Debian 12: „Bookworm“ mit proprietärer Firmware erschienen

Das Debian-Projekt hat Version 12 des freien Betriebssystems veröffentlicht. „Bookworm“ setzt dabei die eigenen Beschlüsse über die Verwendung unfreier Firmware um. Proprietäre Firmwarepakete werden nun getrennt von anderer unfreier Software gepackt.

Konkret wird unfreie Firmware aus non-free zu non-free-firmware verschoben. Nutzer können daher für bessere Hardware-Unterstützung diese Firmware in ihr Betriebssystem aufnehmen, andere unfreie Softwarepakete aber weiterhin außen vor lassen. Entsprechend kann Debian nun auch in verschiedenen offiziellen Installations-Abbildern angeboten werden.

Breite Unterstützung für Prozessorarchitekturen

Debian-typisch kommt „Bookworm“ nicht nur für x86 Prozessoren, sondern auch viele weitere Architekturen. So listet das Projekt die Unterstützung für folgende Systeme auf:

• 32-bit (i386 ab dem i686) und 64-bit (amd64)
• 64-bit ARM (arm64)
• ARM EABI (armel)
• ARMv7 (EABI hard-float ABI, armhf)
• little-endian MIPS (mipsel)
• 64-bit little-endian MIPS (mips64el)
• 64-bit little-endian PowerPC (ppc64el)
• IBM System z (s390x)

Ebenso werden verschiedene Cloud-Computing-Dienste bedient:

• Amazon EC2 (amd64 und arm64)
• Microsoft Azure (amd64)
• OpenStack (generic) (amd64, arm64, ppc64el)
• GenericCloud (arm64, amd64)
• NoCloud (amd64, arm64, ppc64el)

Feinschliff im und um das System

Debian verspricht Langzeitunterstützung (LTS) von 5 Jahren und setzt dafür auf den LTS-Kernel 6.1, welcher noch bis Dezember 2026 Updates erhalten soll.

Als weiteren Meilenstein gibt das Debian-Projekt Fortschritte bei der Übersetzung des Handbuchs in verschiedene Sprachen an, darunter „Dänisch, Finnisch, Griechisch, Indonesisch, Mazedonisch, Norwegisch (Bokmål), Russisch, Serbisch, Schwedisch, Tschechisch, Ukrainisch und Vietnamesisch“. Die Abschnitte über systemd sind nun vollständig ins Deutsche übersetzt.

Secure-Boot steht nun auf UEFI-fähiger ARM64-Hardware zur Verfügung. Auch wurden zahlreiche Programm-Pakete auf aktuellen Stand gebracht, was bei auf Stabilität ausgelegten Distributionen erst zu großen Releases geschieht. Aktuell bedeutet in diesem Fall die Einführung neuer Features, denn Sicherheitsupdates werden über normale Updates ausgeliefert.

Das Live-System gibt es als ISO-Abbild und den Desktops Cinnamon, Gnome, KDE, LXDE, LXQt, Mate und Xfce, wobei sich am Ende jeder beliebige Desktop auf dem eigenen System installieren lässt.

Auch setzt Debian 12 nun auf das UsrMerge-Dateisystem-Layout. Statt einzelner Ordner für /bin /sbin und /lib werden diese als symbolische Verknüpfung auf /usr/{bin,sbin,lib} gelegt.

Falls Debian aktualisiert und nicht neu installiert wird, empfehlen die Entwickler die unfreie Firmware in den Paket-Quellen zu aktivieren, falls diese verwendet werden soll. Das kann einfach durch einen ergänzenden Eintrag in der sources.list geschehen:

deb http://deb.debian.org/debian stable main contrib non-free non-free-firmware

Der Download steht auf ComputerBase zur Verfügung.