Teilautomatisiertes Fahren: Porsche setzt auf Mobileye für Fahrassistenzsysteme
Wie der Sportwagenhersteller Porsche bekannt gegeben hat, wird das Unternehmen künftig mit Mobileye zusammenarbeiten, um in künftigen Modellen die Fahrassistenzsystemlösungen des im Jahr 2017 von Intel übernommenen und im Jahr 2022 wieder an die Börse gebrachten Unternehmens einzusetzen.
Individuelle Abstimmung durch Porsche
Volkswagen arbeitet als Konzern bereits seit Jahren mit Mobileye bei fortschrittlichen Fahrassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems; ADAS) zusammen. Porsche plant, in künftigen Modellen automatisierte Assistenz- sowie Navigate-on-Pilot-Funktionen anzubieten, die auf der Mobileye-SuperVision-Technologieplattform basieren. Dabei werde Porsche aber eine entscheidende Rolle bei der Gesamtintegration von Mobileye SuperVision in die künftigen Modelle übernehmen, um die Systeme durch Porsche Ingenieure so zu integrieren und abzustimmen, dass das „markentypische Fahrerlebnis“ erhalten bleibe. Auch das Monitoring-System, das die Aufmerksamkeit des Fahrers überprüft, soll von Porsche angepasst werden. Gleiches gilt für die Einbindung in die Benutzeroberfläche des Porsche Communication Management (PCM).
Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Porsche und Leiter Entwicklung im Volkswagen-Konzern, geht zwar davon aus, dass die Kunden einen Porsche in den allermeisten Situationen auch in Zukunft selbst fahren wollen, das teilautomatisierte Fahren aber dennoch für Porsche interessant sei, da die Technologie den Fahrer bei Alltagsaufgaben entlasten könne, beispielsweise um im Stau die Hände nicht mehr ständig am Lenkrad haben zu müssen.
Elf Kameras und Radar überwachen die Umgebung
Das Fahrassistenzsystem Mobileye SuperVision ermöglicht es dem Fahrer, sofern es die gesetzlichen Rahmenbedingen und die Verkehrssituation zulassen, in verschiedenen Situationen die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Dabei muss er jederzeit aufmerksam bleiben und das Verkehrsumfeld auch weiterhin visuell überwachen, das Fahrzeug kann jedoch allein vorgegebenen Routen folgen, selbsttätig ein- und ausscheren sowie langsamere Fahrzeuge auf mehrspurigen Straßen automatisch überholen. Für das System kommen elf Kameras und eine unterstützende Radarerkennung zum Einsatz, die die Umgebung des Fahrzeugs überwachen. Zum Komplettpaket gehören zudem Karten und das sogenannte Mobileye EyeQ 6 High Systems-on-a-Chip (SoC), das die Auswertung und Berechnungen der Sensordaten für die Assistenzfunktionen durchführt.
Wann und in welchem Fahrzeug Porsche die Lösung von Mobileye erstmals einsetzen wird, hat das Unternehmen noch nicht angekündigt.
Im Bereich automatisierter Fahrfunktionen kooperiert der Volkswagen-Konzern bereits mit Bosch und Qualcomm sowie in China mit Horizon Robotics.