AMD Eypc: Genoa-X bringt drei CPUs mit bis zu 1,152 GByte L3-Cache
Der ehemalige Intel-Angestellte Dan McNamara durfte beim AMD-Event Genoa-X gegen Intel Sapphire Rapids stellen. Das Ergebnis war zu erwarten, die vier/drei neuen CPUs mit 16 bis 96 Kernen und bis zu 1,152 Gigabyte L3-Cache können in passenden Szenarien triumphieren.
L3-Cache (fast) ohne Ende
1.152 MByte L3-Cache sind eine Zahl, die noch keinen Gegenspieler findet. Auf jedem Compute-Die (CCD), maximal zwölf an der Zahl, sitzt ein gestapelter L3-Cache, der jeweils 64 MByte groß ist – bekannt ist diese Technik seit Milan-X oder im Desktop seit den X3D-Prozessoren. Dieser Cache-Slice wird mittels der bekannten 3D-Stacking-Technologie auf die im CCD vorhanden 32 MByte L3-Cache gepflanzt. Pro Chip ergeben sich so 96 MByte L3-Cache, multipliziert mit zwölf CPU-Dies ergibt dies 1.152 MByte L3-Cache.
Diese Daten waren jedoch bereits ein offenes Geheimnis. Was fehlte, waren exakte Modelle. AMD stellte am Abend vier Prozessoren in Aussicht, die 16 bis 96 Kerne bieten werden. In der nachfolgend bereitgestellten Produktliste (PDF-Dokument) fanden sich dann aber nur drei Exemplare wieder: mit 16, 32 und 96 Kernen. Eine große Lücke für ein mögliches viertes Modell gibt es also in erster Linie bei 64 Kernen, alternativ auch mit 24 Kernen.
Nur das Flaggschiff wird den Vollausbau des L3-Caches bieten, immerhin gibt es für 16 Kerne aber auch hohe 768 MByte L3-Cache.
Partner sind die altbekannten, eingesetzt unter anderem in den Cloud-Systemen von Microsoft Azure. Die HX-Serie wird dort in Kürze auf Genoa-X aufgewertet. Die passenden Benchmarks von AMD und ihren Partnern zeigen den Vorsprung, der in ausgewählten Anwendungen möglich ist. Sowohl den Vergleich der Flaggschiffe aus der Genoa-X-Familie gegen Intels Sapphire Rapids als auch den Schlagabtausch 32 gegen 32 Kerne gewinnt erwartungsgemäß AMD Genoa-X.
Wie Intel zuletzt stets keinen Genoa als Gegenspieler vorweisen konnte respektive nicht zeigen wollte und dies 24 Stunden vor AMDs Events dann mit Ergebnissen aus dem März und Anfang April dieses Jahres doch getan hat, kann oder will AMD heute aber auch kein Sapphire Rapids mit HBM in den Benchmarks zeigen. Die Realität dürfte also wie so oft von den Anwendungen und Tests abhängen und kann mitunter ganz anders aussehen.
Siena kommt erst später im Jahr
Ruhig blieb es am Abend um noch einen erwarteten Vertreter im AMD-Server-Geschäft: die Low-Cost-Plattform Siena. AMD betonte hierzu, dass sie im zweiten Halbjahr erscheinen wird. Auf Basis des kleineren Sockels SP6 wird ein Produkt für Märkte geboten, die nicht das Maximum an Speicherkanälen und Kernen brauchen und das zwischen den Desktop-Lösungen und absoluten High-End-Produkten anzutreffen ist.
Analysten und Börse bleiben verhalten
Den großen Knall hat AMD am Abend letztlich nicht geboten. Die Produkte überzeugen, die Strategie zeigt in die richtige Richtung. An der Wall Street werden jedoch Partner vor allem für die MI300-Ankündigungen vermisst, während auch bei den CPU-Vorstellungen die Partner die gleichen sind wie bisher, weshalb AMDs Aktie im Nachgang der Präsentation 3,6 Prozent nachgab, Nvidias hingegen um 3,9 Prozent stieg. Es wird definitiv ein „uphill battle“, mit der größten Baustelle der Software. Hier ist es um das Vertrauen in AMDs Bemühungen immer noch nicht gut bestellt, AMDs Chefin Lisa Su erklärte selbst, dass es ein langer Weg sei.
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