Nikon Z8: Technik des Flaggschiffs im kompakten Gehäuse
Mit der Z8 lässt Nikon eine kleinere Profikamera folgen, die in weiten Teilen auf der Technik des Flaggschiffmodells Nikon Z9 basiert. Neben den 8K-RAW-Videoaufnahmen ist so auch die schnelle Serienbildgeschwindigkeit von bis 120 Bildern die Sekunde mit an Bord.
Im Herzen Zwillinge
Auf der Technikseite teilen sich sowohl die Z8 als auch die Z9 den selben Sensor, der mit einer Auflösung von 45,7 Megapixeln und einer Lichtempfindlichkeit von 64 bis 25.600 (erweiterbar auf 32 bis 102.400) daherkommt. Auch der Bildprozessor vom Typ Expeed 7 und die hybride Autofokuseinheit mit insgesamt 493-Messpunkten werden vom Boliden übernommen.
Hinsichtlich der Serienbildgeschwindigkeit sind bei voller Auflösung maximal 20 RAW- oder JPEG-Aufnahmen möglich. Die auf die Fahnen geschriebenen 120 Bilder pro Sekunde schafft die Z8, wie auch die Z9 nur bei reduzierter Auflösung von 11 Megapixel. Weitere Gemeinsamkeiten finden sich beim Sucher und beim Display. Der OLED-Sucher löst mit 3,69 Mio. Pixeln auf, arbeitet mit einer Wiederholungsrate von 120 Hz und bietet eine Helligkeit von 3.000 cd/m². Bereits im Vorfeld zur Z9 mehrfach von der Nikon-Community gewünscht, erhält auch die Z8 das neig- und schwenkbare Display – ein Punkt, der bei der Konkurrenz bereits länger vertreten war. Der Bildschirm misst 3,2 Zoll und löst mit 2,1 Mio. Bildpunkten auf.
Unterschiede im Detail
Die Unterschiede der Z8 zur Z9 fallen zwar gering aus, können je nach Anwendungsfall essenziell sein. Allen voran das Offensichtliche: die Größe. Die Nikon Z8 kommt ohne integrierten Hochformatgriff daher und baut mit 144 × 118 × 83 mm wesentlich kleiner als die Z9, die 149,5 × 149 × 90,5 mm groß ist. Im Vergleich zu den kleineren Ablegern Z7 II und Z6 II, die 134 × 101 × 70 mm messen, wächst die Z8 jedoch. Beim Gewicht bringt die Z8 910 g auf die Waage, während die Z9 ohne Objektiv 1,34 kg wiegt. Apropos Gehäuse – das aus den letzten Profimodellen um Nikon D5, D6, D850 und Z9 bekannte beleuchtete Schulter-Display sowie die Beleuchtung der rückwärtigen Tasten wird auch bei der neuen Nikon Z8 geboten.
-
Nikon Z8 (Bild: Nikon)
Technisch hat Nikon nur an wenigen Parametern die Stellschrauben angesetzt. Der interne Stabilisator gleicht anstelle von bis zu 6 Blendenstufen bei der Z9, bei der Z8 lediglich bis zu 5,5 Blendenstufen aus. Während die Z9 8K-Videoaufnahmen bis zu 125 Minuten aufzeichnen kann, ist bei der Z8 nach maximal 90 Minuten Schluss. Grund hierfür könnte die Wärmeentwicklung sein, die die Z9 über ihren größeren Magnesium-Body besser ableiten kann. Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei den Schnittstellen. Der Z8 fehlt neben dem eingebauten GPS-Modul auch der bekannte Ethernet-Anschluss. Stattdessen werden zwei USB-C-Buchsen verbaut. Den Rotstift setzt Nikon auch bei den Speicherkartenschächten an, hier bietet die Z8 jeweils einen zu XQD und CFexpress kompatiblen Slot sowie einen SD-Kartenslot. Die Nikon Z9 kommt hier mit CFexpress-Schächten daher. Beim Akku setzt die Z8 auf Akkus vom Typ EN-EL 15c, die auch bei den kleineren Schwestermodellen Verwendung finden. Die Nikon Z9 setzt hingegen auf den größeren EN-EL 18d und bietet sogar die Möglichkeit Akkus der bisherigen EN-EL-18-Serie (ab Nikon D4) zu nutzen.
Gleiche Technik nur günstiger
Trotz nahezu identischer Technik siedelt Nikon die neue Z8 preislich deutlich unterhalb des Flaggschiffmodells Z9 an. Als Preisempfehlung werden rund 4.600 Euro ausgerufen und somit rund 1.400 Euro weniger als bei der Z9. Das Vorgehen erinnert schnell an das Kameragespann Nikon D700 und Nikon D3, die 2007 und 2008 im Kern identisch waren und sich größtenteils nur beim Gehäuse und dem Preis unterschieden.
Im Bundle mit dem jüngst vorgestellten NIKKOR Z 24–120 mm 1:4 S werden für die Z8 knapp 5.550 Euro verlangt. Der optionale Hochformatgriff (Nikon MB-N12), mit dem die Größe und Haptik der Z8 an den Body einer Z9 angelehnt wird und der zugleich zwei Akkus aufnehmen kann, wird mit rund 400 Euro bepreist. Ab Ende Mai soll die Nikon Z8 den Handel erreichen. Vorbestellungen sind ab heute möglich.