Nvidia GeForce RTX 4060 Ti im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
3/4Lautstärke & Kühlung
Die GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition basiert auf demselben Kühlerdesign wie die GeForce RTX 4070, entsprechend verhält sich das Kühlsystem auch sehr ähnlich. Mit beim Spielen 1.590 Umdrehungen in der Minute drehen die Lüfter rund 130 Umdrehungen langsamer als bei dem größeren Modell, was sich in einer genau 3 dB geringeren Lautstärke bemerkbar macht.
Mit 33,5 dB bleibt die GeForce RTX 4060 Ti damit leise beim Spielen, hat aber nach wie vor mit dem „klassischen“ Problem des Founders-Edition-Kühlers zu kämpfen: Der hintere Lüfter erzeugt im Betrieb durchweg unangenehme Resonanzen, die deutlich störender als die eigentliche Lautstärke sind. Das Einsteiger-Modell von Nvidia hat dabei den Vorteil, dass die Drehzahlen niedrig sind, entsprechend sind auch die Resonanzen gering – zu hören aber durchaus noch. Trotzdem lässt sich der Kühler auf dem Modell immer noch als leise bezeichnen.
Damit ist die GeForce RTX 4060 Ti genau gleich laut wie die GeForce RTX 3060 Ti, beide Grafikkarten kommen auf 33,5 dB. Bei der GeForce RTX 4070 werden 36,5 dB ermittelt, bei der konkurrierenden Radeon RX 6700 XT sind es 36 dB.
Bezüglich der elektronischen Störgeräusche gibt es bei der neuen Nvidia-Grafikkarte gute Nachrichten. Beim Spielen zirpt die GeForce RTX 4060 Ti FE ein wenig, jedoch bleibt dies so leise, dass das Geräusch aus einem geschlossenen Gehäuse nicht mehr auffällt. Doch wie immer gilt: Dieses Verhalten muss sich nicht auf die Serie, erst recht nicht auf Custom-Designs übertragen lassen.
Temperaturen unter Last
Bei der GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition ist Eiszeit angesagt. Die Edge-Temperatur der Grafikkarte beträgt beim Spielen gerade mal 64 °C, die Hotspot-Temperatur liegt bei 75 °C.
Das sind 3 respektive 6 °C weniger als bei der GeForce RTX 4070, die ebenso sehr kühl bleibt. Selbst an warmen Sommertagen inklusive Overclocking wird es entsprechend keinerlei Probleme mit den Temperaturen geben.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Auf dem Windows-Desktop verhält sich das Testexemplar der Nvidia GeForce RTX 4060 Ti eigenartig. Ganz gleich ob der Ultra-HD-Desktop mit 60 oder mit 144 Hz angesteuert wird, die Grafikkarte wechselt immer zwischen zwei verschiedenen Power-States hin und her. Je nachdem in welchem sich die GPU befindet, benötigt die GeForce RTX 4060 Ti 8 oder 24 Watt – im Durchschnitt werden dann 16 Watt daraus, mit 144 Hz sind es 17 Watt in Ultra HD. So hat sich bis jetzt keine andere GeForce-RTX-4000-Grafikkarte verhalten, eventuell handelt es sich um einen Bug.
Mit 16 Watt ist der Energiehunger höher als bei der GeForce RTX 4070, die in 4K60 noch auf 11 Watt gekommen ist. Bei 144 Hz gleicht sich dies dann aus, da die GeForce RTX 4070 auch dann in einen höheren Power-State gewechselt ist – aber ohne die Schwankungen, die die GeForce RTX 4060 Ti zeigt. Apropos Schwankungen: Sie bleiben auch bei der Videowiedergabe und im Dual-Monitor-Betrieb bestehen. Damit zeigt sich die konkurrierende Radeon RX 6700 XT bei 60 Hz mit 8 Watt genügsamer, bei 144 Hz benötigt sie mit 34 Watt aber deutlich mehr.
Trotz der Probleme schneidet die GeForce RTX 4060 Ti bei der Videowiedergabe und im Dual-Monitor-Betrieb sehr gut ab und belegt meist sogar die Spitzenposition. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnten die Ergebnisse in Zukunft aber noch besser ausfallen, wenn der Fehler behoben wurde.
