PCIe-5.0-SSD: Corsair verzichtet bei der MP700 auf den Mini-Lüfter-Kühler
Der Hersteller Corsair bringt seine erste SSD mit PCIe 5.0 nicht mehr in der Variante mit Kühler und Lüfter auf den Markt. Nach Feedback von Testern wird die Version eingestellt. Stattdessen wird die MP700 ab sofort in begrenzter Stückzahl ohne Kühler verkauft.
Corsair MP700 wird nun ohne Kühler verkauft
Auf die neue Variante der Corsair MP700 ohne den mit Lüfter bestückten Kühler macht der Hersteller selbst auf Twitter aufmerksam. Dort heißt es: „Seien Sie ein Early Adopter der nächsten Generation der M.2-Technologie mit blitzschnellen Geschwindigkeiten“. Mit dem Hinweis auf eine „begrenzte Verfügbarkeit“ führt ein Link direkt in den Corsair-Shop. Dort kann die MP700 mit 1 TB Speicherplatz für rund 195 Euro bestellt werden. Das Modell mit 2 TB kostet knapp 320 Euro. Laut Corsair soll die SSD binnen eines Werktages versendet werden.
Im Vorfeld hatte Corsair die MP700 stets mit dem Referenz-Kühler vom Controller-Lieferanten Phison gezeigt. Die entsprechenden Produktseiten zur Ausführung mit Kühler sind inzwischen aber nicht mehr erreichbar. Beim Versandhändler Amazon findet sich noch immer die Angebotsseite zur MP700 mit Kühler, doch steht dort kein Preis mehr und stattdessen der Hinweis „derzeit nicht verfügbar“.
Jetzt ist es raus: MP700 mit Lüfter eingestellt
ComputerBase hatte im Rahmen von Testarbeiten unter NDA bereits von Corsair eine Stellungnahme zu der Thematik erhalten, die jetzt geteilt werden darf. In ihr heißt es, dass die Kühllösung die Tester nicht überzeugen konnte und sie deshalb nicht erscheint. Auch ComputerBase hatte unter NDA noch ein Testmuster mit Lüfter erhalten.
Nach unseren eigenen Tests und den ersten Rückmeldungen von Rezensenten haben wir festgestellt, dass die Lüfter- und Kühlkörperbaugruppe, die der ersten Serie von Rezensenten für den MP700 beiliegt, die Erwartungen nicht erfüllt, und wir haben die schwierige Entscheidung getroffen, die Einführung dieser Lösung auszusetzen.
Wir gehen davon aus, dass wir in 4-6 Wochen eine überarbeitete Version der MP700 auf den Markt bringen werden, die den Kühlkörper und den Lüfter nicht enthält und stattdessen mit einem klaren Benutzerhinweis ausgeliefert wird, dass dieses Laufwerk nur in Verbindung mit einer vom Motherboard bereitgestellten SSD-Kühllösung oder einer leistungsfähigen SSD-Kühllösung wie dem HydroX XM2-Wasserblock verwendet werden sollte. Wir sind der Meinung, dass diese Lösung analog zu High-End-CPUs, die ohne einen mitgelieferten Kühler angeboten werden, es dem Kunden ermöglicht, die beste Kühllösung für seine Bedürfnisse zu wählen.
Corsair gegenüber Testern der MP700 im April
Stattdessen wird die MP700 mit E26-Controller und bis zu 10 GB/s nun also als „nacktes“ M.2-Modul ohne Kühler verkauft. Auf den Herstellerseiten wird allerdings deutlich darauf hingewiesen, dass eine zusätzliche Kühlung der SSD erforderlich ist. Dies könne eine vom Mainboard bereitgestellte Kühllösung oder ein eigenständiger SSD-Kühler eines Drittanbieters sein. Corsair hat selbst mit der Hydro X Series XM2 einen Wasserkühler für SSDs im Programm.
Warum Corsair nicht einfach auf einen herkömmlichen Kühlkörper ohne Lüfter umgeschwenkt ist, wie es ihn bei diversen Modellen der MP600-Familie gibt, bleibt unergründet. Der Test der Crucial T700 hat gezeigt, dass ein herkömmlicher Aluminium-Radiator ohne Lüfter genügt, um die Temperatur des Phison E26 im Zaum zu halten. Die Crucial T700 arbeitet mit bis zu 12,4 GB/s sogar noch etwas schneller und dürfte entsprechend mehr Leistung aufnehmen und Wärme generieren.