Diablo IV im Technik-Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
3/4Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 16 GB, DDR5-6000, CL30-38-38-96) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 22H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.
Als Treiber kamen der Adrenalin 23.5.2, der GeForce 535.98 und der Intel 4382 zum Einsatz. Alle drei Treiber sind für Diablo IV optimiert.
Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet in der Shared World in einem Dorf beim Wegpunkt „Yelesna“ statt. Die Sequenz zeigt diverse NPCs und mehrere Gebäude, aber aus Gründen der Reproduzierbarkeit keine Gefechte. Darüber hinaus handelt es sich zwar um ein anspruchsvolles, aber nicht um ein Worst-Case-Szenario. Entsprechend läuft Diablo IV immer mal wieder etwas langsamer als in dem Benchmark.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden Messungen mit dem Ultra-Preset durchgeführt. Details zu den Presets sowie deren Optik und Leistung liefert die erste Seite im Artikel.
Auflösung | Grafikdetails |
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1.920 × 1.080 | Ultra-Preset |
2.560 × 1.440 | Ultra-Preset |
3.840 × 2.160 | Ultra-Preset |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD (Update)
60 FPS in der Testsequenz zu erreichen, ist auflösungsunabhängig keine Herausforderung für eine halbwegs moderne Grafikkarte. Allerdings müssen 60 FPS in der Testsequenz eben nicht bedeuten, dass im Spiel durchweg 60 FPS anliegen werden. Vielmehr sollten in dem von ComputerBase genutzten Benchmark eher 80 FPS anvisiert werden, um auf der sicheren Seite zu sein. Aber auch diese 80 FPS sind gut zu erzielen.
Diablo IV stellt geringere Anforderungen an die GPU
In 1.920 × 1.080 schaffen dies gar alle Testkandidaten inklusive GeForce RTX 3060, Radeon RX 6650 XT und Arc A750.
In 2.560 × 1.440 fallen zwar einige Grafikkarten weg, die Mehrheit hält aber noch Schritt: 80 FPS lassen sich ab GeForce RTX 3060 Ti, Radeon RX 6700 XT oder Arc A770 messen. Doch auch die langsameren Modelle erreichen nach wie vor spielbare Frameraten, nur durchweg 60 FPS wird es eben nicht geben.
Selbst in 3.840 × 2.160 halten sich die Anforderungen in Grenzen: 80 FPS werden ab GeForce RTX 3080, GeForce RTX 4070 Ti oder Radeon RX 6800 XT erzielt. Die 60-FPS-Marke wiederum überspringen in der Testsequenz bereits GeForce RTX 3070, GeForce RTX 4070 und Radeon RX 6800.
Die Benchmarks zeigen keine Überraschungen
Sowohl Radeon- als auch GeForce-Modelle kommen gut mit Diablo IV zurecht. Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile zwischen den Herstellern, die allerdings den Erwartungen entsprechen.
Bei der aktuellen Generation rendert die Radeon RX 7900 XTX 3 Prozent schneller in Ultra HD als die GeForce RTX 4080, im AAA-Spielen sind es sonst fast identische 4 Prozent. Je weniger Renderpixel es gibt, desto weiter fällt die Radeon zurück. Auch das ist normal, für gewöhnlich ist das Verhalten allerdings etwas weniger deutlich ausgeprägt.
Auch bei der alten Generation verhält sich Diablo IV „normal“. Die GeForce RTX 3080 ist in WQHD 6 Prozent performanter als die Radeon RX 6800 XT – 5 Prozent ist hier der AAA-Schnitt. Und in der Einsteiger-Klasse ist die Radeon RX 6650 XT in Full HD 13 Prozent zügiger unterwegs als die GeForce RTX 3060. Das ist ein Punktsieg für AMD, denn die Radeon kann sich in anderen Titeln durchschnittlich nur um 6 Prozent absetzen.
