Smartphones: Huawei bringt P60 Pro und Mate X3 nach Deutschland
Mutig, selbstbewusst und vielleicht auch etwas trotzig. Huawei kann man dieser Tage mit vielen Adjektiven beschreiben, eindeutig ist aber, dass der Konzern strapazierfähig ist und sich trotz der schwierigen Stellung am Markt dazu entschieden hat, die Flaggschiffe P60 Pro und Mate X3 nach Deutschland zu bringen. Start ist im Mai.
Huawei kann man definitiv nicht vorwerfen, untüchtig zu sein oder nicht mit allen Mitteln zu versuchen, irgendwie noch einen Fuß im Markt zu behalten. Erst durften die Smartphones nicht mehr mit Google-Diensten ausgeliefert werden, später gab es Beschränkungen beim Mobilfunk, sodass die aktuellen Flaggschiffe nicht mehr 5G unterstützen dürfen. Die Auswirkungen sind dramatisch, kaum ein ernstzunehmender Netzbetreiber will mehr Smartphones ohne den neuesten Standard anbieten, denn nur LTE verkauft keine Verträge mehr. Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 haben schon längst Tschüss gesagt, lediglich bei 1&1 kann man noch das Mate 50 Pro finden.
Europa-Launch in München
Und dennoch wagt sich Huawei mit dem Ende März für den chinesischen Markt vorgestellten P60 Pro und dem Mate X3 noch einmal auf den deutschen Markt. Etwas Präsenz scheint besser als gar keine keine Präsenz zu sein, jedes doch noch verkaufte Smartphone eine Rolle zu spielen, um Marke und Ökosystem zu pushen. Für den Europa-Launch der zwei Smartphones hat sich Huawei sogar Deutschland, genauer gesagt München als Veranstaltungsort ausgesucht und den 1.200 Quadratmeter großen Showpalast gemietet, der bis zu 1.700 Personen Platz bietet, um auf der größten LED-Wand Europas die neuen Produkte dem Publikum außerhalb Chinas zu präsentieren. Rund 800 Gäste seien nach München gepilgert, ließ Huawei die Redaktion wissen.
Die große Überraschung hatte das Unternehmen nicht mehr im Gepäck, nachdem P60 Pro und Mate X3 ja bereits aus China bekannt waren. Mit Spannung erwartet wurde deshalb eher, ob es tatsächlich beide Smartphones nach Deutschland schaffen und was diese kosten werden. Wer sich nicht nur die Highlights, sondern alle technischen Daten der Geräte noch einmal durchlesen möchte, findet diese im Artikel aus dem März.
Das kosten P60 Pro und Mate X3 in Deutschland
Den Bogen zum eingangs erwähnten „selbstbewusst“ spannt ohne Frage die Preisgestaltung der neuen Smartphones. Die fällt nämlich weiterhin so aus, als könne Huawei wie zu Hochzeiten ein Komplettpaket inklusive Google und 5G anbieten. Rechtfertigen lassen sich die Preise mittlerweile eher über andere Aspekte wie die vielseitige Kamera beim P60 Pro oder die besonders dünne Bauweise des faltbaren Mate X3.
Jetzt aber Butter bei die Fische: Das P60 Pro lässt sich ab sofort zum Preis von 1.199 Euro in den Farben „Rococo Pearl“ und Schwarz bestellen und soll am 22. Mai in den Handel kommen sowie über den Online-Shop von Huawei und im Huawei Flagship Store am Berliner Kurfürstendamm angeboten werden. Die unverbindliche Preisempfehlung gilt für die Version mit 8 GB RAM und 256 GB Speicherplatz, die Variante mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher liegt bei 1.399 Euro. Frühen Bestellern bis zum 5. Juni will Huawei mit 100 Euro Rabatt nur im eigenen Online-Shop das 512-GB-Modell schmackhaft machen, außerdem gibt es im genannten Zeitraum die 46 mm große Watch GT 3 in Schwarz (209 Euro) oder das 42 mm große weiße Modell (229 Euro) gratis zum Kauf jedes P60 Pro. Einen kostenlosen Displayaustausch in der ersten sechs Monate ab Kaufdatum gibt es obendrein.
