ZBOX pico PI430AJ: Zotac wagt lüfterlose AirJet-Kühltechnik im Kleinst-PC
Zotac stattet seinen ersten Mini-PC mit der neuartigen AirJet-Kühlung von Frore Systems aus. Die flachen Pads nutzen vibrierende Membranen zur Erzeugung eines Luftstroms. So wird ohne Lüfter aktiv gekühlt. In der ZBOX pico PI430AJ ist diese Aufgabe allerdings nicht allzu schwer.
AirJet: Membran-Pads statt Lüfter
Im Dezember sorgte das neue Kühlkonzept „AirJet“ des bis dahin unbekannten Unternehmens Frore Systems für großes Medieninteresse. Doch nicht nur die Presse hat daran Gefallen gefunden, denn zu den Partnern des kalifornischen Unternehmens gehören unter anderem Intel und Qualcomm. Wie TechCrunch letztes Jahr berichtete, sollen Investoren 116 Millionen US-Dollar beigesteuert haben.
Vor allem für flache Notebooks sind die „Cooling Chips“ gedacht, die seitlich kühle Luft einsaugen und die aufgewärmte Luft an der anderen Seite hinausblasen. Winzige Membranen, die mit Ultraschallfrequenz vibrieren, sorgen für Luftbewegung, die sogenannten Jets, die dem AirJet ihren Namen geben. Die 2,8 mm flachen Pads sollen je nach Größe etwa 5 bis 10 Watt Wärme abführen können. In Kombination mehrerer AirJets lässt sich die Kühlleistung entsprechend steigern, sodass etwa auch Notebook-CPUs mit 28 Watt kühlbar seien. Intel soll angeblich den Einsatz der AirJet-Technik in künftigen Evo-Notebooks erwogen haben.
Ein Mini-PC macht den Anfang
Doch das erste Produkt, das zur Computex 2023 mit Airjet-Kühlung vorgestellt wird, ist kein Notebook. Stattdessen präsentiert Zotac den Mini-PC ZBOX pico PI430AJ. Dieser ist mit zwei AirJet Mini bestückt, die rund 10 Watt Wärmeverlustleistung vom eingesetzten Intel Core i3 abführen sollen.
AirJet Mini | AirJet Pro | |
---|---|---|
Wärmeableitung brutto | 5,25 Watt | 10,5 Watt |
Leistungsaufnahme | 1 Watt | 1,75 Watt |
Wärmeableitung netto | 4,25 Watt | 8,75 Watt |
Abmessungen (B×L×H) | 27,5 × 41,5 × 2,8 mm | 31,5 × 71,5 × 2,8 mm |
Gewicht | 11 g | 22 g |
Zotac verspricht einen leisen Betrieb in einem kompakten Formfaktor, der zudem 8 GB LPDDR5 und einen M.2-Steckplatz beherbergt.
Erste Demos in den USA
The Verge konnte sich den Mini-PC als mit transparenter Abdeckung ausgeführtes Vorführmodell bereits etwas näher ansehen und liefert weitere Details. So soll der Intel Core i3-N300 mit acht Effizienz-Kernen zum Einsatz kommen, der eine TDP von lediglich 7 Watt aufweist. Bei den Anschlüssen sind USB-C, DisplayPort 1.4, HDMI 2.0, USB-A mit 10 Gbit/s und Gigabit-Ethernet vertreten.
Einen 7-Watt-Prozessor zu kühlen, ist sicher keine große Aufgabe. Doch in diesem kompakten Format schon eine Herausforderung, ohne auf einen klassischen Lüfter zurückzugreifen oder das gesamte Gehäuse als Heatsink zu nutzen. Mit Aufnahmen einer Wärmebildkamera wurde demonstriert, wie die Wärme von den AirJet-Pads nach außen transportiert wird.
Im teuren Mini-PC irgendwie Fehl am Platz
Vielleicht weniger in solchen Mini-PCs, die sich bei etwas weniger Kompaktheit durchaus problemlos passiv kühlen lassen, aber dafür in besonders flachen Geräten wie Notebooks und Smartphones könnte die AirJet-Technik ihren Nutzen finden. Im Notebook könnte sie zudem für mehr Platz sorgen, indem auf große Heatpipe-Konstruktionen verzichtet wird. Auch Gaming-Smartphones sieht Frore Systems als mögliches Einsatzgebiet. Weitere Produkte mit AirJet sollen im Laufe des Jahres vorgestellt werden.
Mit einem Preis von 499 US-Dollar ist die ZBOX pico PI430AJ gemessen an Leistung und Ausstattung ohnehin ein teures Produkt. Allerdings ruft Intel allein für seinen Prozessor über 300 US-Dollar auf. Die neue ZBOX soll gegen Jahresende erhältlich sein.
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