Dass die neue Radeon RX 7600 (Test) 6 Prozent langsamer als die Radeon RX 6650 XT ist, liegt vermutlich eher am genutzten Treiber Adrenalin 23.5.1, denn den für Diablo IV optimierten Adrenalin 23.5.2 gibt es für AMDs neue Einsteiger-GPU noch nicht – so etwas sollte nicht passieren.
Intels Arc-Grafikkarten arbeiten in Diablo IV etwas schneller als im AAA-Schnitt, bleiben vom Ziel „GeForce RTX 3060 Ti einholen“ aber weit entfernt. In Full HD ist die Arc A770 6 Prozent flotter als die Radeon RX 6650 XT, normalerweise sind es geringere 2 Prozent. Im Vergleich zur GeForce RTX 3060 schaut es besser für die Intel-Grafikkarte aus, doch liegt das eher an einem überraschend schwachen Abschneiden der RTX 3060.
Tests mit alten und Low-End-Grafikkarten (Update)
Diablo IV lässt sich auch mit maximalen Grafikdetails auf den meisten älteren und selbst Low-End-Grafikkarten noch ordentlich – wenn auch nicht optimal – spielen. Selbst die zurecht viel gescholtene Radeon RX 6500 XT (Test) mit 4 GB VRAM und beschnittenem PCIe-Interface kommt auf knapp 55 FPS und liegt mit dem empfehlenswerten Einsatz von FSR 2 Quality ein gutes Stück über der 60-FPS-Marke.
Ähnliches schaffen dann auch unter anderem GeForce GTX 1060, GeForce GTX 1650 Super, Radeon RX 580 und die Radeon RX 5500 XT. Zu langsam für die Anforderungen im Benchmark sind schlussendlich nur GeForce GTX 1650, Radeon RX 6400 und das Schlusslicht Arc A380. Bei diesen Modellen muss ein aggressiverer Upsampling-Modus mit verringerten Grafikdetails genutzt werden, wobei die Radeon RX 6400 für diese Herausforderung noch am besten geeignet ist.
Die Frametimes können hervorragend sein
Die gute Nachricht zuerst: Diablo IV zeigt kein Shader-Compilation-Stottern, ganz gleich ob auf einer AMD-, Nvidia- oder Intel-Grafikkarte gespielt wird. Was es aber schon gibt: Traversal-Stottern, also wenn das Spiel Levelabschnitte nachladen muss.
Das geschieht teils in Zwischensequenzen, die dann für eine knappe Sekunde spürbar ins Ruckeln geraten können. Oder eben alternativ beim Laufen in der Spielwelt, die dann zwar nur kurz, aber ordentlich hakt. Das passiert leider immer mal wieder und auch in Kämpfen. Das Traversal-Stottern ist zwar kein großes Problem, doch sollten die Entwickler noch mal Hand anlegen.
Abseits davon kann Diablo IV sehr gute Frametimes aufweisen. Die Radeon RX 6800 XT zeigt im Test einen quasi hervorragenden Ablauf der einzelnen Bilder. Durcheinandergebracht wird er nur, wenn wieder Levelabschnitte im Hintergrund nachgeladen werden.
Auf der GeForce RTX 4070 sieht die Frameausgabe ähnlich aus, doch gibt es mehrmals während der 25 Sekunden langen Testsequenz einzelne Bilder, die knapp doppelt so lange für die Ausgabe benötigen. Bei hohen Frameraten bleibt dies unauffällig, erst bei wenigen FPS lässt sich das spüren.
Warum sich die Grafikkarte so verhält, ist nicht ganz ersichtlich. VRAM-Mangel ist eine Möglichkeit, denn die GeForce RTX 4070 zeigt nicht immer so einen Frameverlauf – und VRAM-Mangel kann sich erfahrungsgemäß von Durchlauf zu Durchlauf in derselben Sequenz anders auswirken. Genauso gibt es GeForce-Modelle, die das Verhalten nicht aufzeigen, und im Übrigen Radeons, die gelegentlich solch eine Frameausgabe haben, obschon es seltener als bei den GeForce-Probanden vorkommt.
