Quartalszahlen: AMDs Embedded-Sparte egalisiert Ryzen-Einbruch
Ein paar Tage nach Intel hat AMD seine ersten Quartalszahlen des Jahres 2023 präsentiert. Diese fallen nicht ansatzweise so katastrophal wie beim Erzrivalen aus. Der Umsatz blieb insgesamt dank starkem Embedded-Geschäft nahezu stabil. Das Client-Geschäft mit Ryzen-CPUs brach aber ein. Unterm Strich bleibt ein leichtes Minus.
Kaum Umsatzrückgang und geringer Verlust
Satte 36 Prozent Umsatzeinbußen und 2,8 Milliarden US-Dollar Verlust hatte Intel in der vergangenen Woche vermeldet. In diese Hiobsbotschaft der schwächelnden Chip-Branche stimmt AMD aber nicht mit ein. Mit 5,353 Milliarden US-Dollar lag der Umsatz nur 9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis und übertraf sogar die Erwartungen im Vorfeld. Durch höhere Ausgaben und eine geringere Marge reichte es aber nicht mehr für einen Gewinn. Statt noch 786 Millionen US-Dollar Plus vor einem Jahr, stehen für das erste Quartal des Jahres 139 Millionen US-Dollar Minus in den Büchern.
AMD-Chefin Dr. Lisa Su wertet das Ergebnis dennoch positiv angesichts der schwierigen Wirtschaftslage. Man habe im ersten Quartal „sehr gut abgeschnitten“ und in einem „Umfeld mit gemischter Nachfrage“ bessere Umsätze und Gewinne erzielt, als erwartet, so Su.
Embedded egalisiert Client-Einbruch
Die massiven Investitionen in den Embedded-Sektor mit der Übernahme von Xilinx zahlen sich einmal mehr aus, denn dieser Bereich sorgte mit 1,562 Milliarden US-Dollar Umsatz für fast 30 Prozent der Einnahmen von AMD und erwirtschaftete einen operativen Gewinn von 798 Millionen USD. Im Gegenzug brach aber (wie auch bei Intel) das Client-Geschäft mit Ryzen-Prozessoren massiv ein: Von vormals 2,124 Milliarden USD Umsatz blieb mit 739 Millionen USD nur noch etwas mehr als ein Drittel übrig. Die Sparte meldet dementsprechend Verlust in Höhe von 172 Millionen USD.
Vergleichsweise stabil zeigten sich die Bereiche Data Center (Epyc) und Gaming (Spielkonsolen und Radeon). Die Data-Center-Sparte landete mit 1,295 Milliarden USD fast punktgenau beim Umsatz des Vorjahres, brachte aber deutlich weniger Gewinn hervor. Der Gaming-Sektor war mit 1,757 Milliarden USD der stärkste Geschäftsbereich nach Umsatz und lief nur marginal schwächer als im 1. Quartal 2022.
Der Ausblick auf Q2 2023
Für das laufende zweite Quartal 2023 rechnet AMD mit einem ähnlichen Umsatz im Bereich von 5,3 Milliarden USD, was aber fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr wäre. Umsatzwachstum wird nur für die Bereiche Data Center und Embedded erwartet.
Durch Intels starken Umsatzrückgang nach zwei Jahren Covid-19-Pandemie-Höhenflug und den bis dato ausbleibenden Einbruch bei AMD liegen beide Unternehmen beim Umsatz derzeit so dicht beieinander wie die letzten 20 Jahre nicht.