Leistungsaufnahme in Games
Beim Spielen benötigt die GeForce RTX 4060 Ti bei maximaler Last mit 163 Watt ziemlich genau das, was Nvidia der Grafikkarte erlaubt hat (160 Watt). Das sind 44 Watt weniger als bei der GeForce RTX 3060 Ti, womit sich das neue Ada-Lovelace-Modell – absolut betrachtet – den Spitzenplatz im Testfeld sichert. So zieht die GeForce RTX 4070 noch 200 Watt und die langsamere Radeon RX 6700 XT 220 Watt.
In niedrigeren Auflösungen kann sich die GeForce RTX 4060 Ti dann etwas weniger elektrische Leistung genehmigen, auch wenn das Einsparpotenzial deutlich kleiner als bei den anderen RTX-4000-Modellen ist. Wird in Metro Exodus die WQHD- statt UHD-Auflösung ausgewählt, kommt die Grafikkarte auf 158 Watt, in Full HD sind es noch 151 Watt und damit 12 Watt weniger als in 3.840 × 2.160.
Mit einem FPS-Limiter kann Ada Lovelace wie keine andere Architektur Energie einsparen. Das gilt bei der RTX 4060 Ti noch nicht in Ultra HD, denn dort wird die maximale Geschwindigkeit in dem Testszenario benötigt. In WQHD fällt die Leistungsaufnahme dann aber von 158 auf 133 Watt zurück, in Full HD sind es noch 110 statt 151 Watt. Die Einsparungen gegenüber „Vollgas“ fallen kleiner aus als bei den größeren Ada-GPUs, das verwundert aber auch nicht. Gegenüber den anderen Modellen im Test überzeugt auch diese Ada-GPU mit ihrer „Teillasteffizienz“.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Die GeForce RTX 4060 Ti ist eine sehr energieeffiziente Grafikkarte, auch wenn sie nicht ganz an die Ergebnisse der großen Modelle herankommt, sondern sich „nur“ leicht über dem Niveau der GeForce RTX 4070 bewegt – was aber nach wie vor zu den besten Ergebnissen überhaupt gehört. Ja, die GeForce RTX 4080 liefert in Full HD 12 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 4060 Ti, dennoch ist das neue Modell 46 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3060 Ti und gar 74 Prozent effizienter als die Radeon RX 6700 XT.
Mit einem FPS-Limiter fällt die Effizienz gegenüber den größeren RTX-4000-Modellen dann massiv ab, da die GeForce RTX 4060 Ti aufgrund ihrer geringeren Rechenleistung deutlich weniger elektrische Leistung einsparen kann. In Full HD arbeitet die Nvidia-Grafikkarte immer noch 57 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3060 Ti, die GeForce RTX 4070 ist aber eben satte 156 Prozent effizienter: Größere GPUs sind eben in der Regel bei gleicher Leistung durch niedrigere Taktraten effizienter zu betreiben.
Übertakten: OC von GPU und Speicher
Die AD106-GPU der GeForce RTX 4060 Ti lässt sich recht ordentlich übertakten, die 3.000-MHz-Marke wird aber nicht geknackt. Zusätzliche 253 MHz sind stabil möglich, in Spielen arbeitet die Grafikkarte mit etwa 2.925 MHz. Erstaunlich ist dabei die Leistungsaufnahme, denn sie steigt um noch nicht mal 10 Watt an, sodass das maximale Power-Limit von 175 Watt nach wie vor nicht erreicht wird. Der 8 GB große GDDR6-Speicher lässt dann ein für Nvidia-Grafikkarten gewohnt großes Plus zu: Um satte 1.256 MHz lässt er sich übertakten, was 10.256 MHz entspricht.
In Spielen legt die GeForce RTX 4060 Ti durch das manuelle Übertakten etwa 5 Prozent an Performance zu. Da sich an der Leistungsaufnahme kaum etwas ändert, bleiben auch die Lautstärke und die Temperaturentwicklung stabil. Hier gibt es gegenüber den Standardwerten kaum einen Unterschied.