Speicherbedarf: Erst ab 16 GB wirklich sorgenfrei
Diablo IV benötigt eine erstaunlich hohe Menge an Grafikkartenspeicher, denn erst ab 16 GB VRAM läuft das Spiel auch in hohen Auflösungen mit dem höchsten Preset einwandfrei. Verfügt die Grafikkarte lediglich über 12 GB, muss in Ultra HD mit Einschränkungen gelebt werden. Mit nur 8 GB gilt die Aussage sogar schon für Full HD. Upsampling kann die Auswirkungen unter Umständen etwas abmildern, aber nicht abstellen.
Diablo IV reagiert gleich doppelt auf zu wenig Grafikspeicher:
- Von Zeit zu Zeit werden Texturen einfach nicht geladen, was keine Leistung kostet, aber sichtbar ist.
- Darüber hinaus stockt Diablo IV bei VRAM-Mangel immer mal wieder kurz, was nur auffällt, wenn man darauf achtet. Gelegentlich ruckelt es gern mal deutlich, weil plötzlich eine ordentliche Menge Daten aus dem Speicher geschmissen wird. Selbst die FPS können sichtbar darunter leiden.
Wer nun die Texturdetails zurückstellen möchte oder muss, sei gewarnt: Jede einzelne Stufe bedeutet eine deutlich schlechtere Texturqualität. Schon von „Ultra“ auf „Hoch“ bekommt man deutlich einfachere Tapeten vorgesetzt, vor allem der Boden wirkt ziemlich matschig. Noch eine Stufe tiefer bringt den Grafikverlust auf die Spitze, die niedrigen Texturen zeigen eigentlich nur noch Matsch. Blizzard sollte entsprechend noch mal an den Texturstufen drehen, denn auch optisch kleinere Abstufungen sollten im Zweifelsfall genug Speicher freiräumen lassen.
CPU-Benchmarks mit insgesamt 14 Prozessoren (Update)
Diablo IV benötigt zwar keine schnelle Grafikkarte, nichtsdestoweniger ist diese Komponente schlussendlich dafür entscheidend, mit wie vielen FPS das Spiel läuft, denn der Einfluss des Prozessors ist klein.
Erst Richtung 200 FPS macht die CPU einen Unterschied
Die Benchmarks der Redaktion verdeutlichen, dass es für das Hack'n'Slay kaum eine Rolle spielt, welche CPU im Rechner steckt: Selbst ein Ryzen 5 3600 auf Zen-2-Basis schafft auf einer GeForce RTX 4090 in 1.280 × 720 und damit im CPU-Limit noch 170 FPS in der Testsequenz, die GPUs mit mehr Details und höheren Auflösungen erst einmal „ausnutzen“ können müssen. Entsprechend sind schnellere Prozessoren nur von Vorteil, wenn extrem hohe Frameraten von 200 FPS und mehr erzielt werden sollen.
Am meisten Bilder pro Sekunde liefert in Diablo IV schlussendlich der AMD Ryzen 9 7950X3D, der 2 Prozent mehr Durchschnitts-FPS als der konkurrierende Intel Core i9-13900K und 5 Prozent bessere Perzentil-FPS möglich macht. Zwischen beide quetscht sich der Ryzen 7 7800X3D, der dem großen Bruder kaum nachsteht. Das zeigt auch, dass Diablo IV nicht von vielen CPU-Kernen profitieren kann. Der Ryzen 5 7600X arbeitet so schnell bis etwas schneller als das nächstgrößere Modell Ryzen 7 7700X – mit 6 Kernen ist das Spiel also gänzlich versorgt, zusätzliche Kerne bringen keinen Vorteil mehr.
Die zwei Zen-4-Ableger ohne Cache-Chiplet verlieren damit gegenüber dem Core i7-13700K, liegen aber noch knapp vor dem Core i9-12900K. Die Zen-3-CPUs sind deutlich langsamer als die Zen-4-CPUs unterwegs. Im direkten Vergleich Ryzen 7 5800X gegen Ryzen 7 7700X zeigt sich ein Abstand von deutlichen 39 Prozent, Zen 4 ist in Diablo IV klar schneller als Zen 3. Der Ryzen 7 5800X muss sich daher dem Core i5-12600K klar geschlagen geben und arbeitet kaum schneller als der Core i3-13100, der nur über halb so viele CPU-Kerne verfügt (4 vs. 8 Kerne).
