Radeon RX 7900 XT Pulse im Test: Benchmarks, Lautstärke und Fazit
2/2Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim aktuellen Testparcours für High-End-Grafikkarten, der auch im Test der AMD Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT eingesetzt wurde. Allerdings ist eine stark gekürzte Version der Benchmark-Suite verwendet worden. Die ausführliche Variante hätte keine weiteren Erkenntnisse für diesen Custom-Vergleich gebracht.
Benchmarks in Ultra HD
In den Spielen platziert sich die Sapphire Radeon RX 7900 XT Pulse genau dort, wo sie anhand der Eckdaten mit leicht höherer TDP und höheren Taktraten zu erwarten war: haarscharf vor dem Referenzdesign. Auch in diesem Fall sollte die „Mehrleistung“ ab Werk also nicht den Ausschlag für die Kaufentscheidung geben.
Lautstärke & Kühlleistung
Etwas anders sieht das bei der Lautstärke aus: Hier kann sich die Pulse mit 36,5 zu 38,5 dB ab Werk mess- und insbesondere hörbar vor die Radeon RX 7900 XT mit AMDs Kühler setzen. An das Niveau der Nitro+ auf der Radeon RX 7900 XTX kommt die Pulse nicht heran. Auf dem Desktop hält die Grafikkarte von Sapphire alle drei Lüfter an.
Beim Blick auf die Temperaturen erhält das Ergebnis bei der Lautstärke allerdings einen kleinen Dämpfer: Die GPU-Edge- und die GPU-Hotspot-Temperatur liegen bei der Pulse jeweils 2 °C höher als beim Refernzdesign.
So lautet das Fazit in der Kategorie Lautstärke und Kühlleistung: Pulse und Referenzdesign nehmen sich wenig. Tendenziell hat die Pulse einen Vorteil, doch durch einen Eingriff in die Lüfterkurve kann auch die Referenzvariante noch etwas leiser agieren, ohne das Temperaturniveau der Pulse direkt zu reißen – und andersherum.
Positiv fiel die Pulse im Test damit auf, dass es zu keinen aus dem Gehäuse heraus wahrnehmbaren elektronischen Störgeräuschen kam. Von einem Muster auf die Serie schließen sollte man aber nicht.
Leistungsaufnahme
Die von Sapphire in den Spezifikationen genannten 331 Watt TDP konnten im Test in Spielen (UHD) nicht ganz nachvollzogen werden: Mit gemessenen 322 Watt liegt die Sapphire Pulse zwar über den offiziell 315 Watt des Referenzdesigns, aber noch rund 10 Watt unter dem in Aussicht gestellten Wert. Auch das Referenzdesign „verfehlte“ die eigene Vorgabe mit gemessenen 305 Watt bereits um diesen Betrag.
Fazit
Wer mit der Anschaffung einer Radeon RX 7900 XT liebäugelt und lieber weniger zahlen statt mehr Extras (wie RGB-LEDs oder einen BIOS-Switch) und einen schwereren Kühler sein Eigen nennen möchte, macht mit dem günstigsten Custom-Design von Sapphire nichts verkehrt.
Die Radeon RX 7900 XT Pulse liefert die erwartete Leistung ab Werk geringfügig leiser als das Referenzdesign ab, dafür nehmen Käufer etwas größere Abmessungen und den Kühler mit Kunststoff-Kleid hin. Sehr zu überzeugen wusste das Muster in Bezug auf elektronische Störgeräusche. Weniger gut gefiel hingegen die nie ganz konstant anliegende Drehzahl der Lüfter unter Last.
Mit einem Preis von ab 699 Euro ist die Pulse die derzeit günstigste Variante der Radeon RX 7900 XT von Sapphire und zugleich eine der günstigsten Grafikkarten dieser Klasse überhaupt.
Ob für den gleichen Preis lieber zu einer GeForce RTX 4070 Ti (Test) mit mehr Raytracing-Leistung (wenn der Speicher reicht), einer höheren Effizienz, CUDA und Frame Generation, dafür aber nur 12 statt 20 GB Speicher und etwas weniger Rasterizer-Leistung gegriffen werden sollte, ist wiederum eine Entscheidung, die Nutzer gefällt haben sollten, bevor es um den konkreten Griff zu einem Custom-Design geht.
ComputerBase hat die Radeon RX 7900 XT Pulse von Sapphire zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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