werden. Auch für den aktuellen 7er ist die Integration der AirConsole-App per Update vorgesehen.
YouTube und Bundesliga im Auto
Beim App-Angebot legt BMW auch ohne Android-Apps mit einer App aus dem Hause Google nach und bietet erstmals YouTube im Auto an, das sich im Stand von Fahrer und Beifahrer auf dem zentralen „Control Display“ nutzen lässt. Im Rahmen einer Pilotanwendung zieht auch eine In-Car-App für die Bundesliga in das Fahrzeug ein, die ausgewählte On-Demand- und Live-Inhalte der aktuellen Fußball-Bundesliga-Saison enthält und zunächst bis zum 31. März 2024 verfügbar ist. Das Entertainment-Paket soll künftig in Zusammenarbeit mit Xperi um die Videostreaming-Plattform TiVo erweitert werden, wo Kunden Zugang zu länderspezifischen Kanälen mit Nachrichten, Filmen und Mediatheken erhalten sollen. Dieses Videostreaming-Portal soll bis Ende 2023 für Kunden des neuen 5ers und für weitere Modelle, die mit dem neuesten Infotainmentsystem ausgestattet sind, als Over-the-Air-Update bereitgestellt werden.
5G über vier Antennen
Für das In-Car-Gaming, Streaming, Remote Software Upgrades und weitere Online-Dienste setzt der 5er auf eine 5G-Anbindung, die laut Hersteller ein optimiertes Antennensystem mit serienmäßig zwei Antennen nutzt. Optional sollen gegen Aufpreis bis zu vier 5G-Antennen eine gehobene Qualität der Sprach- und Datenübertragung gewährleisten. Für die Konnektivität lässt sich neben der Fahrzeug-SIM auch die serienmäßige „Personal eSIM“ nutzen, sodass DSDS (Dual-SIM, Dual-Active) zur Verfügung steht. Die „Personal eSIM“ kann der Kunde über den eigenen Mobilfunkvertrag nutzen, sodass das Auto zu einem weiteren Endgerät wie Smartphone oder Smartwatch wird. Die eSIM wird dabei nicht an das Fahrzeug gekoppelt, sondern an die BMW ID des Nutzers, sodass sie übertragbar auf andere Fahrzeuge ist, wenn sich dort mit der BMW ID angemeldet wird. Mit der Personal eSIM wird auch ein WLAN-Hotspot für bis zu zehn Geräte gleichzeitig im Fahrzeug zur Verfügung gestellt.
Digitaler Autoschlüssel mit UWB
Kein grundsätzliches neues Feature ist die Nutzung des Smartphones als Schlüssel mit Ultra-Breitband-Anbindung (UWB), die erstmals im BMW iX (Test) angeboten wurde. Beim Digital Key Plus lassen sich Android- und iOS-Smartphones mit entsprechender Konnektivität als digitale Autoschlüssel nutzen, die im Gegensatz zur ersten Generation Digital Key (Test), die nur mit Bluetooth und NFC arbeitete, bereits ab sechs Metern Entfernung zum Fahrzeug Kontakt mit diesem aufnehmen, um ein „Welcome Szenario“ zu starten oder Features wie die Fernsteuerung von Parkmanövern per App anzubieten.
Die Begrüßungs-Inszenierung beginnt ab einer Distanz von drei Metern und umfasst ein orchestriertes Lichtspiel der Außen- und Innenleuchten, das optional auch den „BMW Iconic Glow“ der BMW-Niere umfasst. Eine optionale Konturbeleuchtung, die mit dem Tagfahrlicht aktiv ist, hatte zuletzt auch Mercedes-Benz für die neue E-Klasse vorgestellt. Dabei wird auch der Lichtteppich aktiviert. Ab einer Distanz von etwa 1,5 Metern werden bei BMW die Türen automatisch entriegelt und Lichtsignale in den Außenspiegeln und auf der optionalen, vom 7er übernommenen „BMW Interaction Bar“ des Cockpits sowie ein „Welcome Sound“ aktiviert. Beim Einstieg zeigt das „Curved Display“ eine choreografierte Startanimation mit einer persönlichen Begrüßung. Der digitale Autoschlüssel lässt sich mit bis zu fünf weiteren Nutzern auch mit Einschränkungen etwa bei Geschwindigkeit oder Lautstärke des Soundsystems teilen.
Augmented View mit Live-Videostream
Wer sich im neuen 5er für das Live Cockpit Professional entscheidet, enthält zusätzlich ein Head-up-Display, das in die Windschutzscheibe projiziert wird. Auf eine Projektion von Augmented-Reality-Elementen, die über die echte Welt gelegt werden, verzichtet BMW jedoch und bringt dieses Feature lediglich für das Information Display und das Control Display. Auch bei Mercedes-Benz hatte es dieses Feature zuletzt nicht von der S-Klasse (Test) in die E-Klasse geschafft. BMW bringt „Augmented View“ stattdessen als Live-Videostream aus der Sicht des Fahrers und ergänzt die Ansicht um situative Zusatzinformationen wie animierte Richtungspfeile für unübersichtliche Kreuzungssituationen, um die laut Routenplanung korrekte Abzweigung anzusteuern.
Parkgebühren im Auto bezahlen
Auch bei der Parkplatzsuche kann Augmented View mit der Einblendung von den jeweils gültigen Parkregelungen der Parkzone hilfreiche Informationen liefern. Über die BMW ID hat der Fahrer die Möglichkeit, Parkgebühren direkt im Fahrzeug zu bezahlen. Die neue Funktion Park-Zahlungen kann zunächst in Deutschland und Österreich und im Laufe des Jahres 2023 auch in weiteren europäischen Ländern genutzt werden. Bei Ankunft in einer Parkzone erkennt das Fahrzeug automatisch, ob der Service verfügbar ist und blendet die Bezahlfunktion ein, wenn die Parkzone von einem der angebundenen Anbieter erfasst ist.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von BMW unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.