3D-Cache-CPUs sind deutlich schneller
AMDs 3D-V-Cache bringt in Diablo 3 einen ordentlichen, aber keinen übermäßig großen Leistungs-Boost. So ist der Ryzen 7 7700X ohne den Cache 15 Prozent langsamer als der Ryzen 7 7800X3D, was etwas weniger als im Durchschnitt ist. Für die Perzentil-FPS ist der Cache wichtiger, hier liegen die normalen Versionen um 28 Prozent zurück. Auch der Ryzen 7 5800X3D liefert mit Cache fast genauso viele FPS wie der Core i9-12900K, während der Ryzen 7 5800X ohne den schnellen Speicher 25 Prozent langsamer ist.
Eng geht es im Duell Core i5-10600K gegen den Ryzen 5 3600 zu, das die Intel-CPU knapp mit einem Vorsprung von 2 Prozent gewinnt. Der Core i5-11600K ist 22 Prozent schneller als der Vorgänger, kommt damit aber nicht ganz an den Ryzen 7 5800X heran.
Benchmarks auf dem Asus ROG Ally (Update)
Mit dem Asus ROG Ally gibt es seit kurzem einen prominenten Valve-Steam-Deck-Konkurrenten zu kaufen, der allerdings auf Windows statt auf Linux setzt – und Diablo IV damit wie jeder Windows-Gaming-PC unterstützt, dafür aber mit den von Windows in diesem Formfaktor bekannten Erognomie-Einschränkungen daher kommt.
ComputerBase hat das Spiel in denselben Settings (Full HD, Preset Ultra, FSR aus), aber auch in alternativen Settings (FSR Quality, Preset Hoch und HD statt Full HD) durch dieselbe Testsequenz gejagt. Neben dem Profil „Turbo“, das dem SoC 30 Watt TDP zugesteht, kam das Profil „Leistung“ mit 15 Watt TDP zum Einsatz.
Der Ryzen Z1 Extreme im Testmuster kommt AMDs Phoenix-APU sehr nahe. Er setzt auf acht Zen-4-Kerne und eine 12 CU starke RDNA-3-GPU. 12 CUs mit 53 Watt TDP nutzt auch die Radeon RX 6400 im Testparcours, allerdings auf Basis von RDNA 2. Sie hält nichtsdesotweniger als wesentliches Vergleichsmodell her – weitere Grafikkarten lassen sich auf Wunsch einblenden.
So spielt es sich auf dem ROG Ally
Bei identischen Einstellungen (Standard im Diagramm sind FHD, Ultra-Preset und FSR aus) erreicht das ROG Ally mit 30-Watt-TDP im Turbo-Modus 70 Prozent der Leistung der Radeon RX 6400. Beim Zurückschalten auf „Hoch“, was im Wesentlichen den VRAM entlastet, steigen die Frametimes, aber nicht die FPS an. „Leistung“ mit 15 Watt TDP senkt die Performance deutlich, es ruckelt spürbar. Wird das im Spiel empfehlenswerte FSR Quality im „Turbo“-Modus aktiviert, liegt das ROG Ally ziemlich genau auf dem Niveau der Radeon RX 6400 ohne FSR.
Wer auf dem Asus ROG Ally in der Testsequenz 60 FPS erreichen will, der kann den Desktop des Handhels in HD betreiben, was vom Spiel dann übernommen wird. Mit Ultra-Preset und FSR Quality liegen die FPS dann bei 60,9 und die Frametimes bei 43,3.
Linux- und Steam-Deck-Benchmarks
Wie das Spiel unter Linux und auf dem damit betriebenen Valve Steam Deck läuft, beantwortet der separate Artikel Diablo IV unter Linux im Test: Benchmarks auf dem Gaming-PC und Valves Steam Deck