I/O 2023

Pixel Fold: Googles dünnes faltbares Smartphone für 1.899 Euro

Nicolas La Rocco
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Pixel Fold: Googles dünnes faltbares Smartphone für 1.899 Euro
Bild: Google

Google steigt mit dem Pixel Fold in den Markt der faltbaren Smartphones ein. Angesichts von Leaks und einem eigenen Teaser war die Ankündigung selbst keine Überraschung mehr, erst jetzt dürfen aber alle Details zum Pixel Fold genannt werden, das das dünnste faltbare Smartphone hätte werden sollen. Der Preis: 1.899 Euro.

Huawei kommt Google einen Tag zuvor

Als Google das Pixel Fold vor ein paar Wochen das erste Mal der Redaktion gezeigt hatte, wurde es noch als dünnstes faltbares Smartphone beworben. Nicht auf dem (internationalen) Schirm hatte Google dabei das Huawei Mate X3, das zu diesem Zeitpunkt noch nur für den chinesischen Markt vorgestellt war. Nachdem das Huawei-Smartphone seit gestern aber auch in Deutschland angeboten wird, kann sich das Pixel Fold nur noch das dünnste faltbare Smartphone mit Google-Diensten und 5G nennen. In einem vorab zur Verfügung gestellten Datenblatt hieß es, das Pixel Fold sei das dünnste Gerät „unter den faltbaren Smartphones, die in denselben Regionen wie Pixel Fold vermarktet werden.“ Genau das stimmt seit gestern mit dem Mate X3 eben nicht mehr.

Mit Pixel Watch für Vorbesteller

Das Pixel Fold kommt in Deutschland zum Preis von 1.899 Euro mit 256 GB Speicher in den Farben „Obsidian“ und „Porcelain“ auf den Markt, mit 512 GB kostet es 2.019 Euro. Das Pixel Fold kann ab sofort vorbestellt werden, die Auslieferung soll ab dem 28. Juni erfolgen. Käufer des Smartphones im Google Store bis zum 2. Juli 2023 erhalten eine Pixel Watch (Test) gratis.

Das Pixel Fold ist ein kleiner Falter

Konkret liefert Google mit dem Pixel Fold ein geschlossen 79,5 × 139,7 × 12,1 mm (B × H × T) großes Smartphone ab, das damit deutlich kürzer als die letzten noch halbwegs kompakten regulären Smartphones ausfällt. Zum Vergleich: Ein Galaxy S23 ist 146,3 mm, ein iPhone 14 Pro 147,5 mm hoch. Das iPhone 13 mini bringt es auf nur 131,5 mm, das letzte iPhone SE auf 138,4 mm und somit einen noch am ehesten zum Pixel Fold vergleichbaren Wert. Das Galaxy Z Fold 4 (Test) als derzeit meistverkauftes faltbares Smartphone mit geöffneter Tablet-Bauweise baut mit 155,1 mm deutlich höher. Das Pixel Fold geht vom Format her somit eher in Richtung eines hierzulande nicht verfügbaren Oppo Find N2 mit 132,2 × 72,6 × 14,6 mm.

IPX8 trotz Faltmechanik

Das 283 g schwere Chassis fertigt Google aus Aluminium und deckt es mit einem Glaselement auf der Rückseite ab. Das Scharnier besteht hingegen aus poliertem Edelstahl. Die Konstruktion kommt mit IPX8-Schutz, ist somit gegen das Untertauchen in Wasser, aber nicht gegen das Eindringen von Staub geschützt. Stereo-Lautsprecher und ein seitlicher Fingerabdrucksensor sind ebenso in das Gehäuse integriert, alternativ kann Face Unlock über die Kamera im äußeren Display genutzt werden.

5,8 Zoll außen mit hoher Helligkeit

Für den äußeren OLED-Bildschirm resultiert das von Google gewählte Gehäuseformat in einem Seitenverhältnis von 17,4:9 bei 2.092 × 1.080 Pixeln auf 5,8 Zoll. Das „Smooth Display“ unterstützt dabei bis zu 120 Hz, soll im Vollbild bis zu 1.200 cd/m² und in der Spitze bis zu 1.550 cd/m² hell werden. Der Bildschirm kommt mit Always-on-, At-a-Glance- und Now-Playing-Funktion und wird durch Gorilla Glass Victus geschützt. Oben im Bildschirm bringt Google eine der insgesamt fünf Kameras unter, die 9,5 MP für Selfies zur Verfügung stellt.

