Söldner Secret Wars Remaster: Alter „Battlefield-Killer“ wird von Fans aufgehübscht
Söldner: Secret Wars aus dem Jahr 2004 bekommt eine Remaster-Behandlung. Das Spiel ruft keine Erinnerungen hervor? Kein Wunder, denn nach Erscheinen des deutschen „Battlefield-Killers“ wollten die meisten Spieler den Shooter nur noch vergessen. Der kleine Rest arbeitet Jahre später an Verbesserungen.
Selbst heute wäre die Idee von Söldner ambitioniert. Das Spiel will Battlefield mit mehr Möglichkeiten sein: Eine riesige Spielkarte mit gut 23 km² Fläche und vielen dynamischen Sandbox-Gameplaymöglichkeiten, umfangreiche Anpassungen der Charaktere mit verschiedenen Kleidungsstücken und ein gigantisches Arsenal von Kriegsgerät liefern das Fundament dazu. Im Sortiment befinden sich Infanteriewaffen, aber auch hunderte Vehikel, darunter Jeeps, Panzer aller Art, Helikopter, Flugzeuge und sogar Schiffe. In jedem Team kann überdies ein Spieler die Rolle des Kommandanten übernehmen und das Vorgehen auf einer Strategiekarte in Top-Down-Ansicht planen. Ein besonderes Highlight im Söldner-Konzept ist allerdings „ADS“, das Advanced Destruction System: Terrain und Gebäude reagieren vollständig auf Beschuss und sind lange vor Battlefield: Bad Company zerstörbar.
Fans übernehmen
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und fehlender Expertise beim Veröffentlichen von Multiplayer-Titeln durch Publisher JoWood wurde Söldner allerdings unfertig, fehlerbehaftet und mit unzureichendem Netcode veröffentlicht. Wertungen waren überwiegend negativ, Metacritic weist im Schnitt 43 von 100 Punkten aus. Anfang des Jahrtausends war das aber noch kein zwingendes Todesurteil für Multiplayer-Titel im Blockbuster-Format. Das hatte zwei Gründe: Ein Serverbrowser erlaubt es der Community, Server unabhängig vom Engagement des Anbieter zu betreiben. Darüber hinaus wurde die Weiterentwicklung teils an die Fans ausgelagert – und das Spiel schließlich 2008 komplett kostenlos gemacht. Es kann bis heute über die Söldner-Homepage gratis heruntergeladen werden.
Auch das Remaster ist dabei fast schon wieder ein Oldie. Die erste Ankündigung stammt von 2018, offene Fragen zur rechtlichen Situation wurden 2019 geklärt und erste Bilder überarbeiteter Assets gibt es seit 2020. Die jetzt neu erstellte Steam-Produktseite für das Remaster belegt, dass ein Ende der Arbeiten absehbar ist. 2023 sollen das Userinterface sowie die zerstörbare Umgebung und Gebäude aufpoliert werden. Entwickelt wird das von Spielern, die schon seit langem Teil der Community sind, sowie von Pixelcloud Games. Die Rolle des Studios ist dabei unklar, zudem bleibt offen, ob das Remaster ebenfalls kostenlos veröffentlicht wird oder ob es nur wie vor Jahren angekündigt darum geht, das Spiel leichter zugänglich zu machen und die Community am Leben zu erhalten. Söldner sieht auch in hübscherer Fassung nicht wie etwas aus, mit dem sich 2023 viel Geld verdienen ließe.