Speicherbranche im freien Fall: DRAM-Preise geben noch einmal um bis zu 23 Prozent nach
Das Ende des Preisverfalls bei DRAM und NAND ist noch nicht erreicht, im aktuellen Quartal geht es weiterhin steil bergab. Vor allem das PC-Geschäft bleibt im freien Fall, aber auch Speicher für Server gibt um bis zu 20 Prozent nach, da der erhoffte Aufschwung deutlich geringer ausfällt.
Die Talsohle ist noch nicht erreicht
TrendForce kassiert die eigene Prognose aus dem März ein. Der von den Unternehmen zum Ende des Jahres 2022 und auch noch Beginn des Jahres 2023 anvisierte und von Marktforschern geglaubte Aufschwung fällt weniger stark aus als erhofft. In der Speichersparte heißt das sogar, dass es weiterhin bergab geht, und zwar mehr als erwartet. Die Hoffnung auf eine große Umkehr im zweiten Jahresverlauf schwindet. Der starke Preisrückgang jetzt könnte jedoch dazu führen, dass es wieder einige Prozente nach oben geht, wenngleich auf viel niedrigerem Niveau.
Vor allem der PC-Markt bleibt das Sorgenkind. Der Speicher wird in allen Bereichen noch einmal günstiger, vor allem DDR4, DDR5 steht aber im Preisrückgang kaum nach. Beim Speicher für Server, Smartphones und andere mobile Geräte sieht es ähnlich aus. Der Trend zeigt deutlich nach unten – und das gilt auch für NAND.
DDR5 kostet heute 60 Prozent vom DDR4-Preis vor einem Jahr
Wie deutlich die Preise nachgegeben haben, zeigt ein Vergleichsbild von der Speicherbörse DRAMeXchange, das die Redaktion am 2. Juni 2022 aufgenommen hatte, sich in Kürze also jährt. Die Preise für DDR4 sind seitdem um rund 60 Prozent gefallen. Und selbst DDR5 kostet als Chip heute nur noch 60 Prozent von dem, was DDR4 seinerzeit gekostet hat.
Wie schlecht es den Unternehmen in der Speicherbranche durch den hohen Inventarbestand und die niedrigen Preise geht, hatten eindrucksvoll die letzten Quartalszahlen dargelegt. Samsungs RAM-Abteilung kam deutlich unter die Räder, auch SK Hynix war tief in den roten Zahlen. Und die PC-Hersteller, die dafür sorgen, dass der Speicher auch genutzt wird, hatten es nicht besser: Intel tiefrot, AMDs Ryzen-Sparte 66 Prozent im Minus.