Triple-Kamera ähnlich wie beim Pixel 7 Pro

Das Kamera-Großaufgebot befindet sich hingegen auf der Rückseite, wo mit deren Einfassung optisch eine klare Zugehörigkeit zur restlichen Pixel-Familie geschaffen wird. Google will laut eigener Aussage im faltbaren Segment keine Abstriche mit den Kameras gegenüber normalen Geräten wie dem Pixel 7 Pro (Test) machen, jedoch kommen im Pixel Fold nicht exakt die gleichen Sensoren zum Einsatz. Die primäre Kamera kommt auf 48 MP auf 1/2" mit 0,8 μm Kantenlänge pro Pixel. Das Pixel 7 Pro erreicht auf deutlich größeren 1/1,31" hingegen 1,2 µm oder 50 Prozent mehr. Über das Quad-Pixel-Binning kann mit 1,6 μm beim Pixel Fold geworben werden, die Bildausgabe erfolgt entsprechend in 12 MP. Die Hauptkamera arbeitet mit Blende f/1.7, optischer Bildstabilisierung (OIS) und Laser-Autofokus und deckt ein Field of View von 82 Grad ab.

Ultraweitwinkel und Tele auch im Pixel Fold

Breiter fasst die Ultraweitwinkelkamera die Szene ein, die 121,1 Grad abdeckt und dafür 10,8 MP auf einem 1/3" großen Sensor mit 1,22 µm großen Pixeln zur Verfügung stellt. Eine Korrektur der mit f/2.2 arbeitenden Linse soll Verzerrungen im Randbereich der Aufnahmen verhindern. Ist hingegen eine 5-fache Vergrößerung gefragt, steht dafür ein Teleobjektiv mit f/3.05 zur Verfügung. Hinter der Optik trifft das Licht auf einen 1/3,1" großer Sensor mit 10,8 MP und erneut 1,22 µm Pixelgröße. Die dritte rückseitige Kamera bietet als weiteres Exemplar neben der primären Linse einen OIS und kann optional mittels „Super Res Zoom“ auf eine bis zu 20-facher Vergrößerung gehen.

Größere Ränder für Kamera außerhalb des Displays

Die fünfte und letzte Kamera versteckt sich auf der Innenseite des Smartphones, dort jedoch außerhalb des Bildschirms, sodass Google diesen Part anders als etwa Samsung oder Huawei gelöst hat. Platz dafür hat das Unternehmen reichlich, denn das Pixel Fold kommt auf der Innenseite zumindest oben und unten mit vergleichsweise dicken Bildschirmrändern daher. Das ist potenziell ein Punkt, den die an anderer Stelle dünne Bauweise des Smartphones mit sich bringt, da Komponenten neu im Chassis positioniert werden mussten. Die Selfie-Kamera bietet 8 MP mit 1,12 µm bei f/2.0.

7,6 Zoll großer OLED-Bildschirm im 6:5-Format

Innerhalb der genannten Ränder stellt das OLED-Display auf 7,6 Zoll (diagonal) 2.208 × 1.840 Pixel im 6:5-Format und somit mit einem beinahe quadratischen Seitenverhältnis dar. Auch der große Bildschirm ist ein „Smooth Display“, beherrscht somit bis zu 120 Hz und kann ebenso HDR-Inhalte wiedergeben. Dafür ist das Panel mit bis zu 1.000 cd/m² in der Fläche und bis zu 1.450 cd/m² in der Spitze ausgelegt. Der Bildschirm dürfte aus einer Kooperation mit Samsung Display entstanden sein, weil auch Google das OLED-Panel mit dem bislang exklusiv bei Samsung genutzten „Ultra Thin Glass“ (UTG) von Schott schützt.

