EU-Halbleiterwerk: Europäische Spitzenpolitiker ködern Samsung für Fabrik-Bau

Volker Rißka
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EU-Halbleiterwerk: Europäische Spitzenpolitiker ködern Samsung für Fabrik-Bau
Bild: Twitter

Intel ist für Fabriken in Europa gleich mehrfach an Land gezogen worden, TSMC steht kurz davor, nun soll Samsung folgen. Europäische Spitzenpolitiker geben sich beim Konzern zuletzt die Klinke in die Hand, EU-Kommissar Thierry Breton als Chef dieser Abteilung ist zurzeit persönlich in Südkorea und trifft auch Samsungs Chairman.

Breton auf Welttour

Der stets umtriebige Thierry Breton war in der letzten Woche im Silicon Valley in den USA unterwegs und traf dort unter anderem prominent mit Nvidias CEO Jensen Huang und Qualcomms CEO Cristiano Amon, aber auch weiteren Firmen zusammen. Auch hier war das Ziel, diese Firmen zu neuen Ansiedlungen in Europa zu bewegen. Das gleiche Spiel setzt sich dieser Tage in Südkorea fort. Binnen zwei Jahren ist Breton hier zum zweiten Mal auf Tour, trifft dabei erneut Führungskräfte aus Industrie und Handel, darunter Samsungs Chef.

Das Ziel ist auch in Südkorea klar: Die EU möchte die Firmen für eine Ansiedlung in Europa gewinnen. Doch diese tun sich dabei ähnlich schwer wie TSMC. Zuerst kam in der Vergangenheit immer der heimische Markt oder maximal ein anderer Platz im Raum Asiens in Frage, nach Übersee gingen die Firmen ungern.

Die USA haben zuletzt aber von jedem Hersteller unter Einsatz massiver Subventionen zumindest eine Fabrik gewonnen. TSMC baut in Arizona, Samsung in Texas und SK Hynix an noch unbekannter Stelle. Das möchte Europa auch.

Mehr Möglichkeiten über den EU Chips Act

In die Karten könnte dabei Samsung, aber auch Breton und damit der EU jetzt spielen, dass der EU Chips Act etwas weicher geworden ist als ursprünglich geplant. Standen in der Planung anfangs Fertigungen von 5 nm oder noch kleiner im Fokus, werden nun auch diverse Projekte gefördert, die größere Strukturen nutzen oder grundsätzlich die Halbleiterindustrie in der Region breiter aufstellen. Denn wie die jüngere Vergangenheit gezeigt hat, sind auch diese Aspekte extrem wichtig, vor allem eben auch, um die lokale Industrie zu unterstützen.

So wird erwartet, dass TSMCs Fabrik-Bau auf 28 respektive 22 nm fokussiert sein wird, Infineon hat Geld für seine Fabrik mit ähnlichen Prozessen erhalten. Und auch das Gemeinschaftsprojekt von Globalfoundries und STMicro mit einem Wert von 7,5 Milliarden Euro ist eher in diesen Regionen zuzüglich Spezialisierung auf FD-SOI unterwegs.

Ob das am Ende reicht, wird sich zeigen. Aktuell schätzen Marktbeobachter die Chance als eher gering ein, Samsungs Planungen für Neubauten konzentrieren sich zuletzt wieder vollständig auf Südkorea. Dass in die Planungen eine kleine Fab in Europa reinpasst, gilt aktuell als eher unwahrscheinlich. Doch zuletzt hat sich einiges in Europa bewegt, unmöglich ist deshalb nichts.

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