Comeback: Abit ist (schon länger) zurück im Mainboard-Geschäft

Michael Günsch
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Comeback: Abit ist (schon länger) zurück im Mainboard-Geschäft
Bild: Abit

Vor über 20 Jahren zählte Abit zu den größten Herstellern von Mainboards, doch nach finanziellen Problemen und einer Übernahme kam im Jahr 2008 das Aus. Die Marke ist jedoch nicht gestorben und sogar schon 2019 zurückgekehrt. Erst jetzt machen zwei B760-Platinen für Intel-CPUs auf das Comeback in China aufmerksam.

Genau genommen handelt es sich um zwei Farbvarianten der Mini-ITX-Platine Abit AB-B760ITX, die von Twitter-User @momomo_us auf der chinesischen Handelsplattform jd.com entdeckt wurden. In schwarzer oder weißer Ausführung bietet die kleine Platine Intels aktuellen Desktop-Sockel LGA 1700 für Alder Lake und Raptor Lake.

Zur Ausstattung zählen zwei DDR4-Slots, 9+1-VRM-Phasen, PCIe x16 und M.2 mit PCIe 4.0 sowie vier SATA-Ports. Am Anschlusspanel finden sich DisplayPort, HDMI, USB 3.0 und USB 2.0 sowie 2,5-Gbit-LAN. Auf schnelle USB-Ports mit mehr als 5 Gbit/s wird also verzichtet. Unterm Strich wird mit dem Board die Einstiegsklasse bedient. Die Preise liegen für beide Versionen bei je 599 Yuan, was umgerechnet gerade einmal knapp 80 Euro bedeutet. Ob die Mainboards auch jenseits von China angeboten werden, ist allerdings bisher nicht bekannt.

Abit stieg 2008 aus

In den 1990er-Jahren und noch Anfang 2000 zählte das 1989 in Taiwan gegründete Unternehmen Abit zu den größten Herstellern von Mainboards. Modelle wie das Abit BH6 oder das Abit KT7A waren insbesondere bei Übertaktern beliebt, wie der CB-Retro-Artikel zu den legendären Mainboards von Abit beschreibt.

Doch die erfolgreiche Ära endete relativ abrupt. Nur fünf Jahre nach dem Börsengang im Jahr 2000 wurde die Aktie wegen zweifelhafter Buchführung zurückgestuft. Laut Medienberichten wurde wegen Unterschlagung von Firmengeldern ermittelt. Der Aktienwert fiel binnen eines Jahres von 325 Millionen US-Dollar auf nur noch 51 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2006 folgte dann die Übernahme durch das chinesische Unternehmen Universal Scientific Industrial (USI). Mainboards wurden fortan unter der Marke Universal Abit vertrieben. Doch Ende 2008 wurde das Mainboard-Geschäft komplett eingestellt und die Firma aufgelöst.

Seit dem Jahr 2009 sind somit keine Mainboards von Abit mehr erschienen, die ehemalige Homepage ist auf Stand 2008 stehengeblieben.

Das Comeback kam schon vor 4 Jahren

Doch wie sich jetzt durch die Listung der neuen Mainboards offenbart, folgte bereits im Jahr 2019 das Comeback der Marke: Wie der neuen Homepage zu entnehmen ist, wurde 2019 die Firma Abit Electronics in China gegründet. Diverse Produkte von Mainboards über Monitore, SSDs und Grafikkarten wurden seitdem schon unter der Abit-Marke veröffentlicht.

Abit-Produkte von der Grafikkarte bis zur SSD
Abit-Produkte von der Grafikkarte bis zur SSD (Bild: Abit)

Zumindest in der westlichen Welt lief dies allerdings unter dem Radar der Medien, sodass erst jetzt mit den B760-Mainboards auch an dieser Stelle über das Comeback von Abit berichtet wird. Den B760-Chipsatz bietet Abit übrigens auch als Micro-ATX-Version an.

Abit AB-B760M D2H
Abit AB-B760M D2H (Bild: jd.com)
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