Das von Google entwickelte Scharnier lässt sich annähernd frei in verschiedenen Positionen arretieren, um verschiedene Aufstellwinkel etwa für den Auf-dem-Tisch-Modus zu erhalten. Anwender können das Pixel Fold angewinkelt auf den Tisch stellen und sich YouTube-Videos, Filme und Serien per Sprachbefehl ansehen. Aufgeklappt gibt es neue Features wie den Dolmetschermodus der Live-Übersetzung, um gleichzeitig das innere und das äußere Display zu nutzen, um persönliche Unterhaltungen in verschiedenen Sprachen zu erleichtern, indem beiden Gesprächsteilnehmern auf den Displays jeweils der von Google übersetzte Teil angezeigt wird. Diese Dual-Screen-Features will Google aber erst ab Herbst 2023 nachreichen. Indem das vordere Display als Sucher genutzt wird, lässt sich die primäre Kamera für Selfies nutzen. Auf dem großen inneren Display lässt sich zudem ein Split-Screen-Modus aktivieren und Bilder, Videos, Links und Texte können von einer App in die andere gezogen werden.

Tensor G2 und 5 Jahre Updates

Leistung für den Multitasking-Betrieb liefert wie bei allen aktuellen Pixel-Smartphones Googles eigener Tensor G2 mit integrierter mobiler Tensor Processing Unit für KI-Aufgaben. Den Chip koppelt der Hersteller an 12 GB LPDDR5 und 256 UFS 3.1. Ein 512-GB-Modell soll in Deutschland ebenso angeboten werden. Für den 4.821 mAh großen Akku gibt Google mehr als 24 Stunden Laufzeit oder bis zu 72 Stunden mit Extreme Battery Saver an. Das Laden kann per USB-C 3.2 Gen 2 mit 30 Watt über ein separat angebotenes Netzteil oder drahtlos über den Qi-Standard erfolgen. Drahtlos werden auch bis zu 5G, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, NFC, UWB sowie alle bekannten Standortdienste geboten. Das Smartphone unterstützt Dual-SIM über eine Nano-SIM-Karte und eine eSIM.

Auf dem Pixel Fold läuft Android 13, das mindestens für fünf Jahr nach Marktstart mit monatlichen Sicherheits-Updates versorgt werden soll. Für neue Android-Hauptversionen gibt Google eine Zusage von mindestens drei Jahren ab Marktstart.

Technische Daten des Google Pixel Fold

Google Pixel Fold
Software Android 13
Display innen 7,6 Zoll, 2.208 × 1.840, OLED, 120 Hz, 1.000 nits (HDR), 1.450 nits (Peak), Ultra Thin Glass
außen 5,8 Zoll, 2.092 × 1.080, OLED, 120 Hz, 1.200 nits (HDR), 1.550 nits (Peak), Gorilla Glass Victus
Bedienung Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
SoC Google Tensor G2
GPU Arm Mali-G710 MP7
RAM 12 GB LPDDR5
Speicher 256 GB/512 GB UFS 3.1
Kameras hinten Weitwinkel 48 MP, 1/2", 0,8 μm, f/1.7, Quad-PD-AF, OIS, 82˚ FOV, 4K60 HDR
Ultraweitwinkel 10,8 MP, 1/3", 1,25 μm, f/2.2, 121,1˚ FOV
Tele 10,8 MP, 1/3,1", 1,22 μm, f/3.05, Dual-PD-AF, OIS, 21,9˚ FOV
vorne 9,5 MP, 1,22 μm, f/2.2, 84˚ FOV, 4K60
innen 8 MP, 1,12 μm, f/2.0, 84˚ FOV, 1080p30
Mobilfunk GPRS/EDGE, HSPA+, LTE Advanced Pro, 5G NSA/SA
WLAN/BT Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2
Ortung A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC
Weitere Standards USB-C 3.2 Gen 2, NFC, UWB
SIM 1 × Nano-SIM + 1 × eSIM
Akku 4.821 mAh (fest verbaut), 30 W (USB-PD 3.0), kabelloses Laden (Qi)
Größe (H × B × T) zugeklappt 139,7 × 79,5 × 12,1 mm
aufgeklappt 139,7 × 158,7 × 5,8 mm
Schutzart IPX8
Gewicht 283 g
Preis 1.899 Euro (256 GB), 2.019 Euro (512 GB)

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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