MicroLED: Apple will sich mit eigener Fertigung von Samsung lösen
Mit dem Einsatz von OLED-Displays hat sich Apple zuletzt zunehmend von Samsung abhängig gemacht. Die eigene MicroLED-Produktion soll daran jedoch schon bald etwas ändern. Ab 2025 will der Konzern die Apple Watch mit hauseigenen Displays ausstatten. Das iPhone folgt danach.
Apple will sich mit eigener MicroLED-Produktion von Samsung lösen
Dass Apple imstande ist, seinen eigenen Zulieferern mit selbst entwickelten Hardware-Komponenten für seine eigenen Produkte Paroli zu bieten, hat der Hersteller mit Apple Silicon in den letzten Jahren bereits eindrucksvoll demonstriert. Im nächsten Schritt will der Konzern nun auch seine durch den Einsatz der OLED-Technologie gewachsene Abhängigkeit von Samsung lösen, indem er in die Massenproduktion von MicroLED-Displays einsteigt.
Wie Nikkei Asia berichtet, investiert Apple bereits seit rund zehn Jahren in die eigene MicroLED-Produktion. Einem namentlich nicht genannten Insider zufolge soll das Unternehmen in dieser Zeit „mindestens 1 Milliarde Dollar für die Forschung und Entwicklung sowie für Muster von MicroLED-Technologien ausgegeben“ haben. Damit wolle sich der Hersteller „mehr Kontrolle über die Display-Technologien der nächsten Generation für seine zukünftigen Produkte sichern.“
Insbesondere die sogenannten „Massentransfers“, bei denen Zehntausende von MicroLED-Chips auf Substrate aufgetragen werden, wolle Apple in Zukunft demnach zum Großteil in seiner eigenen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in der nordtaiwanesischen Stadt Taoyuan durchführen lassen. Um mehr Kontrolle über den Herstellungsprozess zu behalten, habe der Konzern sogar einige der Produktionsanlagen selbst entwickelt. Darüber hinaus arbeite der Tech-Gigant aber auch weiterhin mit Zulieferern wie ams-Osram, LG Display und TSMC zusammen, um an MicroLED-Komponenten, Substrate und 12-Zoll-Wafer zu gelangen.
Erst die Apple Watch – später auch das iPhone
Das erste Produkt, in dem der Hersteller seine eigens produzierten Displays zum Einsatz bringen will, ist die Apple Watch. Bis 2025 will Apple die Technologie fünf involvierten Personen zufolge „fertig“ haben. Jedoch seien bis zur Massenproduktion noch einige Herausforderungen zu meistern. Nachdem die ersten Gehversuche auf der Smartwatch gelungen sind, soll die eigene MicroLED-Technologie schließlich auch im iPhone ihre Premiere feiern.
Schon im März 2018 berichteten mehrere Medien von Apples Plänen, nach dem SoC auch eigene Displays entwickeln zu wollen. Die neuartige MicroLED-Technik, auf die der Konzern seinen Fokus gerichtet hat, verspricht gegenüber organischen Leuchtdioden (OLED) einige Vorteile. Diese spiegeln sich beispielsweise in einer besseren Energieeffizienz, einer längeren Haltbarkeit sowie in höheren Helligkeitswerten wider. Ähnlich wie bei der gängigen OLED-Technologie lassen sich auf Basis von MicroLEDs auch gebogene und flexible Displays produzieren.