Für das Mate X3 muss man (noch) tiefer in die Tasche greifen, faltbare Smartphones der Oberklasse sind auch 2023 noch nicht günstig geworden. Das Mate X3 kann ab heute zum Preis von 2.199 Euro in den Farben Dunkelgrün und Schwarz bestellt werden und ist anders als das P60 sofort im Handel, im Online-Shop von Huawei sowie im Flagship Store verfügbar. Auch für das faltbare Smartphone gilt bis zum 5. Juni die Aktion mit den beiden Smartwatches, zudem können sich registrierte Huawei Store Member einen 100-Euro-Member-Gutschein sichern.
Die Highlights im Überblick
Beim P60 Pro ist in erster Linie die Kamera hervorzuheben. Die Zeiten der Kooperation mit Leica sind zwar vorbei und das Kamerasystem läuft mittlerweile unter dem eigenen Brand „Ultra Lighting XMAGE“, von der technischen Umsetzung her liefert Huawei aber weiterhin ab. Highlight der primären Kamera mit 48 MP ist die physisch einstellbare statt nur mittels Software erzeugte Blende, die sich in vier Stufen von f/1.4 über f/2.0 und f/2.8 bis f/4.0 einstellen lässt, um einen abweichend intensiven Bokeh-Effekt (Unschärfe im Hintergrund) zu erzeugen und mehr oder weniger Licht auf den Sensor einfallen zu lassen. Virtuell sind weitere Anpassungen von f/0.95 bis f/16 möglich.
Hervorzuheben ist darüber hinaus das Teleobjektiv mit 90 mm Brennweite und somit einer 3,5-fachen Vergrößerung, das durch eine besonders große Anfangsblende von f/2.1 besticht, sodass die Linse besonders gut für Nachtaufnahmen geeignet sein soll.
Das faltbare Mate X3 geht bei der Bauweise neue Wege und nähert sich mit nur 5,3 mm geöffneter sowie 11,08 mm geschlossener Bautiefe allmählich den Werten von regulären Smartphones. Auch beim Gewicht ist Huawei mit 239 g auf einem neuen Niveau angekommen, das sich nicht hinter anderen Flaggschiffen wie etwa dem Samsung Galaxy S23 Ultra verstecken muss, das mit 234 g kaum weniger wiegt. Auf der Vorderseite stellt das Mate X3 einen 6,4 Zoll großen OLED-Bildschirm, auf der Innenseite ein 7,85 Zoll großes OLED-Display zur Verfügung. Das sogenannte Flex-Stop-Scharnier erlaubt es Nutzern, die Anzeige in verschiedenen Positionen zu arretieren.
Unter der Haube des schlanken Falters versteckt sich analog zum P60 Pro der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 in der 4G-Ausführung. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein 4.800 mAh großer Akku, der sich mit 66 Watt kabelgebunden und mit 50 Watt drahtlos laden lässt, satte 512 GB Speicher und eine rückseitige Triple-Kamera sowie jeweils eine integrierte Kamera pro Display, um maximale Flexibilität zu erhalten. Anstelle mit Google-Diensten laufen beide Smartphones mit EMUI 13.1 und AppGallery.
Huawei P60 Pro | |
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Software: (bei Erscheinen) |
EMUI 13.1 |
Display: | 6,67 Zoll, 1.220 × 2.700 444 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Kunlun Glass |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 1 × Cortex-X2, 3,20 GHz 3 × Cortex-A710, 2,75 GHz 4 × Cortex-A510, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 730 900 MHz |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 |
Speicher: | 256 / 512 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 48,0 MP, 2160p LED, f/1,40, AF, OIS |
2. Kamera: | 13,0 MP, f/2,20 |
3. Kamera: | 48,0 MP, f/2,10, AF, OIS |
4. Kamera: | Nein |
5. Kamera: | Nein |
1. Frontkamera: | 13,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
2. Frontkamera: | Nein |
GSM: | GPRS + EDGE |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Advanced Pro |
5G: | Nein |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
Bluetooth: | 5.2 |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC |
Weitere Standards: | USB-C 3.1, NFC, Infrarot |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 4.815 mAh, 88,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 74,5 × 161,0 × 8,30 mm |
Schutzart: | IP68 |
Gewicht: | 200 g |
Preis: | 1.199 € / 1.399 € |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Huawei im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in München unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise und Abreise sowie eine Übernachtung in München wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Berichterstattung fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.