RX 5600 XT 12 GB Mod: Auch bei einer Radeon lässt sich der Speicher verdoppeln
Ein Modder stattet nach der GeForce RTX 3070 auch die Radeon RX 5600 XT mit der doppelten Menge an Grafikspeicher aus, was in diesem Fall in 12 GB VRAM resultiert. Ein praktikables Upgrade für Spieler ist die Modifikation diesmal aber noch weniger.
Die RX 5600 XT erschien vor vier Jahren mit 6 GB
Mit der Radeon RX 5600 XT (Test) platzierte AMD im Januar 2020 eine Grafikkarte auf Augenhöhe zur GeForce RTX 2060 (Test). Und es wurde eine Punktlandung: Die beiden Karten kosteten vergleichbar viel, nahmen sich bei der Leistung nichts und boten beide 6 GB GDDR6-Grafikspeicher an einem 192-Bit-Interface. Und da liegt der Hund, wieder einmal, begraben: Auch in Full HD, spätestens aber in WQHD, kann dieser Speicherausbau schon seit längerem schnell knapp werden. Nvidia schob daher im Dezember 2021 eine 12-GB-Variante der RTX 2060 nach, von AMD wiederum gab es eine solche nie – wieso auch, zu diesem Zeitpunkt waren die Radeon RX 6600 (Test) und RX 6600 XT (Test) bereits auf dem Markt.
Mit doppeltem VRAM zu doppelten FPS in 10K
Das brasilianische Modding-Team um Paulo Gomes, das zuletzt bereits für die auf 16 GB aufgerüstete GeForce RTX 3070 verantwortlich zeichnete, hielt das allerdings nicht von einer Machbarkeitsstudie ab. In Handarbeit haben sie die sechs 1 GB großen GDDR6-Speicherchips einer PowerColor RX 5600 XT Red Dragon (Test) abgenommen und durch je 2 GB große GDDR6-Chips ersetzt, die allerdings mit 16 Gbps statt 14 Gbps arbeiten und daher zunächst untertaktet wurden. Außerdem war es nötig, das BIOS der Grafikkarte manuell anzupassen. Ein YouTube-Video in portugiesischer Sprache dokumentiert den Prozess.
Nach einigen initialen Fehlschlägen ist die auf 12 GB Speicher aufgerüstete RX 5600 XT lauffähig und kann mit den gewöhnlichen Adrenalin-Treibern in Spielen genutzt werden. Der aufgebohrte Speicherausbau wird dabei bei Bedarf genutzt, was im Superposition-Benchmark mit praxisferner Auflösung von 10.240 × 4.320 Pixeln zu einer Verdopplung der durchschnittlichen Bildrate führt – und zwar von knapp 1,5 FPS auf rund 3 FPS. Nach positiven Ergebnissen mit der RTX 3070 16 GB zeigt dieses Beispiel nun: Einfach nur mehr Grafikspeicher kann eine letztlich zu langsame Grafikkarte nicht immer retten.