Micron-Rausschmiss: Samsung und SK Hynix übernehmen Speichergeschäft in China

Update Volker Rißka
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Micron-Rausschmiss: Samsung und SK Hynix übernehmen Speichergeschäft in China

Es ist das eingetreten, was die USA vermeiden wollte: Das US-Unternehmen Micron Technology fliegt in China raus und südkoreanische Firmen übernehmen das Geschäft. Wird China das Spiel weiterführen, könnten noch ganz andere Branchenriesen in der IT-Welt deutlich mehr unter die Räder geraten als Micron.

China schmeißt US-IT-Unternehmen raus

Chinas Cyberspace Administration (CAC) hatte am Sonntag festgestellt, dass Micron bestimmte Auflagen nicht erfülle und so ein Sicherheitsrisiko darstelle. Handfeste Details zu der Bewertung wurden nicht genannt. Die Einordnung durch die Behörde verhindert nun, dass größere chinesische Firmen weiterhin Microns Chips verbauen dürften. Unterm Strich ist das als eine klare Antwort auf die Maßnahmen, die die US-Regierung in den letzten Jahren gegen China vollzieht.

Der Schritt war erwartet worden. Genau deshalb soll die US-Regierung bereits vor einigen Wochen in Südkorea angefragt haben, ob sich die beiden Branchenriesen Samsung und SK Hynix nicht zurückhalten, also nicht direkt den Ausfall von Micron kompensieren könnten. Dem Vorhaben erteilte Südkorea am Montag diplomatisch eine Abfuhr: Man werde sich nicht in die Angelegenheiten einmischen, es obliege an Samsung und SK Hynix, zu entscheiden an wen welche Produkt geliefert werden. Es wurde erwartet, dass sich beide Unternehmen öffentlich zu der Thematik äußern, bisher gibt es jedoch nichts, berichtet die Financial Times.

Erst einmal geringe Auswirkungen

Die Auswirkungen für Micron bleiben trotz der großen medialen Aufmerksamkeit erst einmal gering. Der Speichermarkt steckt in einer tiefen Krise, die Umsätze sind aktuell gering. China und Hongkong machen laut Microns CFO 16 Prozent des Umsatzes von Micron aus, da aber nicht alle Bereiche gleich betroffen sind, sollen die Auswirkungen nur im einstelligen Bereich liegen. Dem Unternehmen liegt es nun erst einmal daran zu klären, was denn an wen weiter geliefert werden kann respektive was Kunden noch nutzen dürfen, ohne gegen die Auflagen zu verstoßen. Die Situation sei aktuell extrem fließend und schnelllebig, erklärte Micron.

Wer ist der nächste?

Wesentlicher als die Frage nach den Auswirkungen bei Micron ist die Frage: Wer ist der nächste? Ganz vorn sitzen laut Analysten Qualcomm und Broadcom und für die könnten die Auswirkungen deutlicher ausfallen, heißt es beispielsweise aus Taiwan. Noch ist es aber zu früh, derartige Spekulationen als zutreffend zu betrachten.

Update

Laut Medienberichten plant die US-Regierung, die Sanktionen nicht so einfach hinzunehmen. Man glaubt aber auch, dass sie nicht von Erfolg gekrönt sein wird, wenngleich asiatische Medien berichten, dass Inspur und Lenovo bereits keine Micron-Produkte mehr verbauen. Der Handelsstreit dürfte hier also nur in die nächste Runde gehen.

target a single U.S. company without any basis in fact, and we see it as plain and simple economic coercion and we won't tolerate it, nor do we think it will be successful.

U.S. Commerce Secretary Gina Raimondo
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