Aus der Community: Was taugt ein Workstation-Notebook aus 2019 in 2023?
Nach einem Ausflug zu Dells XPS und Lenovos ThinkPads wollte ComputerBase-Leser Avarent wieder mit einem Dell Precision arbeiten. Nachdem ihn das Precision 5560 von 2022 nicht überzeugen konnte, führte er ein Downgrade auf das Precision 5540 von 2019 durch. Die Motivation und seine Erfahrungen erklärt er in seinem Leserartikel.
Wenn neuer nicht gefällt, was taugt dann alt?
Nachdem Avarent ein gebrauchtes Dell Precision 5560 sein Eigen nannte, war er mit einigen Beschränkungen, die der Hersteller gerade der CPU auferlegt hatte, nicht zufrieden. Dazu gehörten auch die Mangelhafte Anschlussvielfalt und das in Folge dessen oft notwendige Hantieren mit Adaptern von USB Typ C auf USB Typ A, das Avarent für sich als inakzeptabel einstufte. So flammte schnell die Überlegung auf, ein Downgrade auf eine ältere Generation dieser Precision-Serie zu wagen. Mit dem Kauf eines Precision 5540 wurde die Überlegung umgesetzt.
Wie es ihm mit diesem Rückschritt ergangen ist, hat er ausführlich im ComputerBase-Forum erläutert. Dabei ging Avarent auch auf die Erreichbarkeit der Komponenten ein, was sich bei Dells Precision-Laptop durch eine Wartungsklappe und standardisierter Schrauben einfacher gestaltet als bei Laptops mit Klipps zum Verschließen.
Ein Wort der Warnung an dieser Stelle, entweder sind die Precision Modelle etwas robuster zusammengebaut als es die XPS Modelle waren welche ich bisher besessen habe, oder dieses war nun das erste, welches tatsächlich noch nie vor mir geöffnet wurde. Jedenfalls löste sich die Bodenplatte des Geräts so schwer, dass es mich einige Kraftanstrengung kostete und durch die extrem scharfen Kanten habe ich mir dabei zusätzlich noch 2 Finger aufgeschnitten. Also eventuell für zukünftige Käufer doch lieber ein Plastikplättchen verwenden, um das Gerät zu öffnen
Avarent
Nur kleine Mängel trüben den Eindruck
Bei der Verarbeitung war der schlecht sitzende Power-Knopf bereits Avarents größter Kritikpunkt, ein weiterer ist, dass für Ethernet auch schon beim 5540 ein USB-C-Adapter benötigt wird. Das in seinen Augen hervorragende 4K-Touchscreen-Display sprach hingegen nicht für den Griff zu alten Generation: Es kommt mit einer Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraumes von 100 Prozent daher, was gerade für Fotografen ein wichtiger Punkt ist.
Beim Thermal Throttling zeigte das Testgerät mit Core i9 der 9. Generation nur geringe Schwächen. Während die CPU der 11. Generation im Precision 5560 teilweise auf unter 13 Watt deckelte, geschah das beim Vorgänger nicht. Stattdessen standen dem Core i9-9880H regelmäßig 40 bis 50 Watt und der Quadro T2000 30 bis 40 Watt zur Verfügung.
Während die Lüftergeräusche im absolut grünen Bereich lagen, gab es bei der Tastatur und dem Touchpad Abstriche, die erst bei späteren Modellserien ausgebessert wurden: In diesem Punkt sah Avarent die Nachfolger klar in Führung.
Es ist aber definitiv so, dass die der überarbeiteten Version, also ab dem XPS 9500 bzw. Precision 5550, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger darstellt. Vielschreibern würde ich also definitiv zu diesem raten.
Avarent
Fazit: Downgrade geglückt
Weder bei der Akkulaufzeit noch bei der Audiowiedergabe gab es wiederum große Mängel. Sieben Stunden bei leichter Last und drei Stunden, während im Hintergrund Updates verarbeitet werden, stellten Avarent im Alltag zufrieden. So fiel das Fazit zum Downgrade am Ende insgesamt positiv aus:
Lohnt es sich also, in 2023 noch einen Laptop zu kaufen, dessen Design wie auch die Architektur der darin werkelnden CPU aus 2019 stammen? Meiner Meinung nach absolut, ja. Insbesondere aufgrund der stark gefallenen Preise nach der Gehäuse-Revision in 2020 sind die DELL XPS/Precision Geräte auch heute noch in vielen Bereichen top aktuell.
Avarent
Feedback ausdrücklich erwünscht
Rückfragen, Anregungen sowie Lob und Kritik zum Thema Dell Precision sind in den Kommentaren zu dieser Meldung sowie im entsprechenden Thread wie immer ausdrücklich erwünscht. Der Autor und die Redaktion freuen sich, eure Sicht der Dinge aus erster Hand zu erfahren.
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