Samsung Display: Neues OLED-Panel liest Fingerabdruck auf ganzer Fläche
Samsung hat im Rahmen der Display Week in Los Angeles zwei neue Typen von OLED-Panels vorgestellt. Eines lässt sich durch Ausrollen um den Faktor fünf vergrößern. Das andere liefert auf der gesamten Fläche Sensoren für Biometrie- und Gesundheitsdaten.
Samsung präsentiert rollbares OLED-Panel
Bei Samsungs „Rollable Flex“ handelt es sich um ein neues flexibles Display, das sich in seiner Länge von 49 auf 254,4 Millimeter und somit etwa auf die fünffache Größe ausrollen lässt. Gegenüber faltbaren Bildschirmen, die durch Ausklappen üblicherweise nur um das Zwei- bis Dreifache vergrößert werden, verspricht der Rollmechanismus also gewisse Vorteile hinsichtlich des Verstauens zusätzlicher Bildfläche. Angaben zu Breite und Auflösung machte Samsung Display für dieses Panel jedoch bisher nicht, sodass sich noch keine zuverlässigen Aussagen zur Gesamtgröße oder Pixeldichte treffen lassen.
Grundsätzlich neu ist die Idee aufrollbarer Displays nicht. LG hatte schon vor rund neun Jahren eine Technologie für rollbare und transparente OLED-Panels vorgestellt. Damals hatte der Hersteller jedoch eher Fernseher im Fokus. Und zum MWC im vergangenen Februar hatte auch Lenovo ein Smartphone und ein Notebook mit entsprechender Funktionalität im Gepäck.
Biometrie- und Gesundheits-Sensoren auf der ganzen Bildfläche
Nicht minder beeindruckend ist Samsungs neues „Sensor OLED Display“. Denn neben der von OLED-Displays gewohnten Anzeige-Funktionalität hat der Hersteller in diesem Fall noch eine umfassende Biometrie- und Gesundheits-Sensorik direkt in das Panel integriert. Dadurch ermöglicht der Konzern beispielsweise die Erkennung von Fingerabdrücken an jeder beliebigen Stelle des Displays, ohne dass darunter ein zusätzlicher Sensor verbaut sein muss, wie dies bisher bei vielen gängigen Smartphones der Fall ist. In der Praxis hätte dies zur Folge, dass Anwender mit ihrem Finger keine bestimmte Stelle mehr treffen müssten. Das Gerät ließe sich einfach per Fingerabdruck entsperren, ohne zuvor einen prüfenden Blick darauf zu werfen.
Darüber hinaus kann das Sensor OLED Display aber auch die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Stresspegel des Benutzers erfassen, wobei die jeweiligen Messungen ebenso über die Finger erfolgen. Dafür misst eine spezielle Sensorik das vom Panel emittierte und im Gewebe reflektierte Licht, um Rückschlüsse auf Kontraktion und Entspannung der Blutgefäße zu ziehen. Aus den dadurch erfassten Informationen lassen sich schließlich Gesundheitsdaten des Anwenders ableiten.
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Sensor OLED Display (Bild: Samsung Display)
Um präzisere Daten zu erhalten, sei es Samsung Display zufolge sogar möglich, die Messungen an den Fingern beider Hände gleichzeitig auszuführen. Damit liefere die Technologie „genauere Gesundheitsinformationen als bestehende tragbare Geräte“. Welche Geräte damit genau gemeint sind und ob das neue Display genauere Daten liefern kann als gängige Smartwatches wie die Apple Watch, ließ der Hersteller jedoch offen. Samsung behauptet, das erste Unternehmen zu sein, „das eine Panel-Technologie vorstellt, die gleichzeitig Fingerabdrücke und biometrische Informationen erfassen kann.“
Wann die vorgestellten Displays ihren Einzug in reale Produkte finden, steht bisher noch in den Sternen. Die neuen Ankündigungen sind aber vielversprechende Hinweise darauf, in welche Richtung sich OLED-Displays in den nächsten Jahren entwickeln könnten.
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